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3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER I544

rSynoden der
obern seelsorgerr

tWelcher ordnung
die Synoden zu
halten sein/

xBesonnder
Visitationenx

wurde, zusamen kommen zwiren1 des jars. Zuq welcher versamlung auch
die oberkeiten jedes orts die jrenn verordnen mochten sambt denen, welche
die kirchen, fursten vnnd Prelaten, so aus den jtzigen Bischouen mochten ver-
ordnet werdenn, zu solchem werck geben soltenn.
Daneben aber mustenn alle obernn seelsorger vnnd vfseher, die vnnder der
sorge eins obristen weren, jerlich mit dem selbigen Obersten zum wenigsten
einen Synodum halten, wa die notturft der kirchen nit mer erfordernn wurde,
dann so oft solches die notturft der kirchen erforschet, solle man nit weniger
kirchen versamblungen halten, dan man jn weltlichen sachens landtag vnd
versamblungen zu halten pfleget.
Jnn denn Synoden aber muste man- nach dem I jo2v I gebet vnnd verlesenn
der H. schriften vnnd kirchen ordnungen, aus demselbigen“ genomenv - alle
vnnd iede, so zu gegen weren, befragen vnd anhoren von allem dem jenigen,
das jeder zu beßerung der kirchen wuste antzutzeigen, vnnd dann rath der be-
ßerung durch die furnemlich begabeten suchen, dannw der ganntzen gemein-
den furbringen vnnd mit derselbigen beschließen. Jn den Synoden solten auch
die besondern Visitationen, wo deren neben den ordenlichen von noten sein
wolten, verordnet werdenn.
Dis ist die alte ordnung vnnd haltung der kirchen gewesen, wie man das jn
den Canonibus vnd actis der Elterenn Concilien vnnd schriften der H. vatter
beschriebeny hat.2 Die ist auch aller dingen nach dem gottes wort vnnd den
Exempeln der gotlichen policeien jm alten vnd neuen testament also erstlich
jn den kirchen vfkommen vnd gehalten wordenn, Darumb der geist gottes jnn
den alten lieben Vetternn auch jn dießen wercken billich erkennet vnnd jm ge-
folget werden solle.
Souil von dem ersten stuckz Christlicher Reformation, des sich die Stende
vergleichen musten, von der ordenlichen bestellung I jojr I der kirchenn die-
ner ann der seelsorge vnnd geburender zucht vnnd haltung derselbigen.

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q) Jnn: f-
r) -r) b.
s) fehlt m: b.
t) —t) feblt in: c und f.
u) denselbigen: b; den selbigen: e.
v) Schrf.: geno-genomen: b.
w) den: b.
x) —x) fehlt in: c und f.
y) beschrieben haben: c.
z) danach gestr.: der V-: e.

1. zweimal.
2. Zur Bedeutung der Synoden in der Alten Kirche und insbesondere ihren aufsichts-
rechtlichen Funktionen vgl. zusammenfassend Gahbauer, Art. Synode (I), in: TRE 32,
S. 560-562.
 
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