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3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER 1544

Wie ernstlich die Das dan auch dabey ernste lehre, dancksagung vndt gebettc gehalten wer-
weyhe zu halten. solled, lehret gnugsam allein das Exempel der Apostolischen Ordination,
Acto. 13 [2—3].
Das weither Sacrament zeichen von der kirchen jemandt zu erfordern habe,
mage nit allein nit aus der schrifft, sondern auch nit auß den h. vetternn erwie-
sen werdenn.

Von der krancken Oelung

cDie Oelung der
kraneken kein
sacrament der
kirehenc

Es haben auch die alten das oelen der krancken, da von S. Jacobus1 meldet,
fur kein gemein kirchen Sacrament erkennet, sonder mehr fur I ji2r I ein
freyesf nachfolgen des Apostolischen wunder wercks, wie wyr dan lesen, das
die Aposteh die leut mit solchem zeichen leiblich gesundt*1 gemacht haben,
Mar. 6^13], darumb auch die zeichen nit alle kirchen gebraucht haben.

Vonn der Ehe

Die zeichen der
Ehe 'ci nscgcns
frey1

°Wie das Ehe Eyn-
segen zu halten.°

Zum einsegnen der Ehe gebrauche’ man freye zeichen des hende zusammen
geben oder das buchk aufflegen vndt anders mehr. Sunst jst gnugsam erkandt,
das jn der Ehe wol *ein heilige bedeutniß vndt geheimnis"^ jst, mysterium,
der gemeinschafft zwischen Christo vndt der kirchenn, das aber die Ehe an jr
selbst eyn Sacrament seyn solte, wie der h. Tauff vndt dasn Abendtmal Chri-
sti ist, das sagen nun weinig2, die anders ethwas gelesen vndt der warheidt nit
fur sich selb gar entsaget habenn.
Doch bey disser wie allen andern Ceremonien musten die drey ding auch
verglichen seyn, das alles hierinnen schrifftlich, ernstlich vndt zum glauben

c) bet: f
d) danach gestr.: b: e.
e) -e) d.
f) danach Buchstabe gestr.: e.
g) korr. aus: Apostolische: e.
h) danach gestr.: gesundt: e.
1 )—i) einsegens sein freihe: b.
]) geprauchet: e.
k) Buchs: b; buchs: e und f.
l) -/) ein heylige gehemnyuß vnnd bedeutnuß: d.
m) heimnis: f.
n) H.: d.
o) —o) fehlt in: f.

1. Jak 5,14-15.
2. wenige.
 
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