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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 13): Unionsschriften 1542 - 1545 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0197
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3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER 1544

193

S

20



Zum sechsten ist auch kundlich, daß die Jncorporationen, wie sie eß nen-
nen, das Eynleyben der Geringeren kirchen in die großeren, wider Recht
vffkommen seind, alß ane, das auß dem Recht Christlichers gemeinschafft
vnd eygenschafft der glieder am leyb Christi* jede gemeynde vnd jede Cle-
risy Christi den andern Clericen vnnd volck Christi, warin sie mogen, zum
Reych Christi diennen sollen, ist das zeyttlich vffkomen, daß die Clericen der
Stette dj kirchen vff dem Lande in treuem Beuelch gehebtt vnd sich solchen
vff dem Landt, den kirchen vnd Clericen in Stetten gernne Beuolen haben.
Alßo wie nach vnnd bey dem abfal der gemeinen I Ji8v I Clerisey von dem
getrawen dienst der kirchen die Closter vfkomen vnd gelerte, taugliche leut
tzum kirchen dienst ertzogen, seind auch sollichen Clostern viel kirchen an
der Seelsorge tzuuersehen vertrawet vnnd Befolen wurden.
Weyl dan die kirchen gutter nach dem waren, altten kirchen Recht mit Rath
vnnd willen deren, die diev seelsorge wol versehen, ausgespendetw werden
sollen, seind erstlich die verwalttung der gutter, darnach auch die gutter gar
der alßo Befohlnen kirchen mit der versehung der Seelsorge komen anx ^die
kirchen vnd Closterv, denen solliche kirchen zvnd Closterz befohlen wurden
seind, dan die steur der armen vnd besoldung deß kirchen diensts niemandts
Rath vnnd willen beßer vertrawet werden mag dan denen, die in der Liebe
vnd Barmhertzigkeyt gegen den armen einbrunstiger vnd tzuhaltten ob dem
waren kirchen dienst ernstlicher seind. Soliche leut waren Nun anfenglich die
Clericen der Statt kirchen vnd Monche3 jtz gemeltter Closter.
Nun ist aber offenbar auß denenc Canonibus, wie in anderen puncten die-
ßes articels vermeldet ist, das die kirchen gutter jede, deren kirchen seind, zu
deren sie gestifftet vnd gegeben I j/yr I seind dvnd gegeben^ werdenc, dar-
umb, da die Statt kirchen vnnd Closter sich jnnf verwaltung dießer gutter der
kirchen jnen, wie gesagt, vertrawet noch Christlich gehaltten haben, sie jnen
dise gutter mit nichten tzugeeygenet, sonderg sie alleynne verwalttet vnd,
wie sichs gepurt, außgespendet. Darumb sie jre zehend houe vnd anderß hie-
tzugehoren bey denen kirchen, deren solliche gutter waren, alwege gehebt

Die Jncorporatio-
nen rder kirchenr
vnrecht

Wie die Jncorpora-
tionen vffkomen.

Woher dj verwal-
tung deru kirchen
an dj Closter
kommen.
Der Seelsorge hat
die verwaltung der
kirchen gutter dan
auch die gutter
gefolget.

^Die altten kir-
chen vnd Closter,
dj anderer kirchen
gutter mit der Seel-
sorge verwaltet ha-
ben, solliche guter
an jren orten end-
pfangen vnd auß-
gespendet.^7

r) —r) wohl nachträglich dazwischen geschrieben: e.
s) Schrf.: Chriesthcher: a.
t) Schrf.: Chriesti: a.
u) danach gestr.: Closter: f.
v) die: d.
w) Schrf.: augespendet: a.
x) auch: d.
y) —y) die Clöster vnnd Kirchen: d.
z) -z) fehlt in: b und e.
a) danach: der: d.
b) —b) fehlt in: c und f.
c) den: e.
d) —d) fehlt m: c.
e) worden: c.
f) jnn: d.
g) danach gestr.: haben: e.
 
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