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5- EIN CHRISTLICHE ERINNERUNG

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gezeyget warde vnd er den Papst Adrianum iiij.1 solliches lugengemelds vnd
-schrifften freüntlich gestraf- I cliiij / Y j b\ fet, verhieß jm der Papst das sel-
bige gemelde vnd schrifft abzüthün.
Eben der selbige Papst, der doch zimlich trutzlich war vnd sich in die zeit-
lich herrschafft ernstlich eintrange, hatte inn einer schrifft an disen Keyser Fri-
drichen geschriben, wie die Romische kirch jm den schmuck der keyserlichen
krone gegeben hatte, »Imperialis insigne coronae contulisset«2, vnd das jn,
den Papst, nit rewete, wa seine, des Keysers, hochheyt noch grossere güt-
thaten, beneficia, von jm entpfangen hette. Ab welchen worten, weil die sach
sich ettwas daruff ziehen wolte, als ob sich der papst rhümete, das er mit den
Romeren jm, dem Keyser, hette das keyserthumb gegeben, wurden nit allein
der Keyser, sonder auch alle Fürsten des reichs mit den Bischouen so hoch wi-
der den papst bewegt, das der Papst andere gesandten züm Keyser schickete,
durch die er den Keyser begütigen vnd seine wort milter erkleren liesse. Nem-
lich, das er die jetzgemeldten wort von dem geben der kronen nit verstanden
hette, als ob er jm das keyserthumb gegeben, sonder allein das er jn darzü ge-
kronet hette. So hette er auch das wort Beneficii, der gütthaten, nit für ein le-
hen, die man auch beneficia nennet, sonder für ein gemeine gütthat verstanden.
Sehet, so ferr war es noch diser zeit dauon, das die Papst oder Romer hetten
sich dorffen vernem- I clv / Yij a\ men laßen, das sie den Deutschen hetten das
Keyserthumb zügestellet.
Auß disem hat ein jeder zü erkennenn, wie ein onuerschampte lugen der
Papsten vnnd jrer schmeichler seye, das sie sagen dorffenn, die Papst haben
den Teutschen das Keyserthumb gegeben. Aber wie vor gesagt: Wann es
gleich also were, das doch gar nit ist, So müßten dennoch E. Keis. Maiestat in
verwaltung jres Keyserthumbs vor allem sehen auff den willen vnnd befelch
Gottes, des rechten gebers vnd erhalters aller Oberkeiten, vnd sich keine crea-
turen in himmel oder erden daruon abwenden lassen. Dazü E. Keis. Maiest.
der eide, dem Papst gethon, beforderen solle, nit daran hinderen*. Dann
durch dis werck beweiset sie sich ein rechten, waren Schutzherren vnnd
Aduocaten des waren Papstumbs vnnd der waren kirchen Christi zü Rom
Vnnd erfüllet recta et pura fide, was sie dem Papst geschworen hatt.

Des Papsts schan-
tzenn zu seinem
eigen reich. ldem
Raduicus. Ibi-
dem, cap. io.

Verba iuramenti
Imperatorn
Wie die Kei. Maie.
jren eyd dem
Papst halten solle.

Trost wider des Papsts list vnd eigen macht

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Der Papst leßt es aber nit allein bey seinem trawenn3 Gottlicher rach, auff die Des Papsts tra-
er doch selb nichts haltet, nach auch bey jetz widerlegtem verweissen der on- wenn anff sein
eigenn rach
f) Drf. hinderin.

1. Hadrian IV., geb. zwischen mo und 1120, gest. 1159, Papst 1154-1159. LThK3 4,
Sp.1135-1136.
2. Ottoms et Rahewini Gesta Friderici I. Imperatoris III,11, ed. Waitz, S. 178,23—24.
3. Drohen.
 
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