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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0396
39^ 7- WIDER VFFRICHTUNG DER MESSEN, ANDERER SACRAMENTEN
VND CEREMONIEN
vnd in der Gemein Christi bekennet vnnd sich in die gehorsame Christi bege-
ben vnnd dann die gantze gemeinde jnen vmb den h. Geist vnd bestetigung in
Christlichem leben gebetten hat;
Zum andern, die erwelten vnd bewerten von aller Gemeinden Christi zu
dem kirchen dienst auff geburende leere vnd gebett der gaben des h. Geists zü
vertrosten, auffdas sie jren dienst der kirchen mochten besserlich verrichten;
Zum dritten, die war rewenden vnd Christlich gebüßten auff jr bekandtnis
vnd begebung aller besserung von den büßbanden vnnd sünden züabsoluie-
ren.
Jn allem gebrauch aber dises zeichens haben die alten die zwei ding fleissig
gehalten: Das erst, das sie allein heilige vnnd onstreffliche diener vnnd leut
zum brauch diser zeichen haben zügelassen; Zum anderen, das sie alles in ge-
meiner sprachen zum besten verstandt aller gegenwertigen vnd mit grossem
ernst vnd andacht geleeret, gebetten vnnd gehandlet haben mit reihlicher er-
klarung alles thuns vnd getrawem weisen auff Christum, vnseren Herren.
I E ij a I
"Verkerung dises zeichens”
DJe verkerten Bapstler0 aber haben aus allen disem gebrauch des pChand
auff legens^ ein gottloß gepreng vnd zauberwerck gemacht. So sie die kindlin
firmen, predigen vnnd erklaren sie vom glauben vnnd leben Christi gar nichs,
Salben allein die kindlin mit ole,1 murmlen etliche onuerstendige wort, Schla-
gen das kind an ein backen2 vnnd nemens gelt. So bindt man dann dem kindt
das firmtüch vmb, lachet vnd ist frolich darbey; damit ists alles geschehen.
Also in jr priester weihe fragen sie nichs nach rechter wahl vnd bewerung
der kirchen diener noch auch nach dem waren kirchen dienst, richtens auch
alda alles auß mit einem onuerstendigen geprenge, Nemen damit jr gelt, ze-
chen denn vnd seind leichtsinnig. Also ist dann jr weihen gleichwol verrichtet.
Jnn der Absolution, die sie auch zü Latin on verstandt dahin murmeln, le-
gen sie den leuten die hand vffs haupt, Aber alles on leere, on verstandt, on
weisen auff vnseren Herrn Christum, vnd verleitten die leut jmmer vff jr thun,
damit es jnen desto mehr gelts, zeitlicher eeren vnd gewalts trage. I E ij b I
qChristlich[er] gebrauch anderer Ceremo[nien]?
DJe lieben christen haben von anfang jre bestimpte zeit, wa sie gemocht,
taglich ettliche stunden, alle wochen den Sonnen tag vnd denn etliche jar tage,
n) —n) Der Titel des Kapitels erscheint zugleich als Kopftitel.
o) Drf. Bastler: H; Bapstler: E.
p) —p) händauflegens: E.
q) —q) Der Titel des Kapitels erscheint zugleich als Kopftitel.
1. Vgl. BDS 11,2, S. 163, Anm. 3.
2. Vgl. BDS 11,2, S. 164, Anm. 15.
VND CEREMONIEN
vnd in der Gemein Christi bekennet vnnd sich in die gehorsame Christi bege-
ben vnnd dann die gantze gemeinde jnen vmb den h. Geist vnd bestetigung in
Christlichem leben gebetten hat;
Zum andern, die erwelten vnd bewerten von aller Gemeinden Christi zu
dem kirchen dienst auff geburende leere vnd gebett der gaben des h. Geists zü
vertrosten, auffdas sie jren dienst der kirchen mochten besserlich verrichten;
Zum dritten, die war rewenden vnd Christlich gebüßten auff jr bekandtnis
vnd begebung aller besserung von den büßbanden vnnd sünden züabsoluie-
ren.
Jn allem gebrauch aber dises zeichens haben die alten die zwei ding fleissig
gehalten: Das erst, das sie allein heilige vnnd onstreffliche diener vnnd leut
zum brauch diser zeichen haben zügelassen; Zum anderen, das sie alles in ge-
meiner sprachen zum besten verstandt aller gegenwertigen vnd mit grossem
ernst vnd andacht geleeret, gebetten vnnd gehandlet haben mit reihlicher er-
klarung alles thuns vnd getrawem weisen auff Christum, vnseren Herren.
I E ij a I
"Verkerung dises zeichens”
DJe verkerten Bapstler0 aber haben aus allen disem gebrauch des pChand
auff legens^ ein gottloß gepreng vnd zauberwerck gemacht. So sie die kindlin
firmen, predigen vnnd erklaren sie vom glauben vnnd leben Christi gar nichs,
Salben allein die kindlin mit ole,1 murmlen etliche onuerstendige wort, Schla-
gen das kind an ein backen2 vnnd nemens gelt. So bindt man dann dem kindt
das firmtüch vmb, lachet vnd ist frolich darbey; damit ists alles geschehen.
Also in jr priester weihe fragen sie nichs nach rechter wahl vnd bewerung
der kirchen diener noch auch nach dem waren kirchen dienst, richtens auch
alda alles auß mit einem onuerstendigen geprenge, Nemen damit jr gelt, ze-
chen denn vnd seind leichtsinnig. Also ist dann jr weihen gleichwol verrichtet.
Jnn der Absolution, die sie auch zü Latin on verstandt dahin murmeln, le-
gen sie den leuten die hand vffs haupt, Aber alles on leere, on verstandt, on
weisen auff vnseren Herrn Christum, vnd verleitten die leut jmmer vff jr thun,
damit es jnen desto mehr gelts, zeitlicher eeren vnd gewalts trage. I E ij b I
qChristlich[er] gebrauch anderer Ceremo[nien]?
DJe lieben christen haben von anfang jre bestimpte zeit, wa sie gemocht,
taglich ettliche stunden, alle wochen den Sonnen tag vnd denn etliche jar tage,
n) —n) Der Titel des Kapitels erscheint zugleich als Kopftitel.
o) Drf. Bastler: H; Bapstler: E.
p) —p) händauflegens: E.
q) —q) Der Titel des Kapitels erscheint zugleich als Kopftitel.
1. Vgl. BDS 11,2, S. 163, Anm. 3.
2. Vgl. BDS 11,2, S. 164, Anm. 15.