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ARTIKEL BELANGENDE DY RELIGION (1539)

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Handschriften gemeinsame schlimme, sinnstörende Abschreibfehler48, so daß man
folgern muß, daß sie alle direkt oder indirekt auf dieselbe, an einigen Stellen schwer
lesbare Vorlage - vielleicht in Bucers Handschrift? - zurückgehen, A weist aber die
wenigsten Auslassungen auf49. In der überwiegenden Zahl der Fälle spricht auch die
lectio difficilior für A50. Gegenüber A läßt B eindeutig eine Modernisierung, eine
allgemeine Glättung des Textes erkennen51. Wir haben deshalb unserer Edition A
zugrunde gelegt.

Die Drucke E und F, die durchaus miteinander übereinstimmen, stammen von
Bucer selbst. Offensichtlich hatte er eine Abschrift des Leipziger Reformationsent-
wurfes, den er ja selber zu Papier gebracht hatte, aufbewahrt. So läßt sich erklären,
daß die Drucke an den problematischen Stellen der Handschriften eindeutig die
besseren Lesarten aufweisen. In diesen Fällen ist die Lesart der Drucke in den Text
genommen, die Lesungen der Handschriften werden dann im ersten Apparat aufge-
führt.

Textvarianten orthographischer Art sowie auch Umstellungen im Text werden im
ersten Apparat nicht vermerkt.

Von den drei bekannten zeitgenössischen lateinischen Übersetzungen52 ist eine
von der Hand von Michael Helding, eine andere ließ der Nuntius Morone durch
einen Unbekannten anfertigen. Diese beiden Übersetzungen sind von guter Quali-
tät. An den obengenannten schwierigen Stellen stimmen sie meistens mit E und F
überein. Ob den Übersetzern bessere deutsche Texte vorlagen als die erhaltenen
Manuskripte bieten, sei dahingestellt. Soviel läßt sich sagen, daß ihre Vorlagen nicht
fehlerfrei waren53.

48. Vgl. S. 26, Z. 1, Anm. j); S. 26, Z. 23, Anm. v); S. 27, Z. 5, Anm. c); S. 33, Z. 14, Anm. e); S.
36, Z. 2, Anm. o)-o); S. 37, Z. 1, Anm. h); S. 39, Z. 11, Anm. w), Z. 14, Anm. x); S. 41, Z. 12,
Anm. v)-v); S. 42, Z. 16, Anm. a); S. 43, Z. 7, Anm. p)-p); S. 44, Z. 21-22, Anm. s); S. 48, Z. 8,
Anm. s); Z. 8, Anm. t); S. 49, Z. 13, Anm. l).

49. Sie begegnen am häufigsten in B; vgl. S. 23, Z. 19, Anm. t); S. 29, Z. 20, Anm. x); S. 30, Z. 3,
Anm. z), Z. 11, Anm. g), Z. 18, Anm. o) etc. Vgl. in C: S. 23, Z. 8-9, Anm. g)-g); S. 28, Z. 2-3,
Anm. x)-x); S. 34, Z. 2, Anm. p) u.ö.m.; in D: S. 38, Z. 5, Anm. g); S. 41, Z. 7, Anm. q); S. 45, Z.
20, Anm. q) u.ö.m.

50. Vgl. S. 23, Z. 11, Anm. m): aller hertzen (A) - alle hertzen (B); S. 25, Z. 6, Anm. w): auß der
gnaden (A) - auß den gnaden (B); S. 27, Z. 4, Anm. b): in der kirchen (A) - in die kirchen (B); S. 29,
Z. 4, Anm. o): so vil man des... (A) - so vil man das (B); S. 42, Z. 10, Anm. t): die all gemeine
concilia (A) - alte gemeine ... (B).

51. Vgl. S. 28, Z. 18, Anm. g): anfechten (A) - anfechtungen (B); S. 29, Z. 18, Anm. v): einer
ieder nation (A) - einer jeden nation (B); S. 43, Z. 16, Anm. b): der frembden stymmen (A) - die
frembde stimme... (B).

52. 1. Staatsarchiv Würzburg Mainzer Urkunden, Geistlicher Schrank 19/4, n. 3, fol. 6-16b,
von der Hand von Michael Helding, herausgegeben von G. Pfeilschifter, ARC 6, S. 1 —17; 2. Staats-
archiv Würzburg, a.a.O. 19/1; 3. Bibliotheca Vaticana, Cod. Vatic. 4896, f. 15 a-28b, von Morone
zugeschickt, herausgegeben Conc. Trid. 12, S. 259 — 271. Die zweitgenannte Übersetzung haben
wir nicht eingesehen.

53. Vgl. S. 24, Z. 4, Anm. y), wo Helding übersetzt mit »per gratiam« und seine Bemerkung zu
S.46, Z. 10-11: »Hic sequuntur quaedam verba, ex quibus nullum certum sensum elicere potui«;
ARC 6, S. 15, Anm. 20.
 
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