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VOM TAG ZU HAGENAW ZWEN SENDBRIEFE (1540)

Bibliograhie: Bibl. 67d; Mentz 47a (in Anm.); Pegg, Great Britain 3219; Pegg,
Swiss Libraries 4161; VD 16, B 8843.

E Vom tag zu Hagenaw // Zwen verdeutschte Sendbriefe / eins // Thumdechants
vnd eins weysen // bescheidenen Thumherrns. //

[Nürnberg: Johann Petreius, 1540].

4°. [16] BL; Sign.: A4-D4; Marginalie (B 4b); Seitenkustoden; Drucktype:
Schwabacher; Initialen (A 2 a und A 3 b); A 1 b leer; A 2a-A 3 a: Brief von N.N.
an [Johannes St.]; A 3b-D 4a: Antwort des Johannes St.; D 4b leer.
Exemplare: Augsburg SStB; *Straßburg BNUS [R 102. 245].

Bibliographie: Knaake 3, 413.

Die Schrift An statui wurde ins Deutsche übersetzt und unter dem Titel Zwen Send-
briefe herausgegeben. Von dieser Übersetzung, deren Grundlage der lateinische
Druck B war18, sind uns sechs Drucke bekannt. Da diese nur unwesentliche Textva-
rianten aufweisen, muß einer von ihnen als eigentliche Übersetzung gelten, von der
die anderen abhängig sind.

Als Textgrundlage dient A, da dieser Druck der lateinischen Vorlage im allgemei-
nen am nächsten steht. A ist durch einen typisch bayrischen und ostschwäbischen
Schreibgebrauch gekennzeichnet. Dieser führt ziemlich konsequent die Unterschei-
dung durch, daß er die Fortsetzer von mhd /i/ mit e schreibt: (ei ~ ey), dagegen die
Fortsetzer von mhd /ei/ mit a: (ai ~ ay). Diese sprachlichen Eigenarten von A
sprechen für eine Entstehung in Augsburg. Die beiden Drucke B 1 und B 2 sind sehr
eng voneinander abhängig. Auf dem Titelblatt weichen sie in einem Wort (3. Z.:
eins/eines) voneinander ab. Geringfügige Differenzen in der Schreibweise begegnen
in wenigen, anscheinend neu gesetzten Absätzen. In den sachlich wichtigen Varian-
ten stimmen die beiden Drucke jedoch immer miteinander überein. B 1 und B 2
bieten einen schlechten Text mit zahlreichen Druckfehlern (die, wenn es sich um auf
dem Kopf stehende oder offensichtlich ausgefallene Buchstaben handelt, nicht im
Apparat berücksichtigt wurden) und einigen sinnentstellenden Varianten19. Die bei-
den Drucke bieten aber auch Verbesserungen gegenüber A20.

C, D und E stehen ebenfalls in einer starken Abhängigkeit voneinander. Sprachli-
che Beobachtungen weisen die Ausgaben nach Nürnberg. Die Übereinstimmungen
im Druckbild (Initialen, Kustoden) machen die Entstehung in einer Druckwerkstatt
wahrscheinlich. Während C und D teilweise bis in die Druckfehler miteinander
übereinstimmen21, weist E eine relativ große Zahl von ihm eigentümlichen Varian-
ten auf22. Dies legt die Vermutung nahe, daß es sich bei E um einen - freilich ohne

18. s. S. 109, Z. 15, Anm. c), Z. 32, Anm. f); S. 115, Z. 18, Anm. i).

19 s. S. 106, Z. 18, Anm. g); S. 108, Z. 1, Anm. i); S. 120, Z. 16, Anm. s); S. 130, Z. 17-18, Anm.
e).

20. s. S. 106, Z. 27, Anm. h); S. 124, Z. 1, Anm. z).

21. s. S. 108, Z. 24, Anm. k); S. 130, Z. 34, Anm. g).

22. s. S. 102, Z. 15, Anm. c); S. 104, Z. 31, Anm. f); S. 116, Z. 21, Anm. p), Z. 37, Anm. r);
S. 128, Z. 7, Anm. d).
 
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