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VOM TAG ZU HAGENAW (1540)

274Der bündtnuß halb haltet es sich also: wir beschirmen allein durch unser bünd-
nuß die, die des glaubens halb in geferden kommen. Dann ordnung des Reichs und
christlich liebe will haben, | O 2a | das niemandt solliche hilff werde abschlagen.
Darumb so können wir niemandt von unser bundtnüs außchliessen. Aber, lieber
herr, was beweget sie, das sie einnemung der Kirchengüter und unsern bund so lang
erlitten und nicht so lang verziehen273 mögen, biß das fürderlich zu Hagenaw oder
über drei Monat zu Wormbs von widerbringung der Religion das gesprech fürgehe?
Ir haben doch von ewerparth, wie irs wüntschen möchten, die zum gesprech schicken
sollen. Dann über die Churfürsten, so die Reichsordnung forderet, sollen schicken
zum gesprech der Ertzbischof von Magdenburg, welches person auch Ertzbischof
und Churfürst zu Mentz ist, der Ertzbischof von Saltzburg276, Hertzog Wilhelm
und Hertzog Ludwig, alle drei gebrüder, und der Hertzog von Kleve. Wir aber
batten, das nach Franckfurter beschluß alle reichs Ständ ire leüt schickten. In dem
gesprech sollen vorstehn der Bischofe von Trier, pfaltzgrave, Bischofe von Straß-
burg und Hertzog Ludwig von Beyern. Wir begerten der sachen verstendige leüt,
und die keyner parth zu vil anhiengen. Es sihet seltzam, das eben dise drey bruder
Hertzog zu Beyern, und der eynig Bischoff von Mentz für zwen handler im
gesprech angezeygt seind; Desgleichen, das zu Presidenten für andern Hertzog Lud-
wig von Beyern und der Bischoff von Straßburg solten gegeben sein. Das dulden
wir, und wolte Gott, das gesprech hette dennocht sein fürgang, wie gern wolten wir
es besuchen. Da sehen ir, das sie glatt keyn ursach haben, das gesprech abzuschla-
gen.

274. Des Churfürsten vereinigung. [Marg.].

275. Abwarten.

276. Der Übersetzer nennt die drei Brüder jetzt in Reihenfolge. Er vergißt aber, den Straßburger
Bischof zu erwähnen.
 
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