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JOHANNES GROPPER, ARTIKELL
Von Bildern.
Das der gemeyn verstandt der Kirchen sey und halte, das der brauch der bilder nit
gar verdampt werden solle. In sölichem gebrauch aber söll verhutet werden, das wir
uns der bilder nit anders dan als bilder gebrauchen. Welches dan geschehe, wen wir
die bilder allein gebrauchen, zu erwecken die erinnerung geschehener dinge und 5
gedechtniß der historien.
Vom dem band der lieb und fryedens und dem Hierarchico
ordine, das ist: dem ordenlichen Regiment der heyligen Kirchen.
Das der band der lieb und friedens das dritte warzeichen der Kirchen sey.
Das sölicher band der lieb und friedens das allerfürnembst under den gaben des 10
heyligen Geists sey.
Das sölicher band durch das heylich Ordenlich Regiment der Kirchen erhalten
werde.
Das der herr Christus zu erhaltung sölicher eynigkeyt etliche zu Apostelen, etli-
che zu Propheten, andere zu Evangelisten, andere zu Pastoren und lehrern gegeben 15
hab, damit die heyligen zusamengefügt würden etc.58
Das die eynigkeit der Kirchen fürnemblich durch die Bischoffen, die in der Kir-
chen an der Apostel stat gesatzt seyn, beschutzet und bewaret werden sölle.
Und das darumb der herr Christus, obe er wol allen Apostolen, wie der Cypria-
nus sagt, nach seyner aufferstehung gleichen gwalt giben hab, So hab er doch, um die 20
einigkeit an tag zu thun, durch seyne götliche Authoritet verordent eyn söliche
eynigkeit, die | 17b | von eynem anfinge. Dan, wie er ferer59 sagt: Obe wol die andern
Apostel waren, das Petrus war ,in gleicher gmeynschafft der ehren und des gewalts,
noch muß der anfang von eynem herspriessen, darmit erwieset würde, das die Kirch
eynig sey60. 25
Und das daher die heylig schrifft den heyligen Petrum beschreibe als den Ober-
sten, den mund und Fursten der Apostolen, dem Christus nit allein seyn gwalt,
sonder auch seynen namen mitgetheilt hab61, wiewol im nit allein, doch im vornem-
lich mitt den andern62, uff das die eynigkeit der Kirchen dardurch angezeigt würde.
Und hab ime die vornembste sorge seyner Kirchen, als er im seyne schaff zu weiden 30
befolhen, uffgelegt63 Und die sorge, seyne brüder zu confirmieren und zu bestetti-
gen64, zu erbauwung und stercke seyner Kirchen, eyngebunden.
Und dieweil Christus gewölt, daz die eynigkeit der Kirchen durch eyn heilig
Ordenlich Regiment biß anß ende der welt pleiben solt, So seyn anstat der Aposto-
len, un zweiffel auß götlicher verheyssung, die Bischoffe gefolgt, welcher jeder zu 35
seyner Kirchen geordent sey, wie der Hieronymus sage, zu verhüttung Schismati-
58. Vgl. Eph 4,11-12.
59. s. für diese Form Grimm 3, Sp. 1542.
60. Cyprianus: De catholicae ecclesiae unitate 4; CSEL 3,1, S. 212, Z. 14 - S. 213, Z. 5.
61. s. Mt 16,18-19.
62. s. Mt 18,18.
63. Jo 21,15-17.
64. Lk 22,32.
JOHANNES GROPPER, ARTIKELL
Von Bildern.
Das der gemeyn verstandt der Kirchen sey und halte, das der brauch der bilder nit
gar verdampt werden solle. In sölichem gebrauch aber söll verhutet werden, das wir
uns der bilder nit anders dan als bilder gebrauchen. Welches dan geschehe, wen wir
die bilder allein gebrauchen, zu erwecken die erinnerung geschehener dinge und 5
gedechtniß der historien.
Vom dem band der lieb und fryedens und dem Hierarchico
ordine, das ist: dem ordenlichen Regiment der heyligen Kirchen.
Das der band der lieb und friedens das dritte warzeichen der Kirchen sey.
Das sölicher band der lieb und friedens das allerfürnembst under den gaben des 10
heyligen Geists sey.
Das sölicher band durch das heylich Ordenlich Regiment der Kirchen erhalten
werde.
Das der herr Christus zu erhaltung sölicher eynigkeyt etliche zu Apostelen, etli-
che zu Propheten, andere zu Evangelisten, andere zu Pastoren und lehrern gegeben 15
hab, damit die heyligen zusamengefügt würden etc.58
Das die eynigkeit der Kirchen fürnemblich durch die Bischoffen, die in der Kir-
chen an der Apostel stat gesatzt seyn, beschutzet und bewaret werden sölle.
Und das darumb der herr Christus, obe er wol allen Apostolen, wie der Cypria-
nus sagt, nach seyner aufferstehung gleichen gwalt giben hab, So hab er doch, um die 20
einigkeit an tag zu thun, durch seyne götliche Authoritet verordent eyn söliche
eynigkeit, die | 17b | von eynem anfinge. Dan, wie er ferer59 sagt: Obe wol die andern
Apostel waren, das Petrus war ,in gleicher gmeynschafft der ehren und des gewalts,
noch muß der anfang von eynem herspriessen, darmit erwieset würde, das die Kirch
eynig sey60. 25
Und das daher die heylig schrifft den heyligen Petrum beschreibe als den Ober-
sten, den mund und Fursten der Apostolen, dem Christus nit allein seyn gwalt,
sonder auch seynen namen mitgetheilt hab61, wiewol im nit allein, doch im vornem-
lich mitt den andern62, uff das die eynigkeit der Kirchen dardurch angezeigt würde.
Und hab ime die vornembste sorge seyner Kirchen, als er im seyne schaff zu weiden 30
befolhen, uffgelegt63 Und die sorge, seyne brüder zu confirmieren und zu bestetti-
gen64, zu erbauwung und stercke seyner Kirchen, eyngebunden.
Und dieweil Christus gewölt, daz die eynigkeit der Kirchen durch eyn heilig
Ordenlich Regiment biß anß ende der welt pleiben solt, So seyn anstat der Aposto-
len, un zweiffel auß götlicher verheyssung, die Bischoffe gefolgt, welcher jeder zu 35
seyner Kirchen geordent sey, wie der Hieronymus sage, zu verhüttung Schismati-
58. Vgl. Eph 4,11-12.
59. s. für diese Form Grimm 3, Sp. 1542.
60. Cyprianus: De catholicae ecclesiae unitate 4; CSEL 3,1, S. 212, Z. 14 - S. 213, Z. 5.
61. s. Mt 16,18-19.
62. s. Mt 18,18.
63. Jo 21,15-17.
64. Lk 22,32.