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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Cucuel, Ernst [Bearb.]; Eckert, Hermann [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 1 : Heidelberger Reihe ; Band 1): Die Inschriften des badischen Main- und Taubergrundes: Wertheim-Tauberbischofsheim — Stuttgart: Druckenmueller, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.53141#0141
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dem Manderscheidschen Wappen. Auf den Pilastern je vier Wappen mit Zimieren und den er-
neuerten Überschriften: links Manderscheid, Waldeck, Sombref-Kerpen, Hoya; rechts Nassau-
Wiesbaden, Roussy, Grünbergen, Estouteville. Im Sockel Schiefertafel mit ehemals vergoldeter
Schrift innerhalb Beschlagwerkumrahmung. Die Inschrift ist in zwei Spalten angeordnet.
Epitaphivm . 3 .
ILLVSTRIS iNCLYTl ET GENEROSI D • D . PHiLlPPt
THEODORICt COMiTIS MANDERSCHIEDENSIS.
POLLICE PHIDIACO SCVLPTVS COMES INCLYTVS ILLE,
MANDERSCHLEDIAC7E SPES FVIT AMPLA DOMVS.
QVEM MVSZE ET CHARIDES TENERZE SVB FLORE 1VVENT/E
FOVERVNT GREMIO SVAVITER VSQVE SVO.
HlNC PIETATIS AMANS RECTIQVE ASSERTOR ET 1QVI
MORIBVS INGENVIS CVLTVS ET ARTE FVIT.
Signa pedvm cvpide patris observavit, vtroqve
IAM VIVO MAIVS VIX FORET ORBE DECVS.
CVIVS AD EXEMPLVM GENTES NEC ADIRE REMOTAS
HÖR VIT, AONIDVM SIC STIMVLANTE DVCE.
NEC MORA VBI FVERAT PIVS ILLI IVNCTVS ACHATE [S]
CERNITVR AVSONIO NON SINE LAVDE FORO
TRESQVE ANOS TRIBVS VT LVSTRIS CONIVNXERAT [ILLE]
PARCA ANTENOREA STAMtNA IN VRBE SECAT
SPIRITVS ASTRA PETIT, SED CVRA FIDELIS ACHfATIS]
HVNC DEDIT AD SACRVM BVSTA VEHENDA LO[CVM.]
ERGO QVISQVIS ADES LVSTRANS MONVMENTA VIA[TOR]
SlSTE GRADVM, QVI SIS NOSCE AGE, DISCE MO[RL]
DECESSIT PATAVII XVII KAL IXBR . MD[XC].
Grabfdprift beS erlauchten, berühmten unb eblen sperren, äperrn £)ietrid), Grafen von SDlanberfdjeib.
Tiefer von ber ipanb eined fPhjbiaS geformte, berühmte Graf mar bie vielumfaffenbc jpoffnung beS SfRanbcrfdpcibfdpen JpaufcS
Sfyn haben bie Stufen unb Grajien in ber iSlüte ber jarten Sugenb immer fanft auf ihrem Sdjiofje gewiegt, fpierburd; jur gröm«
migfeit geneigt unb eintretenb für SRedjt unb SSilligfeit, war er von eblen Sitten unb burdp 2Biffenfd)aften gebilbet. Sifrig
folgte er ben Spuren beS SSaterö. QBenn beibe noch lebten, würbe eS auf bem GrbfreiS faum Größeres unb Schöneres geben.
Teilen 25eifpiel folgenb, freute er weber vor bem Tefudy entfernter fßölfer jurücf, unter fpornenber ßeitung ber Stufen, nod)
bleibt, wo er Aufenthalt nahm, ber treue ihm beigcfeüte Gefährte (Achates) rühmlos auf Aufonifchem gorum (vor italifdpcm
Gericht). Unb als jener brei Sabre mit brei ßuftren (ju 5 fahren) vereinigt hotte, burcbfdmeibet bie gParge in ber Antenorifcben
Stabt (fPabua) feine gäben. Sein Geift fudpt bie Geftirne, aber bie treue Sorge bcS Gefährten hieß bie Afdje an biefen heiligen
Ort führen. Tarum, Sßanbercr, wer Tu and) naheft, bie Tenfmäler ju betradjten, hemme ben Sdpritt, erfenne, wer Tu feift,
wohlan! lerne flerben.
Gr ftarb ju ^Pabua am 16. Dftober 1590.
(Süßibel.)
Philipp Theodor war ein Neffe des Grafen Dietrich von Manderscheid, des ersten Gemahls der
Gräfin Elisabeth von Stolberg-Wertheim (vgl. Nr. 256). Vielleicht ist deren Schwester Katharina
(Nr. 276), wie Bruhns vermutet, die Stfterin des Denkmals. Als Verfasser der Inschrift nimmt
Rommel den Wertheimer Humanisten Huldrich Buchner (vgl. Nr. 276) an.
Wibel: Stadtkirche S. 41 f. - Bruhns: Bildhauer S. 179 ff.; Abb. 48 - Rommel: Buchner S. 55 - Kdm. IV, 1
S. 262 — Hager S. 41.
8 D. 1.1
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