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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0071
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5 Diese Zierform des E findet sich schon in der Grabschrift des Mainzer Domkantors Eberhard von Stein (gest. 1330)
in Kloster Eberbach und in der Weinheimer Deutschordens-Bauinschrift von 1350; vgl. DI 43 (Rheingau-Taunus-
Kreis) nr. 43 u. DI 16 (Rhein-Neckar-Kreis II) nr. 17. Am mittleren Neckar ist als Parallele die Grabschrift des
Dekans Dietrich von Bönnigheim (gest. 1349) in Bietigheim zu nennen; DI 25 (Ludwigsburg) nr. 28.
Seeliger-Zeiss, in: Ein seliges end 1998, 94, Taf. 25.

28 f Deckenpfronn, ev. Pfarrkirche (St. Nikolaus) M. 14. Jh.
Glocke ohne Datierung und Bezeichnung. Im Jahr 1860 noch als älteste Glocke eines alten vierteili-
gen Geläutes nachweisbar’. Inschrift „in sehr alten Majuskeln“.
Wortlaut nach OABCalw 1860.
Gotische Majuskel, erhaben
LVCAS • MARCVS • MATHEVS • IOHANNES •
Die Kirche wurde nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und Sprengung des Glockenturms
nach 1949 völlig neu erbaut.
1 Heute davon nur noch eine Glocke erhalten; vgl. nr. 290. Abgegangen sind nr. 136 sowie eine Glocke von G. F. Blüher
in Stuttgart von 1786.
OABCalw 1860, 208.

29 f Rutesheim, ev. Pfarrkirche (St. Johannes Bapt.) M. 14.Jh.

Glocke, sog. Sturmglocke, 1888 noch als Teil eines dreiteiligen Geläutes vorhanden* 1. 1917 abgelie-
fert und eingeschmolzen. Inschrift „in sehr alten Schriftzügen“ belegt.
Wortlaut nach OABLeonberg 1852.
Dm. 92 cm. — Gotische Majuskel, erhaben
LVCAS MARCVS MATTHAEVS IOHANNES
Angesichts der großen Zahl von Majuskel-Glocken mit Evangelistennamen läßt sich ohne Befund
keine genauere Bestimmung vornehmen. Für eine Datierung um die Mitte des 14.Jahrhunderts
spricht die Analogie zu einer Gruppe von Evangelisten-Glocken dieser Zeitstellung.
1 Die andern beiden Glocken waren von 1765 und 1835.
OABLeonberg 1852, 232. — Klunzinger, Glockenkunde 1858/1859, 88. — Keppler 1888, 193. — Stuttgart, LKA, Glocken-
inventar 1917, A 26, 1478,9.

30 t Steinenbronn, ev. Pfarrkirche (St. Erhard) M. 14. Jh.
Glocke, 1888 noch vorhanden als die größere Glocke eines zweiteiligen Geläutes1. Im Krieg 1917
eingeschmolzen. Gestaltung unbekannt.
Wortlaut nach OABStuttgart 1851.
maria hilf lucas marcus matthaeus lohannes
Der Zusatz maria hilf ist bemerkenswert, weil es sich um em frühes Vorkommen einer Glocken-
inschrift in der Volkssprache handelt.
1 Die zweite Glocke, 1665 gegossen von Jobst Roth in Königsbronn, ist ebenfalls eingeschmolzen worden.
OABStuttgart 1851, 250. - Klunzinger, Glockenkunde 1858/1859, 88. - Keppler 1888, 330.

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