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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0079
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1 Die ev. Kirche (St. Martin) im Ortsteil Oberjettingen besaß 1855 außer der noch erhaltenen Glocke von 1749 eben-
falls eine mittelalterliche Glocke, deren Inschrift nicht überliefert ist. Sie war „die kleinste“ und „ist sehr alt und hat
eine unleserliche Inschrift“; OABHerrenberg 1855, 252.
OABHerrenberg 1855, 306. - Klunzinger, Glockenkunde 1858/59, 88. — Keppler 1888, 167.

44 f Mötzingen, ev. Pfarrkirche (St. Mauritius) 1409

Grabplatte des Ekko Böcklin von Böcklinsau, in Zweitverwendung für Margarethe von Anweil geb.
von Rothenburg (gest. 1652) benutzt (vgl. Anhllb). Seit 1947 außen an der Südseite des Langhau-
ses; Inschrift von 1409 heute unsichtbar, Rechteckplatte aus rotem Sandstein, Gestaltung unbekannt.
Wortlaut nach Gabelkover.
H. 215, B. 87 cm.
Anno D(omi)ni 1409 . prid(ie) . non(as) . Decemb(ris) . o(biit) EKKO BÖKLI
q(ui) e(st) dies S(antae) Barbarae virgmisa
Im Jahr des Herrn 1409 am Tag vor den Nonen des Dezember (4. Dezember), der der Tag der hl. Jungfrau Barbara ist,
starb Ekko Bökli.
Wappen: Böcklin
Die Grabplatte bezeugt die Besitzverhältnisses zu Beginn des 15.Jahrhunderts. Denn der Ort aus
ehemals Hohenbergischem Besitz kam im 14. Jahrhundert an die Böcklin von Böcklinsau mit Sitz im
Eutinger Tal, dann nach 1409 an die Herren von Ehingen. Die Herrschaft Mötzingen wurde nach
1581 dem Hans Burkhart von Anweil (gest. 1593), Obervogt von Herrenberg, verliehen* 1 II. III..
1652 wurde die Grabplatte auf der Rückseite für Margarethe von Rothenburg, Ehefrau des Johann
Albrecht von Anweil (gestorben 1622) und Schwiegertochter des Hans Burkhart, wieder verwendet
und mit einer lateinischen Grabschrift versehen2. Als die alte Kirche wegen des Neubaues von 1792
abgebrochen wurde, hat der damalige Kronenwirt die in zwei Stücke zerbrochene Platte in das Brau-
haus an der Bondorfer Straße eingemauert. Die Inschrift von 1409 ist wieder zutage gekommen, als
man 1939 diese Spohen an die Kirche zurückgab. Seit 1947 ist die Platte am heutigen Standort ein-
gelassen, wobei die Anweil-Grabschrift sichtbar nach außen gekehrt wurde.
a Eine andere Textversion bei Schahl lautet: anno d(omi)ni MCCCCVIIII p(ri)die novembris obiit ecco bokli que est dies
sancte barbare virginis.
1 Sein Grabmal in der Herrenberger Stadtkirche ist nicht erhalten; zu seiner Person vgl. nrr. 229, 232. — In Mötzin-
gen erinnert an ihn eine Wappentafel von 1592; vgl. nr. 260.
2 Die Grabplatte mit den Allianzwappen im Medaillon und den Ahnenwappen Rothenburg, Kämmerer von Worms
gen. von Dalberg, Wöllwart und Dürkheim folgt in der Gestaltung den Wappen-Grabplatten der Nachfolger-Werk-
statt des Jeremias Schwartz, wie etwa nr. 402. Die Grabschrift ist teilweise zerstört. Die Platte wurde nach Marga-
rethes Tod (1652 Juni 17) durch die Tochter Anna Margaretha und den Schwiegersohn Ludwig du May gesetzt.
Gabelkover, Stuttgart, HStAJl Nr. 48 g II, fol. 598v. — Schahl, A., Mötzingen. In: ASG 6 (1949) 24.

45 Leonberg, ev. Stadtkirche (St. Johannes Bapt.) 1409, 1494, 1522, 1533, 1593

Herstellungsdaten im Innern an Gegenständen der Ausstattung und Bauzahlen am Bau.
I. Am Gestühl, im Chor auf der Nordseite, Herstellungsdatum eingeschnitzt:
1409
II. Am Gestühl, im Chor auf der Südseite, Herstellungsdatum eingeschnitzt:
1494
III. Am südlichen Chorbogen in der 4. Steinlage von unten Bauzahl in arabischen Ziffern einge-
hauen, darunter kleiner Wappenschild und ausgebesserte Stelle im Stein in Gestalt einer „Vierung“,
daneben rechts undeutlich der Buchstabe N als Rest einer kurzen Inschrift. Vielleicht Hinweis auf
eine Bestattung, auf eine unbekannte Baumaßnahme oder auf den in diesem Jahr in Auftrag gege-
benen Hochaltar.
1522 /[.... ]N

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