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Kayh (Stadt Herrenberg), ev. Pfarrkirche (St. Maria)
1453
Glocke mit Datierung und Evangelistennamen, zugeschrieben der Gießhütte des Hans Eger, Reut-
lingen. Schulterinschrift zwischen Kordelstegen. Als Worttrenner große Tatzenkreuze in Zeilenhöhe.
H. 87,5, Dm. 108,5 cm. — Gotische Minuskel, erhaben Abb. 13
+ Ivcas + marcvs + mathevs + lohannes + anno + domim + m + cccc + liii
Die Inschrift ohne Ober- und Unterlängen ist durch relativ weiten Abstand zwischen den Buch-
staben gekennzeichnet und formschön und klar in der Komposition. Zu Hans Eger und seiner Werk-
statt vgl. das bei der vorigen nr. 66 Gesagte.
OABHerrenberg 1855, 215. - Keppler 1888, 165. - DGWürttHohenzollern nr. 286.
68 J Leonberg, ev. Pfarrkirche (St. Johannes Bapt.) 1455
Grabplatte eines Albertus. 1881 noch im Boden des südlichen Seitenschiffs. Gestaltung unbekannt.
Inschrift nur fragmentarisch überliefert durch Klemm.
[. . .] MCCCCLV [. . .] obnt alberbtus3 Kis[. . .
Vielleicht identisch mit dem Kaplan Albrecht Kitzinger, genannt 1411.* 1
a Sic!
1 OABLeonberg 1930, 656 Anm. 117.
Klemm, A., in: Bes. Lit. Beilage des Staatsanzeigers für Württemberg 1881, 238.
69 Gärtringen, ev. Pfarrkirche (St. Veit) 1456
Glocke mit Datierung und Evangehstennamen. Größte Glocke innerhalb eines ehemals vierteiligen
Geläutes1; Name „Dominica“. Zuschreibung an die Werkstatt des Hans Eger, Reutlingen. Schulter-
mschrift zwischen Kordelstegen. Worttrenner: Tatzenkreuze.
H. 98, Dm. 125,5 cm. — Gotische Minuskel, erhaben
+ Ivcas + marcvs + mathevs + iohannes + anno + domini + milesimo + m cccc
+ lvia
Die Anschaffung der Glocke im Jahr 14562 stand offenbar in Zusammenhang mit der für 1455
inschriftlich beglaubigten Erbauung des Kirchturms3. Der Neubau von Chor und Langhaus folgte
erst nach 1498.
a Das m in der Jahreszahl ist überflüssig, weil milesimo ausgeschrieben ist. Irrtümlich die Jahreszahl 1406 in OABHer-
renberg 1855, 184.
1 Die mittlere Glocke war „sehr alt“ und „ohne Schrift noch Zutaten“, also vermutlich ebenso wie die vorliegende
aus dem im 13. Jahrhundert erstmals genannten Vorgängerbau der Kirche stammend; die kleinste Glocke von 1761
(Gießer und Inschrift unbekannt). Aufgrund der Beobachtungen am Glockenstuhl mit der Bauzahl 1527 wird neu-
erdings von Claus Huber eine vierte Glocke angenommen, die zwischen 1761 und 1828 verlorengegangen ist; denn
die Pfarrbeschreibung von 1828 erwähnt nur noch drei Glocken. Die inschriftlose Glocke zersprang 1901; sie wurde
zusammen mit der kleinen Glocke von 1761 eingeschmolzen und durch drei neue Glocken von Heinrich Kurtz,
Stuttgart, ersetzt (diese abgeliefert 1917); Pfarrbeschreibung von 1828 und 1905, Pfarrarchiv Gärtringen; Huber,
Claus, 165 ff.
2 Bei Keppler nur die Bezeichnung „gotisch“. — Zur Werkstatt der Eger vgl. DGWürttHohenzollern 22 — 24 (Einl.)
und nrr. 66, 67, 69 u. ö.
3 Zur Baugeschichte vgl. nr. 117.
OABHerrenberg 1855, 184. — Keppler 1888, 163. - DGWürttHohenzollern nr. 281. — Huber, Claus, Die Glocken. In:
St.-Veit-Kirche Gärtringen 1996, 165 — 169.
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Kayh (Stadt Herrenberg), ev. Pfarrkirche (St. Maria)
1453
Glocke mit Datierung und Evangelistennamen, zugeschrieben der Gießhütte des Hans Eger, Reut-
lingen. Schulterinschrift zwischen Kordelstegen. Als Worttrenner große Tatzenkreuze in Zeilenhöhe.
H. 87,5, Dm. 108,5 cm. — Gotische Minuskel, erhaben Abb. 13
+ Ivcas + marcvs + mathevs + lohannes + anno + domim + m + cccc + liii
Die Inschrift ohne Ober- und Unterlängen ist durch relativ weiten Abstand zwischen den Buch-
staben gekennzeichnet und formschön und klar in der Komposition. Zu Hans Eger und seiner Werk-
statt vgl. das bei der vorigen nr. 66 Gesagte.
OABHerrenberg 1855, 215. - Keppler 1888, 165. - DGWürttHohenzollern nr. 286.
68 J Leonberg, ev. Pfarrkirche (St. Johannes Bapt.) 1455
Grabplatte eines Albertus. 1881 noch im Boden des südlichen Seitenschiffs. Gestaltung unbekannt.
Inschrift nur fragmentarisch überliefert durch Klemm.
[. . .] MCCCCLV [. . .] obnt alberbtus3 Kis[. . .
Vielleicht identisch mit dem Kaplan Albrecht Kitzinger, genannt 1411.* 1
a Sic!
1 OABLeonberg 1930, 656 Anm. 117.
Klemm, A., in: Bes. Lit. Beilage des Staatsanzeigers für Württemberg 1881, 238.
69 Gärtringen, ev. Pfarrkirche (St. Veit) 1456
Glocke mit Datierung und Evangehstennamen. Größte Glocke innerhalb eines ehemals vierteiligen
Geläutes1; Name „Dominica“. Zuschreibung an die Werkstatt des Hans Eger, Reutlingen. Schulter-
mschrift zwischen Kordelstegen. Worttrenner: Tatzenkreuze.
H. 98, Dm. 125,5 cm. — Gotische Minuskel, erhaben
+ Ivcas + marcvs + mathevs + iohannes + anno + domini + milesimo + m cccc
+ lvia
Die Anschaffung der Glocke im Jahr 14562 stand offenbar in Zusammenhang mit der für 1455
inschriftlich beglaubigten Erbauung des Kirchturms3. Der Neubau von Chor und Langhaus folgte
erst nach 1498.
a Das m in der Jahreszahl ist überflüssig, weil milesimo ausgeschrieben ist. Irrtümlich die Jahreszahl 1406 in OABHer-
renberg 1855, 184.
1 Die mittlere Glocke war „sehr alt“ und „ohne Schrift noch Zutaten“, also vermutlich ebenso wie die vorliegende
aus dem im 13. Jahrhundert erstmals genannten Vorgängerbau der Kirche stammend; die kleinste Glocke von 1761
(Gießer und Inschrift unbekannt). Aufgrund der Beobachtungen am Glockenstuhl mit der Bauzahl 1527 wird neu-
erdings von Claus Huber eine vierte Glocke angenommen, die zwischen 1761 und 1828 verlorengegangen ist; denn
die Pfarrbeschreibung von 1828 erwähnt nur noch drei Glocken. Die inschriftlose Glocke zersprang 1901; sie wurde
zusammen mit der kleinen Glocke von 1761 eingeschmolzen und durch drei neue Glocken von Heinrich Kurtz,
Stuttgart, ersetzt (diese abgeliefert 1917); Pfarrbeschreibung von 1828 und 1905, Pfarrarchiv Gärtringen; Huber,
Claus, 165 ff.
2 Bei Keppler nur die Bezeichnung „gotisch“. — Zur Werkstatt der Eger vgl. DGWürttHohenzollern 22 — 24 (Einl.)
und nrr. 66, 67, 69 u. ö.
3 Zur Baugeschichte vgl. nr. 117.
OABHerrenberg 1855, 184. — Keppler 1888, 163. - DGWürttHohenzollern nr. 281. — Huber, Claus, Die Glocken. In:
St.-Veit-Kirche Gärtringen 1996, 165 — 169.
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