1485
Weil im Schönbuch, ev. Pfarrkirche (St. Martin)
95
Grabplatten-Fragment an der südlichen Umfassungsmauer des Kirchhofs. Gelbgrauer Sandstein;
Oberfläche zerstört, noch erkennbar Reste einer Umschrift zwischen Linien und Umriß einer Figur
in Ritzzeichnung. In der Mitte tiefe senkrechte Rille, wohl von Zweitverwendung. Unterer Teil
fehlt, Zustand schlecht.
H. (Teilmaß) 136, B. 92, Bu. 5 — 6 cm. — Frühhumanistische Kapitalis und gotische Minuskel
AN(NO) ■ D(OMI)NI • M CCCC LXXXV IN / [. . .] Obi[jt
c(uius) • an[ima • re]quiescat in pace • Am[en]
Der Anfang der Inschrift ist in einer Kapitalschrift mit den schlanken Proportionen der Frühhuma-
nistischen Kapitalis ausgeführt, welche hier einzelne Formen der gotischen Majuskel aufnimmt; das
Ende der Inschrift in Gotischer Minuskel. Als Worttrenner Punkte in Zeilenmitte. Der Zustand er-
laubte keine photographische Wiedergabe. Doch ist das Fragment als frühes Beispiel der Frühhuma-
nistischen Kapitalis bemerkenswert.
96
Nebnngen (Gde. Gäufelden), ev. Pfarrkirche (St. Stephan)
1486
Glocke mit Evangelistennamen und Datierung, Zuschreibung an die Werkstatt des Hans Eger, Reut-
lingen. Herkunft aus Mauren (Gde. Ehningen) gesichert* 1. Schulterinschrift zwischen Kordelstegen.
Worttrennung durch Tatzenkreuze.
H. 100, Dm. 117 cm. — Gotische Minuskel, erhaben Abb. 31
+ s Ivcas + s marcvs + s mathevs + s iohannes + m cccclxxxvi iar
Das Gut Mauren mit der Wallfahrtskapelle UL. Frau und St. Pelagius war seit 1459 im Besitz der
Herren von Dachenhausen2. Vermutlich steht die Glocke in Zusammenhang mit aufwendigen Bau-
maßnahmen an der Kapelle gegen Ende des 15.Jahrhunderts3.
Die Glocke ähnelt trotz des großen zeitlichen Abstands der 1453 datierten Glocke von Kayh (Stadt
Herrenberg)4. Die Model für die einzelnen Buchstaben und die Tatzenkreuze sind die gleichen
geblieben. Bis zur Richtigstellung durch S. Thurm, DGWürttHohenzollern, war die Jahreszahl in der
älteren Forschung als 1480 angegeben.
1 Angekauft im Jahre 1824; vgl. OABHerrenberg 1855, 239.
2 Vgl. bei nr. 347.
3 Abgesehen von der Vergrößerung des Langhauses entstand damals eine Chorverglasung der Augsburger Holbein-
Werkstatt; vgl. R. Becksmann, in: CVMA 1,1 (Schwaben), 126f.
4 Vgl. nr. 67.
OABHerrenberg 1855, 239. - Keppler 1888, 165. - KdmNeckarkreis 1889, 131. - DGWürttHohenzollern nr. 291.
97 (t) Leonberg-Eltmgen, ev. Pfarrkirche (St. Michael) 1487, 1490, 1499
Bauinschrift und zugleich Grundsteinlegungsinschrift sowie Bauzahlen am Chor und Turm.
I. Bauinschrift, 1964 im Fundamentbereich aufgefunden und jetzt im Chor auf der Südseite proviso-
risch in der Sedihennische abgelegt. Querrechteckige Platte aus grauem Sandstein, in mindestens acht
Fragmente zersplittert und wieder zusammengesetzt; Buchstabenverluste an den unteren Ecken. Die
Umschrift beginnt links unten und läuft jeweils bis zum Rand durch; das Ende der Inschrift zwei-
zeilig. Buchstaben braun gefaßt; Flickstellen nut Mörtel verschmiert.
H. 57, B. 96, Bu. 10 — 11 cm. — Gotische Minuskel mit Versalien Abb. 21
[A]nno • d(omi)ni / • M° • cccc° • lxxxviioa / amb Oster/me(n)tag • ist • ang/fangn
der buw
Datum: 16. April
55
Weil im Schönbuch, ev. Pfarrkirche (St. Martin)
95
Grabplatten-Fragment an der südlichen Umfassungsmauer des Kirchhofs. Gelbgrauer Sandstein;
Oberfläche zerstört, noch erkennbar Reste einer Umschrift zwischen Linien und Umriß einer Figur
in Ritzzeichnung. In der Mitte tiefe senkrechte Rille, wohl von Zweitverwendung. Unterer Teil
fehlt, Zustand schlecht.
H. (Teilmaß) 136, B. 92, Bu. 5 — 6 cm. — Frühhumanistische Kapitalis und gotische Minuskel
AN(NO) ■ D(OMI)NI • M CCCC LXXXV IN / [. . .] Obi[jt
c(uius) • an[ima • re]quiescat in pace • Am[en]
Der Anfang der Inschrift ist in einer Kapitalschrift mit den schlanken Proportionen der Frühhuma-
nistischen Kapitalis ausgeführt, welche hier einzelne Formen der gotischen Majuskel aufnimmt; das
Ende der Inschrift in Gotischer Minuskel. Als Worttrenner Punkte in Zeilenmitte. Der Zustand er-
laubte keine photographische Wiedergabe. Doch ist das Fragment als frühes Beispiel der Frühhuma-
nistischen Kapitalis bemerkenswert.
96
Nebnngen (Gde. Gäufelden), ev. Pfarrkirche (St. Stephan)
1486
Glocke mit Evangelistennamen und Datierung, Zuschreibung an die Werkstatt des Hans Eger, Reut-
lingen. Herkunft aus Mauren (Gde. Ehningen) gesichert* 1. Schulterinschrift zwischen Kordelstegen.
Worttrennung durch Tatzenkreuze.
H. 100, Dm. 117 cm. — Gotische Minuskel, erhaben Abb. 31
+ s Ivcas + s marcvs + s mathevs + s iohannes + m cccclxxxvi iar
Das Gut Mauren mit der Wallfahrtskapelle UL. Frau und St. Pelagius war seit 1459 im Besitz der
Herren von Dachenhausen2. Vermutlich steht die Glocke in Zusammenhang mit aufwendigen Bau-
maßnahmen an der Kapelle gegen Ende des 15.Jahrhunderts3.
Die Glocke ähnelt trotz des großen zeitlichen Abstands der 1453 datierten Glocke von Kayh (Stadt
Herrenberg)4. Die Model für die einzelnen Buchstaben und die Tatzenkreuze sind die gleichen
geblieben. Bis zur Richtigstellung durch S. Thurm, DGWürttHohenzollern, war die Jahreszahl in der
älteren Forschung als 1480 angegeben.
1 Angekauft im Jahre 1824; vgl. OABHerrenberg 1855, 239.
2 Vgl. bei nr. 347.
3 Abgesehen von der Vergrößerung des Langhauses entstand damals eine Chorverglasung der Augsburger Holbein-
Werkstatt; vgl. R. Becksmann, in: CVMA 1,1 (Schwaben), 126f.
4 Vgl. nr. 67.
OABHerrenberg 1855, 239. - Keppler 1888, 165. - KdmNeckarkreis 1889, 131. - DGWürttHohenzollern nr. 291.
97 (t) Leonberg-Eltmgen, ev. Pfarrkirche (St. Michael) 1487, 1490, 1499
Bauinschrift und zugleich Grundsteinlegungsinschrift sowie Bauzahlen am Chor und Turm.
I. Bauinschrift, 1964 im Fundamentbereich aufgefunden und jetzt im Chor auf der Südseite proviso-
risch in der Sedihennische abgelegt. Querrechteckige Platte aus grauem Sandstein, in mindestens acht
Fragmente zersplittert und wieder zusammengesetzt; Buchstabenverluste an den unteren Ecken. Die
Umschrift beginnt links unten und läuft jeweils bis zum Rand durch; das Ende der Inschrift zwei-
zeilig. Buchstaben braun gefaßt; Flickstellen nut Mörtel verschmiert.
H. 57, B. 96, Bu. 10 — 11 cm. — Gotische Minuskel mit Versalien Abb. 21
[A]nno • d(omi)ni / • M° • cccc° • lxxxviioa / amb Oster/me(n)tag • ist • ang/fangn
der buw
Datum: 16. April
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