a So für attempto.
1 Die jetzige Form der Inschriften, beginnend mit St. für Sanctus entspricht sicher nicht dem Wortlaut von 1493.
Ebensowenig paßt die Schreibung von Lucas und Marcus mit k zu einem spätgotischen Befund. Die ursprüngliche
Schreibung ist nicht überliefert.
2 Nach Hess: „ . . das württembergische Wappen mit Helm und dem viermal umschriebenen Wort attemto“. Schriftart
nicht überliefert. Diese Inschrift ist offenbar bei der Innenrenovierung durch Christian Friedrich Leins 1885-1889
nicht erneuert worden.
3 Quadriert Württemberg/Mömpelgard. Zur Entwicklung des Wappens des Hauses Württemberg vgl. Alberti, Ein-
leitung V—X.
4 Die Nachweise in Inschriften sind zahlreich; vgl. DI 25 (Ludwigsburg) nr. 120, DI 37 (Rems-Murr-Kreis) nr. 57,
mit weiterführenden Literaturangaben. Zu Eberhard im Bart und seinen persönlichen „Attributen“ vgl. das bei
nr. 83 Gesagte. Die Schreibung der hier überlieferten Wort-Devise ohne den Buchstaben p begegnet auch auf der
Waiblinger Wappentafel von 1491; dazu DI 37 (Rems-Murr-Kreis) nr. 57 mit Abb.
5 Koepf, H., in: Stiftskirche Herrenberg 1952, 32; Haage, Stiftskirche Herrenberg 1983, 22 u. 32; Janssen, R., in:
Stiftskirche Herrenberg 1993, 433.
6 Das zweite Wappen im Mittelschiff - hier zwischen Christkind und Lamm Gottes stehend - entspricht dem sog.
Maler-Wappen: drei gelbe Schildchen, gestellt 2:1 auf rotem Grund (nach Hess ehemals in Blau). Möglicherweise
hat hier der Gewölbemaler oder der Bildhauer der Schlußsteine sein Wappen eingesetzt. Diese Deutung verdanke
ich meinem Kollegen Harald Drös. Daß es sich hier nicht um ein persönliches Wappen, sondern um das Wappen
der Maler- und Glasmalerzunft handelt, wird dadurch wahrscheinlich, daß auch Jörg Ratgeb, der Maler des Herren-
berger Hochaltars (vgl. nr. 160), dieses Wappen zusammen mit seinem Monogramm IR führte. Es befindet sich auf
einem Trockensiegel seines Briefes von 1518, erhalten in Frankfurt a. M., Stadtarchiv; vgl. Fraenger, W, Jörg
Ratgeb. Dresden 1972, 84.
7 Der Vollständigkeit halber seien zwei von den vielen Ausstattungsstücken wegen ihrer Herstellungsdaten erwähnt.
Der Taufstein trägt auf einer Seite seiner achtseitigen Kuppa das Datum 1472 in arabischen Ziffern. Hess überliefert,
daß der 1739 abgerissene Lettner am mittleren Schlußstein seines Gewölbes das Herstellungsdatum 1453 und das
Wappen des Stifters Ulrich Metzler (Schildbild: Metzgerbeil) trug.
Hess, Chronik Herrenberg, Stuttgart, HStAJl Nr. 256 p. 950 f.; WLB Cod. hist. F 278, Bd. 2(b), p. 1418. — OABHerren-
berg 1855, 110 (Anin.). - KdmSchwarzwald 1897, 107-109. - Koepf, H., Kunstgeschichtliche Würdigung der Herren-
berger Stiftskirche. In: Die Stiftskirche zu Herrenberg 1952, 32. - Haage, Stiftskirche Herrenberg 1983, 22 u. 32. -
Janssen, R., Den „Himmel“ schließen. Über Schlußsteine und Gewölbe im Schiff. In: Stiftskirche Herrenberg 1993,
433-441.
112
Leonberg-Eltingen, ev. Pfarrkirche (St. Michael)
1494
Chorgestühlwange mit Herstellungsinschrift auf geschnitztem Schriftband. Im Chor, Südseite. Öst-
liche Wange der Pultbrüstung aus naturfarbenem Fichtenholz, dekoriert durch Flachschnitzerei mit
Ausbrenntechnik. Hochrechteckiges Feld, gefüllt mit zwei mehrfach gekreuzten, blütentragenden
Blattranken, um die ein Spruchband geschlungen ist (Lesung von unten nach oben). Grund schwarz.
H. 108, B. 30, Bu. 3, 5 cm. — Gotische Minuskel mit Versal Abb. 36
Anona •//•// dpmini •// 1 • 4 • 94 • // •
Das Chorgestühl — erhalten sind zwei einreihige Gestühle zu beiden Seiten des Chores — war not-
wendiger Bestandteil der Möblierung eines spätgotischen Kirchenchors und zeigt hier an, daß der
Eltinger Chorneubau spätestens 1494 benutzbar und voll ausgestattet war1. Der Chorbau war 1487
begonnen worden und vermutlich 1490 vollendet2. Typisch für die einfacheren Chorgestühle des
Bearbeitungsgebiets ist die Ausführung der Dekoration in Flachschnitzerei3.
a Verschrieben für Anno. Worttrenner: Punkte in Zeilenmitte.
1 RDK 3 (1954) Sp. 514-537.
2 Vgl- die durch nr. 97 inschriftlich gesicherten Baudaten.
3 Zur Technik und Verbreitung vgl. RDK 9 (1992) Sp. 601-628, bes. 610-612 (Artikel Flachschnitt).
KdmNeckarkreis 1889, 283. - OABLeonberg 1930, 698. - Trugenberger, Eltmgen 1988, 27 mit Abb.
113 t Darmsheim (Stadt Sindelfingen), ev. Pfarrkirche (St. Pelagius) 1495
Glocke mit Datierung und Signatur des Pantlion Sidler von Esslingen. Mittlere Glocke eines ur-
sprünglich dreiteiligen, 1942 zerstörten Geläutes1. Auf der Flanke die vier Evangelisten-Symbole in
Relief, ferner Zinnen- und Maßwerkfries.
Wortlaut nach Glockeninventar 1917.
H. 77,5, Dm. 98 cm. — Gotische Minuskel, erhaben
65
1 Die jetzige Form der Inschriften, beginnend mit St. für Sanctus entspricht sicher nicht dem Wortlaut von 1493.
Ebensowenig paßt die Schreibung von Lucas und Marcus mit k zu einem spätgotischen Befund. Die ursprüngliche
Schreibung ist nicht überliefert.
2 Nach Hess: „ . . das württembergische Wappen mit Helm und dem viermal umschriebenen Wort attemto“. Schriftart
nicht überliefert. Diese Inschrift ist offenbar bei der Innenrenovierung durch Christian Friedrich Leins 1885-1889
nicht erneuert worden.
3 Quadriert Württemberg/Mömpelgard. Zur Entwicklung des Wappens des Hauses Württemberg vgl. Alberti, Ein-
leitung V—X.
4 Die Nachweise in Inschriften sind zahlreich; vgl. DI 25 (Ludwigsburg) nr. 120, DI 37 (Rems-Murr-Kreis) nr. 57,
mit weiterführenden Literaturangaben. Zu Eberhard im Bart und seinen persönlichen „Attributen“ vgl. das bei
nr. 83 Gesagte. Die Schreibung der hier überlieferten Wort-Devise ohne den Buchstaben p begegnet auch auf der
Waiblinger Wappentafel von 1491; dazu DI 37 (Rems-Murr-Kreis) nr. 57 mit Abb.
5 Koepf, H., in: Stiftskirche Herrenberg 1952, 32; Haage, Stiftskirche Herrenberg 1983, 22 u. 32; Janssen, R., in:
Stiftskirche Herrenberg 1993, 433.
6 Das zweite Wappen im Mittelschiff - hier zwischen Christkind und Lamm Gottes stehend - entspricht dem sog.
Maler-Wappen: drei gelbe Schildchen, gestellt 2:1 auf rotem Grund (nach Hess ehemals in Blau). Möglicherweise
hat hier der Gewölbemaler oder der Bildhauer der Schlußsteine sein Wappen eingesetzt. Diese Deutung verdanke
ich meinem Kollegen Harald Drös. Daß es sich hier nicht um ein persönliches Wappen, sondern um das Wappen
der Maler- und Glasmalerzunft handelt, wird dadurch wahrscheinlich, daß auch Jörg Ratgeb, der Maler des Herren-
berger Hochaltars (vgl. nr. 160), dieses Wappen zusammen mit seinem Monogramm IR führte. Es befindet sich auf
einem Trockensiegel seines Briefes von 1518, erhalten in Frankfurt a. M., Stadtarchiv; vgl. Fraenger, W, Jörg
Ratgeb. Dresden 1972, 84.
7 Der Vollständigkeit halber seien zwei von den vielen Ausstattungsstücken wegen ihrer Herstellungsdaten erwähnt.
Der Taufstein trägt auf einer Seite seiner achtseitigen Kuppa das Datum 1472 in arabischen Ziffern. Hess überliefert,
daß der 1739 abgerissene Lettner am mittleren Schlußstein seines Gewölbes das Herstellungsdatum 1453 und das
Wappen des Stifters Ulrich Metzler (Schildbild: Metzgerbeil) trug.
Hess, Chronik Herrenberg, Stuttgart, HStAJl Nr. 256 p. 950 f.; WLB Cod. hist. F 278, Bd. 2(b), p. 1418. — OABHerren-
berg 1855, 110 (Anin.). - KdmSchwarzwald 1897, 107-109. - Koepf, H., Kunstgeschichtliche Würdigung der Herren-
berger Stiftskirche. In: Die Stiftskirche zu Herrenberg 1952, 32. - Haage, Stiftskirche Herrenberg 1983, 22 u. 32. -
Janssen, R., Den „Himmel“ schließen. Über Schlußsteine und Gewölbe im Schiff. In: Stiftskirche Herrenberg 1993,
433-441.
112
Leonberg-Eltingen, ev. Pfarrkirche (St. Michael)
1494
Chorgestühlwange mit Herstellungsinschrift auf geschnitztem Schriftband. Im Chor, Südseite. Öst-
liche Wange der Pultbrüstung aus naturfarbenem Fichtenholz, dekoriert durch Flachschnitzerei mit
Ausbrenntechnik. Hochrechteckiges Feld, gefüllt mit zwei mehrfach gekreuzten, blütentragenden
Blattranken, um die ein Spruchband geschlungen ist (Lesung von unten nach oben). Grund schwarz.
H. 108, B. 30, Bu. 3, 5 cm. — Gotische Minuskel mit Versal Abb. 36
Anona •//•// dpmini •// 1 • 4 • 94 • // •
Das Chorgestühl — erhalten sind zwei einreihige Gestühle zu beiden Seiten des Chores — war not-
wendiger Bestandteil der Möblierung eines spätgotischen Kirchenchors und zeigt hier an, daß der
Eltinger Chorneubau spätestens 1494 benutzbar und voll ausgestattet war1. Der Chorbau war 1487
begonnen worden und vermutlich 1490 vollendet2. Typisch für die einfacheren Chorgestühle des
Bearbeitungsgebiets ist die Ausführung der Dekoration in Flachschnitzerei3.
a Verschrieben für Anno. Worttrenner: Punkte in Zeilenmitte.
1 RDK 3 (1954) Sp. 514-537.
2 Vgl- die durch nr. 97 inschriftlich gesicherten Baudaten.
3 Zur Technik und Verbreitung vgl. RDK 9 (1992) Sp. 601-628, bes. 610-612 (Artikel Flachschnitt).
KdmNeckarkreis 1889, 283. - OABLeonberg 1930, 698. - Trugenberger, Eltmgen 1988, 27 mit Abb.
113 t Darmsheim (Stadt Sindelfingen), ev. Pfarrkirche (St. Pelagius) 1495
Glocke mit Datierung und Signatur des Pantlion Sidler von Esslingen. Mittlere Glocke eines ur-
sprünglich dreiteiligen, 1942 zerstörten Geläutes1. Auf der Flanke die vier Evangelisten-Symbole in
Relief, ferner Zinnen- und Maßwerkfries.
Wortlaut nach Glockeninventar 1917.
H. 77,5, Dm. 98 cm. — Gotische Minuskel, erhaben
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