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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0127
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Die Umschrift ist in einer sehr gleichmäßigen, eng gestellten Gotischen Minuskel ausgeführt und
verzichtet weitgehend auf Versalien. Als Worttrenner Punkte in Zeilenmitte und vereinzelt Para-
graphenzeichen.
a Geschrieben in griech. Buchstaben IHS.
b Als Worttrenner hier eine Rosette.
c Das o klein über dem n.
d Zweites r klein zwischen t und i übergeschrieben.
e Das e klein und über o gestellt.
f Nach dem letzten Wort Blattranke in Ritzzeichnung.
1 Ortsadel von Berwangen (Gde. Kirchardt, Lkr. Heilbronn). Mit drei Ringen belegter Schräglinksbalken; vgl. Kind-
ler v. Knobloch I, 64.
2 Pfeilsticker § 1541.
3 Vgl. nr. 175.'
4 Als Todesjahr in der Literatur „um 1507“ oder „1507“; Pfeilsticker §1541; Schahl, in: ASG 1963, 27. Gabelkover
hat „1510“ und bezeichnet das Wappen der Mutter irrig als „Neipperg“. — Die Datierung wird durch die eindeu-
tige Lesung 1502 auf dem vorliegenden Denkmal berichtigt.
5 Die hier angegebene Ahnenprobe ist mit der Stammtafel bei Heimberger nicht in Einklang zu bringen; vgl. Heim-
berger, Gärtringen 1982, 67.
6 Im Chorhaupt die aufgemalte Bauzahl 1496 und ein Wappenschild mit zwei Hämmern. Zur Baugeschichte vgl.
oben bei nr. 117.
7 Vgl. die folgende nr. 127.

Gabelkover, Stuttgart, HStA J1 Nr. 48 g II, fol. 750r. — Schahl, Gärtringen 1963, 27. — Himmelein, V, Die Familie
Harder von Gärtringen und ihre Grabsteine in der Gärtringer Kirche. In: ASG 1964, 22 f. — Gand, Seelbuch 1979, 50
u. 55, sowie 36 — 40. — Heimberger, Gärtringen 1982, 67 f. — Haibauer, Gärtringen 1996, 123 f. und Abb. 95.

127 f Gärtringen, ev. Pfarrkirche (St. Veit) 1502

Chorgestühl oder Herrschaftssitz („Kirchenstuhl“), laut Herstellungsinschrift gefertigt von dem
Tischler Conrad Widmann von Calw. Vor 1761 bezeichnet als „Hillerischer Kirchen Stuhl“ und
damals im Besitz der Hiller von Gärtringen bezeugt. Gestaltung unbekannt.
Überlieferung nach Hess.
Hansz Harter von gertringen / hoc opus per me Cunradu(m) Widmann tune
tempons mensator(em) . in Callw a(nn)o dommi 1502a fecit.
Hans Harder von Gärtringen ließ dieses Werk durch mich, Conrad Widmann, derzeit Tischler in Calw, im Jahr des
Herrn 1502 anfertigen.
Da die beiden in der Inschrift genannten Personen bekannt sind, wird deutlich, daß Hess die Jahreszahl
falsch wiedergegeben hat. Das Entstehungsjahr hieß mit Sicherheit nicht 1582, sondern war ver-
schrieben für 1502. Denn in diesem Jahr starb Hans von Gärtringen, der Stifter des Chorgestühls und
Bauherr der Kirche1. Der ausführende Handwerker Conrad Widmann von Calw ist vermutlich iden-
tisch mit dem gleichnamigen Schreiner, der im Jahre 1488 ein weiteres Chorgestühl signierte. Dieses
Gestühl war — wohl auf Befehl des Landesherrn — in die 1604 neu erbaute evangelische Stadtkirche in
Freudenstadt verlegt worden, wo es im letzten Krieg verbrannte. Sein ursprünglicher Bestimmungsort
ist unbekannt2. Die erhaltenen Abbildungen zeigen ein kunstvoll geschnitztes Gestühl mit Dorsal-
reliefs und Halbfiguren an den Seitenwangen; besonders virtuos geschnitzt waren die Astwerk-Bal-
dachine. Vermutlich war das Gärtringer Gestühl ähnlich gestaltet.
a 1502 emend., 1582 Hess.
1 Vgl. nr. 126. — Jedenfalls kann das Gestühl erst nach 1496 — Bauzahl für die Vollendung des Chorgewölbes —
entstanden sein; vgl. nr. 117.
2 Angesichts seines hohen künstlerischen Ranges wird an die Klosterkirchen in Hirsau oder Alpirsbach gedacht;
OABFreudenstadt 1858, 142; KdmSchwarzwaldkreis 1897, 92, Abb. bei S. 84.
Hess, Chronik Herrenberg, Stuttgart, HStA J1 Nr. 256, p. 2203 (Nachtrag am Blattrand); WLB Cod. hist. F 278 Bd. 6(f)
p. 1635. - Heimberger, Gärtringen 1982, 67. - Haibauer, Gärtringen 1996, 120.

128 f Weil der Stadt, Augustiner-Klosterkirche um 1503

Grabmal der Familie Kellner (Kölner) mit Grabschriften für acht Glieder der Familie. Gestaltung
unbekannt.
Wortlaut nach Protocollum conventus. Eintrag von 1669.

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