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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0134
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143

Dagersheim (Stadt Böblingen), ev. Pfarrkirche (St. Nikolaus)

1511

Grabplatte eines unbekannten Priesters. In der Turmhalle an der Südwand; bis 1960 im Chor im
Boden. Gestaltung wie nr. 141. Fußleiste fehlt auch hier; links Mitte abgetreten (Buchstabenverlust).
H. (jetzt) 149, B. 90,5, Bu. 6 cm. — Gotische Minuskel mit Versal (Mischform)
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Datum: 12. November
Die unregelmäßig und schlecht gearbeitete Gotische Minuskel verwendet einzelne Fremdformen:
einstöckiges a, sechseckig zugespitztes o, stumpf auf der Grundlinie endende Hasten, Tendenz zu
gerundeten anstelle von gebrochenen Bogen-Formen.
Literaturangaben wie bei nr. 141.

144 Magstadt, ev. Pfarrkirche (St. Johannes Bapt.) 1511

Bauzahl als Bezeugung der Fertigstellung des Langhauses. Außen am Westportal, auf der Stirnseite des
Schlußsteins aus graugelbem Sandstein, der das mit gekreuztem Stabwerk geschmückte, spitzbogige
Türgewände abschließt. Em mehrfach geschlungenes Spruchband trägt die Jahreszahl in arabischen
Ziffern; die freien Enden des Bandes sind mit Rankenwerk geschmückt. Mit dunkler Farbe nach-
gezogen.
H. ca. 50 cm. — Arabische Ziffern
• 1 • 5 • 1 • 1 •
Die Ziffer 1 ist oben und unten gebrochen wie em l der Gotischen Minuskel. Die Ziffer 5 ist links-
gewendet und besteht aus einer kurzen und einer langen Haste, die durch einen feinstrichigen Schräg-
balken verbunden sind.
Die vor 1381/83 in württembergischem Besitz gelangte Wehrkirche wurde 1392 dem Kloster Beben-
hausen inkorporiert und erhielt 1511 einen einheitlichen, künstlerisch bedeutenden Neubau in Gestalt
eines Langhaus-Saales mit netzgewölbtem Chor, der bisher keine kunsthistorische Würdigung erfah-
ren hat. Als Kirchenpatron wird neben Johannes dem Täufer auch der hl. Georg genannt.
OABBöblingen 1850, 185. - Keppler 1888, 41. - KdmNeckarkreis 1889, 101. - Dehio, Baden-Württemberg I, 1993,
489.

145 J Flacht (Gde.Weissach), ev. Pfarrkirche (St. Laurentius) 1511

Glocke mit Datierung und Signatur des Bernhart Lachaman (Heilbronn). Im Glockeninventar von
1917 als Teil eines dreiteiligen Geläutes* 1 nachgewiesen, aber mit der heute vorhandenen Glocke
Lachamans von 1505 nicht identisch2.
Wortlaut nach dem Glockeninventar von 1917.
Gotische Minuskel, erhaben
+ hilf - got • und • maria • bernhart • lachaman • gos • mich • 1511
Möglicherweise waren ursprünglich zwei Glocken von Lachaman vorhanden, oder es liegt eine Ver-
wechslung mit der erhaltenen Glocke von 1505 vor3.
1 Außer der hier behandelten Glocke von 1511 zwei Glocken von 1908.
2 Vgl. nr. 132.
3 Die Angaben zur Jahreszahl weichen voneinander ab. Nach OABLeonberg 1852, 117, lautete diese 1509. Ebenso
bei Klunzinger.
OABLeonberg 1852, 117. - Klunzinger, Glockenkunde 1858/59, 101. - Stuttgart, LKA, Glockeninventar 1917, A 26,
1478, 9.

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