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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0179
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hat das Grabmal aufgrund des Steinmetz-Zeichens als eine Arbeit des Steinmetzen Hans Hiltprandt
von Rottenburg zu Horb erkannt3.
Die Schrift — eine sehr persönlich gebildete gotische Minuskel mit weitem Zeilen- und Buchstaben-
abstand ohne Worttrenner — ist für diesen Steinmetzen typisch und kehrt auf weiteren Grabmälern
wieder4. Alle Buchstaben mit Ausnahme nur von g und h stehen auf der Grundlinie; die Hasten enden
in winzigen, kaum sichtbaren Quadrangeln. Das v ist durch einen u-Bogen in Form einer nach unten
offenen Schneckenlinie gekennzeichnet.
a So für Talheim.
1 Stammort Gültlmgen (Stadt Wildberg, Lkr. Calw). - Zur Genealogie: Stuttgart, HStAJ 1 Nr. 154, Mappe 5, Nr. 138
(Stammtafel Gültlingen), fol. 6: hier Hans als Vorname anstelle von Sebastian.
2 Stammort Talheim, Lkr. Heilbronn.
3 Schahl, Neckarschwaben 1966, 190; Schahl, Deufringen 1972, 18. — Das Oeuvre dieses Bildhauers wurde durch die
Forschungen von Joh. Ottmar, Mössingen, weiter ergänzt.
4 Vgl. hier nr. 208, ferner das Grabmal für Volmar von Brandeck (gest. 1549) und Barbara Truchseß von Bichishausen
(gest. 1568) in Hirrlingen (Lkr. Tübingen); Ottmar, Landadel 1991, Abb. 67.
OABBöblingen 1850, 151. — Schahl, Deufringen 1972, 18. — Ottmar, Hans Hiltprandt 1977/78, 30. — Ottmar, Landadel
1991, 188 f. mit Abb.

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Weil im Schönbuch, ev. Pfarrkirche (St. Martin)

2.V. 16. Jh.

Grabplatten-Fragment des Jorg Baeck. Im Chorturm, der jetzt als Sakristei dient, an der Südwand.
Rechteckplatte aus gelbem Sandstein mit Umschrift zwischen Limen, im Feld eingeritzt ein Kreuz,
darunter Brezel; abgetreten und bestoßen, oberes Viertel mit dem Todesdatum fehlt, schlechter
Zustand.
H. 145, B. 78, Bu. 7—8 cm. — Frühhumanistische Kapitalis Abb. 66 b
. . .] IST • GESTORBEN ■ [DE]R • ERBE/R ■ IORG • / [B]AECK • VON ■
WEILLa DEM GOT • G[. . .
Das Fragment folgt noch dem Gestaltungsprinzip einfacher spätgotischer Grabplatten, aber aufgrund
der unbeholfenen Kapitalis-Schriftformen wird eine Ansetzung gegen die Jahrhundertmitte zutreffen.
Das E kommt ein- und zweibogig vor; Ausbuchtungen an den Schäften von I, N und T; Worttrenner
Paragraphenzeichen.
a Am Wortende für LL zwei Schäfte.
Mauch, Weil im Schönbuch 1987, 80 mit Abb. 65.

190 f Waldenbuch, ev. Pfarrkirche (St. Veit) 1551

Epitaph des Enderis (Andreas) Breidner (Brydner, Preudner). Ehemals in die Friedhofsmauer eingelas-
sen. Gestaltung unbekannt.
Wappen und Wortlaut der Inschrift fragmentarisch überliefert durch Reichert.
. . .] 1551 Feb. 26 [. . .] Erbar und fürnemen Enderis Breidner Waldvogt zu
Tübingen
Wappen: Breidner1
Der Verstorbene ist 1535 als Jägerknecht und „Burschütz“ auf Lebenszeit nachweisbar, 1537/38 als
„Birschütz“ in Mömpelgard und 1550 als Forstmeister bzw. Waldvogt zu Tübingen2. Die Waldvögte
über das Schönbuch hießen ,,Waldvogt zu Tübingen“ und hatten auch dort ihren Wohnsitz; ab 1534
war ihr Sitz in Waldenbuch.
1 Jägerwappen mit Hifthorn; Helmzier springender Hirsch.
2 Pfeilsticker § 671, 679, 2880; dort auch der Name Brydner, Preudner.
Reichert, R., Die Chronik der Stadt Waldenbuch. Waldenbuch 1962, 33.

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