1564-1565 und schließlich Rat von Haus aus 1565 bis zu seinem Tode6. Offenbar hatte er enge
Beziehungen zu Sindelfingen, denn im Ruhestand baute er sich dort em „stattliches Haus“. Reipchius7
nennt als Baudatum des Hauses das Jahr 1578, woraus sich ein termmus post quem für die Scheiben
ergibt. Freilich wäre denkbar, daß die Scheibenstiftung em späteres Gastgeschenk des Herzogs Ludwig
war und nicht zur Originalausstattung des Hauses gehörte. Em Besuch des Herzogs und seiner
Gemahlin zum „Morgenmahl“ bei Resch ist für den 28.Januar 1593 überliefert8. Demnach könnten
die Kabinettscheiben des Herzogs eher mit diesem Besuch Zusammenhängen.
III. Eine dritte Serie von Scheiben aus der Zeit um 1660 gelangte in das Schloßmuseum Bebenhausen
(Stadt Tübingen); im Stadtmuseum Sindelfingen Nachbildungen. Da sie die Zeitgrenze überschreiten,
können sie hier unbeachtet bleiben.
Der verlorenen Serie in Sindelfingen vergleichbar sind die Scheibenzyklen des 16. Jahrhunderts in
zahlreichen württembergischen Rathäusern9. Die Kabinettscheiben im Tübinger Rathaus sind für
Sindelfingen besonders signifikant, weil hier eine Wappenscheibe des Herzogs Ludwig von Württem-
berg von 1572 erhalten ist, die eine Vorstellung von der Sindelfinger Scheibe des Fürsten zu geben
vermag1".
a OABBöblingen: Thomas Löcher von Baberg.
1 Zu diesem Bau vgl. nr. 86.
2 Dort Zustand als „ziemlich gut“ 1850 beschrieben; OABBöblingen 1850, 213.
3 Drei schwarze Hirschstangen in Silber.
4 Biographische Daten hier nach Pfeilsticker § 2792; vgl. auch Heß, Karl, Von der Familie und den Nachkommen des
Sindelfinger Schultheißen Thomas Löher. In: Alt-Sindelfingen, hg. v. Heß, Karl. Böblingen 1951, 94 — 103; bes.
94 — 97; Reipchius/Rentschler, Sindelfinger Chronik 1958, nr. 4 (zu 1554) u. ö.; Weisert, Geschichte der Stadt
Sindelfingen 1963, 56, 89, 91, 97 ff.
5 Auffallend ist, daß diese Scheiben in OABBöblingen 1850 noch nicht als im Neuen Rathaus befindlich verzeichnet
sind.
6 Bernhardt 1973, 566 — 568.
7 Reipchius/Rentschler, Sindelfinger Chronik 1958, nr. 191 (zu 1565).
8 Ebd. nr. 691 (zu 1593).
9 Zur Gattung und Verbreitung der Kabinettscheibe vgl. nr. 194.
10 Sydow, J., u. Feldtkeller, A., Das Tübinger Rathaus. Tübingen 1984, 21f, 34; Kat. Renaissance 1986, D40 mit Abb.
— Die Scheibe trägt unter anderen Beischriften eine Inschrift-Kartusche in schwarzer Fraktur: . Von Gottes Genaden
Ludwig / Herzog Zuo Wirtenberg . Vnd / Teck . Grave Zuo Miimpelgart / . ANNO DOMINI. 1 . 5 . 7.2 . Eine ver-
gleichbare Scheibe ist in das Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart gelangt; ihre Herkunft ist unbekannt.
Eine Herkunft aus dem Sindelfinger Rathaus wäre als Hypothese verlockend, ist aber bislang nicht zu beweisen.
OABBöblingen 1850, 213. — Schempp, E., Das Sindelfinger Stadtmuseum. Rückblick und Ausblick. In: ASG 1975, 10f.;
1976, H. 5/6, 24.
199 f Gärtringen, ev. Pfarrkirche (St. Veit) 1556
Grabmal der Maria Salome Sailer geb. Harder von Gärtringen. Vermutlich Grabplatte im Boden.
Von Gabelkover vor etwa 1635 bezeugt.
Anno D(omi)ni 1556. den 24. Octob(ris) starb die edel und tugentsam fr(aw) Maria
Salome geb. Harderin von Gertringen.
Der Wortlaut ist vermutlich unvollständig wie oft bei Gabelkover, der zu Verkürzungen der Texte
neigte. Die Verstorbene, eine Tochter des Hans Harder von Gärtringen (gest. 1502)war verheiratet
mit Ulrich Sailer, Vogt zu Stuttgart2.
1 Vgl. nr. 126.
2 Vgl. nr. 192.
Gabelkover, Stuttgart HStAJl Nr. 48 g II, fol. 750r. — Haibauer, Gärtringen 1996, 122.
200 f Merklingen (Stadt Weil der Stadt), ev. Pfarrkirche (St. Remigius) 1557
Grabplatte des Abtes Georg Tripelmann von Herrenalb. Ehemals im Chor im Boden; vermutlich bei
der Restaurierung von 1964 entfernt. Rechteckplatte mit Umschrift, im Feld Wappen und Abtsstab.
Wortlaut nach OABLeonberg.
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Beziehungen zu Sindelfingen, denn im Ruhestand baute er sich dort em „stattliches Haus“. Reipchius7
nennt als Baudatum des Hauses das Jahr 1578, woraus sich ein termmus post quem für die Scheiben
ergibt. Freilich wäre denkbar, daß die Scheibenstiftung em späteres Gastgeschenk des Herzogs Ludwig
war und nicht zur Originalausstattung des Hauses gehörte. Em Besuch des Herzogs und seiner
Gemahlin zum „Morgenmahl“ bei Resch ist für den 28.Januar 1593 überliefert8. Demnach könnten
die Kabinettscheiben des Herzogs eher mit diesem Besuch Zusammenhängen.
III. Eine dritte Serie von Scheiben aus der Zeit um 1660 gelangte in das Schloßmuseum Bebenhausen
(Stadt Tübingen); im Stadtmuseum Sindelfingen Nachbildungen. Da sie die Zeitgrenze überschreiten,
können sie hier unbeachtet bleiben.
Der verlorenen Serie in Sindelfingen vergleichbar sind die Scheibenzyklen des 16. Jahrhunderts in
zahlreichen württembergischen Rathäusern9. Die Kabinettscheiben im Tübinger Rathaus sind für
Sindelfingen besonders signifikant, weil hier eine Wappenscheibe des Herzogs Ludwig von Württem-
berg von 1572 erhalten ist, die eine Vorstellung von der Sindelfinger Scheibe des Fürsten zu geben
vermag1".
a OABBöblingen: Thomas Löcher von Baberg.
1 Zu diesem Bau vgl. nr. 86.
2 Dort Zustand als „ziemlich gut“ 1850 beschrieben; OABBöblingen 1850, 213.
3 Drei schwarze Hirschstangen in Silber.
4 Biographische Daten hier nach Pfeilsticker § 2792; vgl. auch Heß, Karl, Von der Familie und den Nachkommen des
Sindelfinger Schultheißen Thomas Löher. In: Alt-Sindelfingen, hg. v. Heß, Karl. Böblingen 1951, 94 — 103; bes.
94 — 97; Reipchius/Rentschler, Sindelfinger Chronik 1958, nr. 4 (zu 1554) u. ö.; Weisert, Geschichte der Stadt
Sindelfingen 1963, 56, 89, 91, 97 ff.
5 Auffallend ist, daß diese Scheiben in OABBöblingen 1850 noch nicht als im Neuen Rathaus befindlich verzeichnet
sind.
6 Bernhardt 1973, 566 — 568.
7 Reipchius/Rentschler, Sindelfinger Chronik 1958, nr. 191 (zu 1565).
8 Ebd. nr. 691 (zu 1593).
9 Zur Gattung und Verbreitung der Kabinettscheibe vgl. nr. 194.
10 Sydow, J., u. Feldtkeller, A., Das Tübinger Rathaus. Tübingen 1984, 21f, 34; Kat. Renaissance 1986, D40 mit Abb.
— Die Scheibe trägt unter anderen Beischriften eine Inschrift-Kartusche in schwarzer Fraktur: . Von Gottes Genaden
Ludwig / Herzog Zuo Wirtenberg . Vnd / Teck . Grave Zuo Miimpelgart / . ANNO DOMINI. 1 . 5 . 7.2 . Eine ver-
gleichbare Scheibe ist in das Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart gelangt; ihre Herkunft ist unbekannt.
Eine Herkunft aus dem Sindelfinger Rathaus wäre als Hypothese verlockend, ist aber bislang nicht zu beweisen.
OABBöblingen 1850, 213. — Schempp, E., Das Sindelfinger Stadtmuseum. Rückblick und Ausblick. In: ASG 1975, 10f.;
1976, H. 5/6, 24.
199 f Gärtringen, ev. Pfarrkirche (St. Veit) 1556
Grabmal der Maria Salome Sailer geb. Harder von Gärtringen. Vermutlich Grabplatte im Boden.
Von Gabelkover vor etwa 1635 bezeugt.
Anno D(omi)ni 1556. den 24. Octob(ris) starb die edel und tugentsam fr(aw) Maria
Salome geb. Harderin von Gertringen.
Der Wortlaut ist vermutlich unvollständig wie oft bei Gabelkover, der zu Verkürzungen der Texte
neigte. Die Verstorbene, eine Tochter des Hans Harder von Gärtringen (gest. 1502)war verheiratet
mit Ulrich Sailer, Vogt zu Stuttgart2.
1 Vgl. nr. 126.
2 Vgl. nr. 192.
Gabelkover, Stuttgart HStAJl Nr. 48 g II, fol. 750r. — Haibauer, Gärtringen 1996, 122.
200 f Merklingen (Stadt Weil der Stadt), ev. Pfarrkirche (St. Remigius) 1557
Grabplatte des Abtes Georg Tripelmann von Herrenalb. Ehemals im Chor im Boden; vermutlich bei
der Restaurierung von 1964 entfernt. Rechteckplatte mit Umschrift, im Feld Wappen und Abtsstab.
Wortlaut nach OABLeonberg.
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