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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0259
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4 Sigel 17,1, S. 469 f. ; Hermelink 135, 33.
5 Biographische Daten bei Bernhardt 326; Pfeilsticker § 3438. — Sie starb 1598; ihr Grabmal ist in der Klosterkirche
Lorch (Ostalbkreis) erhalten; vgl. Kisslmg, H., Kloster Lorch. Lorch 1990, 168, nr. 32 (Wortlaut der Grabschrift feh-
lerhaft wiedergegeben). Photo im Heidelberger Epigraphik-Archiv.
6 Er ist als Schüler in Alpirsbach bezeugt durch eine Wandinschrift im Dormitoriumsbau des Klosters; vgl. Seeliger-
Zeiss, Die Inschriften von Alpirsbach, FS Kloster Alpirsbach, Hg. Landesdenkmalamt Karlsruhe (in Vorbereitung).
7 Vermutlich ist das von Hess zitierte lateinische Grabgedicht dort abgedruckt und nicht Teil eines monumentalen
Epitaphs gewesen.
8 Vgl. dazu die Charakterisierung der Schrift des Herrenberger Grüninger-Epitaphs; nr. 299.
9 Vgl. nr. 234. Diesen Hinweis verdanke ich meinem Kollegen Harald Drös.

Hess, Chronik Herrenberg, Stuttgart HStA J1 Nr. 256, p. 984; WLB Cod. hist. F 278 Bd. 2(b), p. 1478. — Friess, In-
schriften Herrenberg 604, nr. 9.

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Stuttgart, Württ. Landesmuseum

1606

Epitaph des Jacob Dernier. Aus der ev. Stadtkirche in Herrenberg; jetzt im Depot des Württ. Landes-
museums, Pragstraße, Inv. Nr. E 22361. Nadelholz, geschnitzt und gemalt. Erhalten ist eine Ädikula
mit Architrav und Freisäulen über verkröpften Sockeln, getragen von einer Konsole mit Rahmung aus
Roll- und Beschlagwerk und querovalem Medaillon (heute leer). In der Sockelzone setzen Seiten-
stücke an, die ursprünglich wohl Flanken-Figuren trugen. Im Feld die gemalte Inschrift A in Gold auf
schwarzem Grund; die Zeilenenden abwechselnd durch Schrägstrich oder Doppelpunkt markiert In
der Sockelzone Gemälde: kleines Kruzifix (Titulus B) vor der Schrifttafel C; Inschrift schwarz auf
weißem Grund. Die von Rollwerk gerahmte Tafel wird flankiert von einem knienden Ehepaar in
einem durch Mauern abgeschlossenen Garten. Jetziger Zustand unvollständig: Bekrönung (ehemals
mit Wappen?), seitliche Figuren und Schmuck der Konsole fehlen. Bruchschäden, Oberfläche abge-
rieben, Malerei verblaßt.
H. 217, B. 119, Bu. 1,7 (A), 1,1 (C) cm. — Fraktur (A, C), Kapitalis (Vorname, B)

A Als man hat Zehlt 15 • 52 Jahr /
Zu Tübingen ich geboren war:
Jn meines Vatterland bekannt /
Vnd in dem Tauff IACOB genannt:
Meins gantzen lebens Wallfahrt ist /
Fünfftzig, Vier Jar ohn allen list:
Darunder auch etlich betrach /
Die ich ehrlich hab zugebracht:
Jm hailigen stand der obrigkait /
Dar nebend auch dieselbige Zeit:
Manch schweres Vnd Vrechnets ampt /
Getragen Treülich alle sampt:
Daher ich kan mit IACOB2 sagen /
Das alle disse meine tagen:
Seind gewessen, böss Vnd Voller mühe /
Angst, sorg, forcht, arbait Vnd Vnruhe:
Biss ich endtlich bin worden matt /
Vnd meines gefürhten lebens satt:
Den lauff desselben hab volbracht /
Mit Gottes gnaden vnd almacht:
Jn diss Ruhbettlin bin gelegt /
Vnd wart biss ich wider erweck:
Am Jünsten tag sampt andaren mehr /
Empfahen Verd mit grosser Ehr:
Den gnaden gross, des ewigen lebens /
So mier Zu seiner Zeit würd geben:
Der himlische hausvater mein /
Des scheuen fruchtbaren Weinbergs fein:
Jn meines heylands Christi namen /
Sprich ich imer Vnd ewig Amen:

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