6 Kretzmaier war von 1601 an an vielen Bauten Schickhardts als Parlier tätig; er starb 1635 als Bürgermeister zu Stutt-
gart; Fleischhauer, Renaissance 1971, 300.
7 Ähnlich war das Verfahren bei der Errichtung des Tübinger Marktbrunnens. Schickhardt lieferte den „Abriß“, d. h.
die Entwurfszeichnung; die Ausführung lag 1617 in Händen des Tübinger Bildhauers Georg Müller.
8 Zu seinen biographischen Daten vgl. das bei dem erhaltenen Grabmal seines Sohnes Johann Schickhardt Gesagte, hier
nr. 366. Zusammenfassung der Literatur über Schickhardt und Würdigung seiner Leistung als Architekt bei Fleisch-
hauer, Renaissance 1971, 276-299; Thieme-Becker 30 (1936) 53-56; Dictionary of Art 28 (1996) 87f.
(D.Jonkanski). Zu seiner Tätigkeit im Bearbeitungsgebiet vgl. auch nr. 260.
9 Die moderne Inschrift auf dem rekonstruierten Obelisk hat folgende Form: DIE DVRCHLEICHTIG VND /
HOCHGEBORN + FRAW / SIBILA + AVSERKORN / ZV WIRTEMBERG EIN / HERZOGEN VON AN-
HALT / GEBORNE + FVRSTEN // HAT ANNO SECH ZEHEN / HVNDERTNEIN + DISEN / PLAZ +
GENOMEN EIN / WIE WOL ER WAR VON / WILDER ART WAR DOCH / DRAVS GMACHT + DER /
LVSTIGGART SOLCHEM ZV / MEREM LVST VND ZIERT / HAT MAN + DIS WASER / WEIT + HER
+ GFIERT.
Heyd, W, Handschriften und Handzeichnungen des herzoglich württembergischen Baumeisters Heinrich Schickhardt.
Stuttgart 1902, 379 (erwähnt). - OABLeonberg 1930, 608f. (Wortlaut) - Schahl, A., Heinrich Schickhardt, Architekt
und Ingenieur. In: ZWLG 18 (1959) 15-85; hier 40f. - Fleischhauer, Renaissance 1971, 297 (erwähnt). - Die Renais-
sance im deutschen Südwesten. Kat. d. Ausst. Heidelberg 1986. Karlsruhe 1986, Bd. 1, 146, nr. B 35 (Wortlaut in
regulierter Sprachform). —Hehl, E., Schukraft, H., Renaissance in Baden-Württemberg. Leinfelden-Echterdingen 1996,
152 — 155 (kurze Erwähnung und Abbildung der Rekonstruktion).
326 Maichingen (Stadt Sindelfingen), ev. Pfarrkirche (St. Laurentius) nach 1609
Epitaph eines Unbekannten, an der Westseite außen, links vom nördlichen Eingang. Ädikula aus
gelbem Sandstein mit gesprengtem Giebel, in der Mitte des Giebelfeldes kleiner Obelisk; im Feld
Wappen und Inschrift A in zehn Zeilen, daran schließt sich ein vierzeiliger Bibeltext B an. Schlechter
Erhaltungszustand, linke Seite ganz verwittert.
H. 128, B. 64, Bu. 2,5 cm. — Kapitalis
A . . .] WEILLVND /[...] DIESER [. . ./. . ,]ERCK [. . .
B LE[ICH]TEXT / [CHRISTVS] / IST MEIN LEBEN / [STERBEN MEIN
GEWINN]1
Wappen: unbekannt2
Abgesehen von der architektonischen Gestaltung kann sich eine Datierung höchstens auf die Tatsache
stützen, daß die Kirche 1609 eine Erweiterung nach Norden erfuhr, wie die Bauzahl über dem Nord-
portal angibt. Da sich das Epitaph vielleicht noch in situ befindet, wäre eine Ansetzung nach 1609
denkbar. Dies paßt zu den Einzelformen.
1 Phi 1,21.
2 Gespaltener Schild, oben Monogramm IS in erhabenen Buchstaben, unten belegt mit hegendem Weberschiffchen
oder Spindel (?).
327f
Weil der Stadt, Augustiner-Klosterkirche
1610
Grabmal des Priors Johannes Mayer. Gestaltung unbekannt.
Wortlaut nach Protocollum conventus, Eintrag von 1669.
A(nn)o D(omi)ni . 1610 . die lO.Maij Obijt R(everendus) A(dmodum) P(ater)
Fr(ater) Joannes Mayer Ord(inis) Erem(itarum) S(ancti) Augustim prior
Gamundien(sis) et Vicari(us) pro(vinci)alis.
Im Jahr des Herrn 1610 am 10. Mai starb der sehr ehrwürdige Pater Bruder Johannes Mayer des Ordens der Augustiner-
Eremiten, Prior zu (Schwäbisch) Gmünd und Provinzial-Vikar.
Der Verstorbene war Prior des Augustiner-Eremiten-Klosters in Schwäbisch Gmünd, zu dem der
Weiler Konvent enge Beziehungen unterhielt.
Husara, in: Protocollum conventus, Weil der Stadt, Pfarr-Registratur, Bd. 1, p. 104.
222
gart; Fleischhauer, Renaissance 1971, 300.
7 Ähnlich war das Verfahren bei der Errichtung des Tübinger Marktbrunnens. Schickhardt lieferte den „Abriß“, d. h.
die Entwurfszeichnung; die Ausführung lag 1617 in Händen des Tübinger Bildhauers Georg Müller.
8 Zu seinen biographischen Daten vgl. das bei dem erhaltenen Grabmal seines Sohnes Johann Schickhardt Gesagte, hier
nr. 366. Zusammenfassung der Literatur über Schickhardt und Würdigung seiner Leistung als Architekt bei Fleisch-
hauer, Renaissance 1971, 276-299; Thieme-Becker 30 (1936) 53-56; Dictionary of Art 28 (1996) 87f.
(D.Jonkanski). Zu seiner Tätigkeit im Bearbeitungsgebiet vgl. auch nr. 260.
9 Die moderne Inschrift auf dem rekonstruierten Obelisk hat folgende Form: DIE DVRCHLEICHTIG VND /
HOCHGEBORN + FRAW / SIBILA + AVSERKORN / ZV WIRTEMBERG EIN / HERZOGEN VON AN-
HALT / GEBORNE + FVRSTEN // HAT ANNO SECH ZEHEN / HVNDERTNEIN + DISEN / PLAZ +
GENOMEN EIN / WIE WOL ER WAR VON / WILDER ART WAR DOCH / DRAVS GMACHT + DER /
LVSTIGGART SOLCHEM ZV / MEREM LVST VND ZIERT / HAT MAN + DIS WASER / WEIT + HER
+ GFIERT.
Heyd, W, Handschriften und Handzeichnungen des herzoglich württembergischen Baumeisters Heinrich Schickhardt.
Stuttgart 1902, 379 (erwähnt). - OABLeonberg 1930, 608f. (Wortlaut) - Schahl, A., Heinrich Schickhardt, Architekt
und Ingenieur. In: ZWLG 18 (1959) 15-85; hier 40f. - Fleischhauer, Renaissance 1971, 297 (erwähnt). - Die Renais-
sance im deutschen Südwesten. Kat. d. Ausst. Heidelberg 1986. Karlsruhe 1986, Bd. 1, 146, nr. B 35 (Wortlaut in
regulierter Sprachform). —Hehl, E., Schukraft, H., Renaissance in Baden-Württemberg. Leinfelden-Echterdingen 1996,
152 — 155 (kurze Erwähnung und Abbildung der Rekonstruktion).
326 Maichingen (Stadt Sindelfingen), ev. Pfarrkirche (St. Laurentius) nach 1609
Epitaph eines Unbekannten, an der Westseite außen, links vom nördlichen Eingang. Ädikula aus
gelbem Sandstein mit gesprengtem Giebel, in der Mitte des Giebelfeldes kleiner Obelisk; im Feld
Wappen und Inschrift A in zehn Zeilen, daran schließt sich ein vierzeiliger Bibeltext B an. Schlechter
Erhaltungszustand, linke Seite ganz verwittert.
H. 128, B. 64, Bu. 2,5 cm. — Kapitalis
A . . .] WEILLVND /[...] DIESER [. . ./. . ,]ERCK [. . .
B LE[ICH]TEXT / [CHRISTVS] / IST MEIN LEBEN / [STERBEN MEIN
GEWINN]1
Wappen: unbekannt2
Abgesehen von der architektonischen Gestaltung kann sich eine Datierung höchstens auf die Tatsache
stützen, daß die Kirche 1609 eine Erweiterung nach Norden erfuhr, wie die Bauzahl über dem Nord-
portal angibt. Da sich das Epitaph vielleicht noch in situ befindet, wäre eine Ansetzung nach 1609
denkbar. Dies paßt zu den Einzelformen.
1 Phi 1,21.
2 Gespaltener Schild, oben Monogramm IS in erhabenen Buchstaben, unten belegt mit hegendem Weberschiffchen
oder Spindel (?).
327f
Weil der Stadt, Augustiner-Klosterkirche
1610
Grabmal des Priors Johannes Mayer. Gestaltung unbekannt.
Wortlaut nach Protocollum conventus, Eintrag von 1669.
A(nn)o D(omi)ni . 1610 . die lO.Maij Obijt R(everendus) A(dmodum) P(ater)
Fr(ater) Joannes Mayer Ord(inis) Erem(itarum) S(ancti) Augustim prior
Gamundien(sis) et Vicari(us) pro(vinci)alis.
Im Jahr des Herrn 1610 am 10. Mai starb der sehr ehrwürdige Pater Bruder Johannes Mayer des Ordens der Augustiner-
Eremiten, Prior zu (Schwäbisch) Gmünd und Provinzial-Vikar.
Der Verstorbene war Prior des Augustiner-Eremiten-Klosters in Schwäbisch Gmünd, zu dem der
Weiler Konvent enge Beziehungen unterhielt.
Husara, in: Protocollum conventus, Weil der Stadt, Pfarr-Registratur, Bd. 1, p. 104.
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