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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0274
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1 Durch vier Bögen schräggeteilt. Das Wappen der im 17. und 18. Jahrhundert verbreiteten württembergischen Theo-
logenfamilie begegnet auf zahlreichen Grabmälern, z. B. auf demjenigen der Brigitta Regina Hiller (gest. 1725) und
ihres Mannes Christian Hochstetter (gest. 1732) in Bebenhausen; vgl. Grabdenkmale Bebenhausen 1989, Nrr. 86 u.
88. mit Abb.; weitere Denkmäler in Weinsberg und Tübingen; Photos im Heidelberger Epigraphik-Archiv.
2 Dreitürmiges Schloß mit Tor in der Mitte auf Dreiberg; ehrbare Familie aus Esslingen; vgl. Alberti 692.
3 Hochstetter, F., Die Herkunft der Familie Hochstetter. In: BllwürttFamilienkunde 6 (1934) 3 — 12.
4 Die Schale trägt in der Mitte das Vollwappen Hochstetter, umgeben von der kreisförmigen Stiftungsinschrift; Wort-
laut bei Jantzen, Stiftskirche in Tübingen 1993, 117 mit Abb.
Schahl, Bondorf 1974, 28.

330 f

Weil der Stadt, Augustiner-Klosterkirche

1610

Grabmal des Priors Johannes Staal. Gestaltung unbekannt.
Wortlaut nach Protocollum conventus. Eintrag von 1669.
A(nn)o D(omi)ni . 1610 . die [. ,]a Decembris R(everendus) P(ater) Fr(ater)
Joan(n)es Staal Ord(inis) Erem(itarum) S(ancti) Augustini Monasterij hui(us)
Wilensis pnor et professus Gamundiensis.
Im Jahr des Herrn 1610 am [. .] Tag des Dezember (starb) der ehrwürdige Pater Bruder Johannes Staal des Ordens der
Augustiner-Eremiten, Prior dieses Klosters zu Weil und Profeß von (Schwäbisch) Gmünd.
a Fehlen des Tagesdatums in der Handschrift durch einen Querstrich markiert.
Husara, in: Protocollum conventus, Weil der Stadt, Pfarr-Registratur, Bd. 1, p. 104.

331 Leonberg, Schloß, Nordseite 1610

Wappentafel und Bauinschrift für den „Kirchgang“ der Herzogin Sibylla von Württemberg geborene
Fürstin von Anhalt. Die Bauinschrift bezieht sich auf eine nicht erhaltene überdachte Brücke zwischen
Schloß und Kirche und war früher an der Schloßkelter\ jetzt am mittleren Hauptbau des Schlosses, auf
der Nordseite, über dem zweiten Portal von links eingelassen. Adikula aus gelbem Sandstein, farbig
gefaßt, die Wappen tmgiert. Im Giebelfeld zwei lagernde Hirsche zwischen Masken; im querrecht-
eckigen Hauptfeld zwei Wappen mit je drei Helmen, die Rahmenleisten belegt mit Flachschnitt-
Ornament; in der Sockelzone vierzeilige Inschrift, nach unten zu immer kleiner werdend, darunter
weibliche Maske.
Abb. 149 H. ca. 180, B. ca. 100, Bu. ca. 3-5 cm. — Kapitalis
V(ON) G(OTTES) G(NADEN) SIBILLA HERTZOGI(N) ZV
WIRTEMBERG V(N)D TECKH / GRÄVIN ZV MVMPPELGART EJ
GEBORNE FVRSTI(N) ZV ANALT / GRÄVIN ZV ASCANFE(N)\
FRAVWE(N) ZV ZERBST VND BERNBVRG ET W(ALDERSEE) HAT /
DISE(N) KVRCHGANG ZV BAWE(N)"ANGEFANGE(N) . DE(N) . XV
MARZ A(NN)O MDCXa
Wappen: Württemberg, Anhalt
Sibylla Herzogin von Württemberg (1564 — 1614) war eine Tochter des Fürsten Joachim Ernst von
Anhalt in Zerbst und Dessau und seiner ersten Gemahlin Agnes Gräfin zu Barby und Mühlingen-.
Abgesehen von den in Leonberg erhaltenen epigraphischen Denkmälern der Herzogin ist in Wildbad,
Lkr. Calw, ein Gedenkstein erhalten, der an ihre dortigen Kuraufenthalte von 1609 und 1611 erinnert3.
Nach dem Tode ihres Mannes, Herzog Friedrichs I. (1557—1608), wurde ihr Schloß Leonberg als
Witwensitz zugewiesen. Das Schloß war 1560 — 1570 von Silvester Berwart d.J. als schmuckloser, lang-
gestreckter Giebelbau errichtet worden4. Unter Sibylla erlebte Schloß Leonberg eine Blütezeit, denn
sie ließ nicht nur das Schloß im Innern kostbar ausstatten0. In den Jahren 1609 — 1611 schuf der Archi-
tekt Heinrich Schickhardt für sie auf der Südseite des Schlosses den sog. Pomeranzengarten, eine typi-
sche Gartenanlage der Spätrenaissance, wovon eine Brunneninschrift zeugt6.

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