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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0315
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384 Aidlingen, ev. Pfarrkirche (St. Nikolaus) 1627

Grabplatte des Pfarrers Johann Feinaug. Außen an der Nordwand des Chores. Umschrift A; im Feld
Inschrift B mit ursprünghch zwölf Zeilen; im unteren Drittel ein Wappenschild mit Kelch in den
Schriftblock eingefugt. Grobkörniger Sandstein, vergrünt und im oberen Drittel stark verwittert.
H. 186, B. 114, Bu. 7,5 (A) und 6,5 (B) cm. — Kapitalis
A [. . .]/[. . . EHR]WIRDIG WOLGELERT H[E/RR] M(AGISTER) IOHANN
FEINAVG [. .] / PFARER ALHIE DEME GOT AM GROS/EN TAG AIN
FRELICHE AVFFERSTEVNG VERLEIHf. . .]
B [■ • •] H [. . .]
ICH DER WELT [. . .]
DOCH TREST ICH MICH DES VE/STIGLICH .
WIE DER FRVMB / PROPHET DANIEL SPRICHT
WERD LEICHTEN WIE DES HIM/MELS GLANTZ
DIE GERECHT/IGKAIT HAB ICH GEPFLANTZ
VND WIE // DIE STERN AM / HIMMEL // CLAR
WIRT / GOT MICH // MACHEN / OFFENBAR1
Deutsche Reimverse (B)
Wappen: Priesterwappen mit Kelch
Johann Feinaug aus Stuttgart beendete sein Studium in Tübingen 1586 mit der Magisterprüfung2. Er
wurde 1589 Diaconus in Balingen, dann Pfarrer 1591 in Frommem (Stadt Balingen), 1600 in Ehnin-
gen, 1606 in Nussdorf (Gde. Eberdingen, Lkr. Ludwigsburg)3, 1622 in Aidlingen. Er starb in Aidlingen
am 23. Juli 1627.
Inschrift B ist als Grabgedicht in Reimen abgefaßt, die aber nicht mit den Zeilenenden überemstim-
men. Die Schrift hat Züge einer Frühhumanistischen Kapitalis wegen der schlanken Porportionen der
Buchstaben, insbesondere bei A und H.
1 Nach Dan 12,3, hier in Reime gefaßt.
2 Die Lebensdaten zusammengestellt bei Sigel 11,2, S. 53 f.
3 Dort das Grabdenkmal einer Tochter erhalten; vgl. DI 25 (Ludwigsburg) nr. 550.

385 Herrenberg, ev. Stadtkirche (Stiftskirche U. L. Frau) 1628

Epitaph des Conrad Hiller. In der Vorhalle an der Ostwand (s. Lageplan II). Rechteckplatte aus grau-
gelbem Sandstein, im Giebelfeld drei Vollwappen, 1:2 gestellt, Rollwerk-Konsole. Im Feld die
Inschrift in zentrierter Anordnung.
H. 145, B. 84, Bu. 3,1 cm. — Kapitalis Abb. 167
TUMULUS / VIRI, / CLAR(ISSI)mia. EXPER(TISSI)mia. /D(OMI)N(I).
CUNRADI HILLERI / EXQUAESTORIS OLIM / FIDISSIMI, etC: /
NATUS 4. DECEMBRIS / ANNO 1553 / DENATUS . 22 . APRILIS / ANNO
1628
Grab des hochberühmten und sehr erfahrenen Mannes, des Herrn Conrad Hiller, des einst allertreuesten Verwalters,
geboren am 4. Dezember 1553, verstorben am 22. April 1628.
Wappen: Hiller; Schnepf1, unbekannt2
Der Verstorbene war der Sohn des Kammerprokurators Dr. Martin Hiller und der Maria Fesler und
damit ein Bruder des Hiob Hiller3. Er war Stifts- und Geistlicher Verwalter in Herrenberg in den
Jahren 1582, 1588 und 1597—16084. Seit 1580 war er verheiratet mit Sophia, Tochter des Theo-
derich Schnepf, Professors der Theologie in Tübingen5; seine zweite Gemahlin ist nicht mit
Namen bekannt.
Das anspruchslose, kleinformatige Denkmal entspricht in der schlichten Gestaltung dem Typus der
meisten Epitaphien der Herrenberger Ehrbarkeit. Auffallend an der schmal proportionierten Schrift ist

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