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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0317
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sehen Hofstaat2; 1621 bis zu seiner Entlassung war er Reiterhauptmann3. In erster Ehe mit einer Gült-
Engen verheiratet, schloß er 1624 die zweite Ehe mit Esther von Trauschwitz4.
Das Hofgut Sindlingen (Gde. Jettingen, Lkr. Böblingen) war 1618 von Balthasar von Gültlingen
(gest. 1635) an seinen Schwiegersohn Heinrich Teuffel zusammen mit Herrschafts- und Begräbnis-
rechten in Oschelbronn verkauft worden. Laut Kirchenbucheintrag hat der Verstorbene 100 Taler für
die Armen des Ortes gestiftet3.
Die Grabplatte ist in derselben Werkstatt entstanden wie die übrigen Grabplatten des 17. Jahrhunderts
in Oschelbronn.
1 Alberti 818; HandbHistStätten 7 (Bayern), 3. Auf!., Stuttgart 1961, 686. - Zum Wappen vgl. auch das Epitaph des
Hans Wolf Teuffel von Birkensee, gest. 1610, in Sulzburg (Lkr. Breisgau-Hochschwarzwald); Photo im Heidelberger
Epigraphik-Archiv.
2 Pfeilsticker § 1611. - Sem Eintrag im Waldenbucher Willkommbuch 1601; vgl. Springer, Willkomm-Buch 1899, 315.
3 Ebd. § 9, 26.
4 Ihre Eltern waren Joachim von Trauschwitz und Eleonora Magdalena Senft von Sulburg; vgl. nr. 391.
5 Chronik Oschelbronn 13.

OABHerrenberg 1855, 264. — Oschelbronn, Pfarrarchiv, Chronik der Gemeinde Oschelbronn von Karl Haug, geführt
bis 1927, 13. — Heimberger, E, Notizen und Bemerkungen zur Kirchengeschichte von Oschelbronn 1986, 3 (nur erw.).

388 f Weil der Stadt, Augustiner-Klosterkirche 1630

Grabmal des Georg Planck. Gestaltung unbekannt.
Wortlaut nach Protocollum conventus, Eintrag von 1669.
A(nn)o 1630 . den 21.Julij starb diea Entzweingen der Edel V(nd) Namhafft
Georg planck des hochlöblich(en) Anholdischen Regimentß adiudant ligt alhie
begraben dem Gott gnedig Amen .
Der Verstorbene gehörte dem Regiment des Grafen Johann Jakob von Bronckhorst zu Anholt
(gest. 18. Okt. 1630), Feldmarschalls der Liga und seit 1629 im Wallensteinischen Heer, Kommandeurs
der südwestdeutschen Truppen, an1. Vermutlich ist er im Zuge eines Gefechts bei Enzweihingen (Stadt
Vaihingen an der Enz, Lkr. Ludwigsburg) zu Tode gekommen.
a So vermutlich für in oder zu.
1 Vgl. Tessin, G., Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Regime, Bd. 1, 1986, 200.
Husara, in: Protocollum conventus, Weil der Stadt, Pfarr-Registratur, Bd. 1, 1663 — 1734, p. 105.

389 f Herrenberg, ev. Stiftskirche (U. L. Frau) 1630

Glocke mit Herstellungsdatum und Signatur des Nicolaus Martinus von Campen. Genannt „Stunden-
glocke“ oder „Kieme Glocke“1. Bis 1879 als Teil des vierteiligen alten Geläutes erhalten; dann aus
klanglichen Gründen umgegossen2.
Wortlaut nach Schmolz.
Kapitalis, erhaben
MARTIN NICOLAVS VON CAMPEN GOSS MICH ZU STUTTGARTT
A(NN)O 1630
Die kleine Glocke ist bereits als Teil des spätgotischen vierteiligen Geläutes 1471 und 1486 nachweis-
bar, mußte aber zwischen 1585 und 1610 durch die Esslmger Gießhütte der Miller dreimal umgegos-
sen werden, wobei kein Nachweis über die jeweils verwendete Inschrift erhalten ist. Für den hier auf-
genommenen Umguß von 1630 ist die Inschrift erstmals vor 1761 durch Hess aufgezeichnet worden
mit der Nachricht, der Neuguß habe „100 Gulden 2 Kreuzer“ gekostet.
Nicolaus Martinus von Campen ist als Glocken- und Geschützgießer 1617—1629 in Stuttgart nach-
weisbar; 1625 erwarb er auch die Durlacher Gießhütte. Auf einigen Glocken nennt er sich nur Nico-
laus Martinus3. Typisch für seine Schriftgestaltung ist eine gut proportionierte Kapitalis, begleitet von
reichen Zierfriesen.

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