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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0318
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1 Die Vorgängerglocken, die man hier ausnahmsweise bis 1471 zurückverfolgen kann, trugen den Namen „Prim-
glocke“ und nach der Reformation auch „Dreiuhrglöcklein“. Die Primglocke hing - nach dem Bericht von Hess -
bis 1585 auf einem Dachreiter des Stiftschors. Diese Aufhängung und der alte Name weisen auf ihre liturgische Ver-
wendung bei den Stundengebeten der Stiftsherren hin. In nachreformatorischer Zeit wurde sie als „Kreuzglocke“
verwendet, die täglich um 15 Uhr im Gedenken an die Todesstunde Jesu geläutet wurde.
2 Die Nachfolge-Glocken, beide gegossen von Heinrich Kurtz in Stuttgart, wurden 1917 und 1942 abgeliefert und ein-
geschmolzen.
3 Vgl. DI 20 (Karlsruhe) nr. 384; DI 22 (Enzkreis) nr. 340; DGWürttHohenzollern 68 (Einl.), DGBaden 34. -Nicolaus
Martinus soll 1630 den Umguß einer weiteren Glocke für Herrenberg vorgenommen haben, die 1595 aus Tübingen
angekauft worden war und wohl identisch ist mit einer Glocke der Herrenberger Spitalkirche. Diese wurde 1942 ab-
geliefert und eingeschmolzen (Wortlaut der Inschrift unbekannt).
Hess, Chronik Herrenberg, Stuttgart, WLB Cod.hist. F 278 Bd.2(b), p. 1426f. - OABHerrenberg 1855, 109 (nur
erwähnt). - Schmolz, Glocken Herrenberg 1981, 6f. und 12f. - Huber, Claus, im Stiftskirche Herrenberg 1993, 578.

390 Ehningen, ev. Pfarrkirche (U. L. Frau) 1632

Grabdenkmal des Kindes Jorg Florian Armbroster. Außen am Chor, Südseite. Kleine Ädikula aus
gelbem Sandstein; im Giebelfeld Inschrift A, im Feld Grabschrift B, an drei Seiten umlaufend und
innerhalb der Nische mit der Figur des Kindes — dem Bogenverlauf folgend - fortgesetzt. Verwit-
terungsschäden.
H. 117,5, B. 69, Bu. 1,8 cm. — Fraktur, Kapitalis1
A SAPIENT(IA) / 4.V. 14.2 / Seine Seele gefellet Gott, dar/umb eilet er mit Jm
aus dem bösen Leben
B Den 18.Maij 1631 . Jst Jeorg florian geboren / M(eister) Johann Armbroster
Jhrer F(ürstlichen) G(naden) Frewlin Anna / Burckhvockhts alhie . Ehe Leiblichs
Söhnlein welches // den 10. Maij 1632 . Jn Gott Seelig // entschlaffen dem Gott
gnedig sey
Der Vater des Kindes war Burgvogt des sog. Unteren Schlosses zu Ehningen, das nach häufigem Besit-
zerwechsel 1627/1628 als Wohnsitz der Prinzessin Anna von Württemberg (1597—1650) neu erbaut,
aber 1768 niedergerissen wurde3.
1 Nur Bibelstellenzitat.
2 Wsh 4,14.
3 Zur Besitzgeschichte s. Ehningen 1965, 42 — 49; vgl. auch nr. 212, Anm.2. — Zu der Prinzessin vgl. Raff, Hie gut
Wirtemberg II, 312-320; zu Anna als Mitstifterin eines Taufgeschirrs vgl. nr. 344.

391 Oschelbronn (Gde. Gäufelden), ev. Pfarrkirche (St. Maria u. Hippolyt) 1635

Grabplatte des Heinrich von Trauschwitz. An der nördlichen Umfassungsmauer des Kirchhofs; bis
1847 im Chor im Boden, dann außen an der Südwand des Langhauses. Hochrechteckige Platte aus
gelbem Sandstein, durch Verwitterung beschädigt. Aufriß wie nr. 387, aus derselben Werkstatt.
Wortlaut ergänzt nach Chronik Oschelbronn.
H. 179, B. 68, Bu. 2,5 cm. - Fraktur
[A]nno 1635, den . 3 . / [Septembr]is ist in Christo Seelig / [ent]schlaffen der
Wol Edel / [Ge]strenge Heinrich von / [Tra]vschwiz seines Altters /[...] 28 .
Jahr . Dem Gott / [eine] Froh [ehe] Vffersteh=/[ung] Verleyen wolle / Amen .
Wappen: Trauschwitz, Senft v. Sulburg
Der Verstorbene war ein Sohn des württembergischen Stallmeisters und Haushofmeisters Joachim von
Trauschwitz, Obervogts zu Besigheim und Mundelsheim1, verheiratet mit Eleonora Magdalena
geb. Senft von Sulburg. Als Schwager des Heinrich Teuffel von Birkensee2 wurde er nach dessen Tod
mit dem Hofgut Sindlingen belehnt, das mit Herrschafts- und Begräbnisrechten in Oschelbronn ver-
bunden war. Er hat der Kirche und den Armen 100 Gulden hinterlassen3.

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