32. Kirchenordnung 1574/1576
Warzu dienen diese allesampt in gemein? j T2v |
Das wir erkennen erstlich, wer wir seyen unnd
wie wir mit unserm Herr Gott stehenw, darnach, wer
unser Herr Gott sey und wie wir mit im mögen ver-
sühnet unnd vereiniget werden.
Sage her die zehen Gebott Gottes147.
Das erste Gebottx: Du solt nicht andere Götter
habeny.
Das anderz: Du solt den Namena Gottes nicht
unnützlich führenb.
Das dritte: Du solt den Feyrtag heiligen.
Das vierdte: Du solt deinen Vatter und deine
Mutter ehren, auff daß dirs wol gehe unnd lange
lebest auff Erden.
Das fünffte: Du solt nicht tödten.
Das sechste: Du solt nicht Ehebrechen.
Das siebende: Du solt nicht stelen.
Das achte: Du solt nicht falsch zeugnuß reden
wider deinen nehesten.
w Agende 1618: stehen unnd.
x Agende 1618: Gebott: Gott der Herr spricht: Ich bin der
Herr, dein Gott.
y Agende 1618: haben neben mir.
z Agende 1618: ander Gebott [„Gebott“ ist in der Agende
1618 auch in den folgenden Antworten ergänzt].
a Agende 1618: Namen deß Herren, deines.
b Agende 1618: führen, Denn der Herr wirt den nicht un-
schuldig halten, der seinen Namen unnützlich führet.
c Agende 1618: oder alles.
d Fehlt Agende 1618.
e-e Agende 1618: Was ist das? Gott trawet zu straffen alle,
die diese Gebott ubertretten. Darumb sollen wir uns
förchten für seinem Zorn und nicht wider solche Gebott
thun. Er verheisset aber Genad und alles Guts allen, die
solche Gebott halten. Darumb sollen wir ihn auch lieben,
ihm vertrawen unnd gern thun nach seinen Gebotten.
Wer hat die zehen Gebott gegeben? Gott der herr hat sie
gegeben auff dem Berg Sinai in zwo steinernen Taffeln.
f Agende 1618: gegeben.
g-g Agende 1618: Erstlich, daß wir darauß lernen, die Sünde
vor Gott erkennen, Darnach, daß wir lernen, die Werck
erkennen, die Gott wohl gefallen, die wir thun sollen,
daß wir ein Christlich und ehrlich Leben führen.
Warumb sollen wir gute Werck thun? Nicht darumb, daß
wir die Sünde büssen und das ewige Leben verdienen,
Denn Christus hat allein die Sünde gebüsset und das
ewige Leben verdienet, sondern darumb, daß wir damit
unseren Glauben bezeugen unnd unserem Herren Gott
für seine Gutthaten danckbar seyen.
Vermogen wir auch die zehen Gebott zu erfüllen? Nein,
gar nicht.
Das neundte: Du solt nicht begeren dei- | T3r |
nes nehesten Hauß.
Das zehende: Du solt nicht begeren deines ne-
hesten Weib, Knecht, Magdt, Viehe oderc was sein
ist.
Was sagt nund Gott von diesen Gebotten allen?
Er sagt also: Ich, der Herr, dein Gott, bin ein
Eifferiger Gott, der uber die, so mich hassen, die
sünde der Vätter heimsucht an den kindern biß ins
dritte und vierdte glied, Aber denen, so mich lieben
und meine Gebott halten, thu ich wol in tausendt
gliedt, Exodi 20 [5-6].
eItem: Verflucht sey, wer nicht alle diese wort
des Gesetzes erfüllet, daß ers thu, Deut. 27 [26]e.
Warzu seind uns die zehen Gebott Gottes nützf?
gZu zweyerley: Erstlich zeigen sie die sünde unnd
offenbaren Gottes zorn uber die sünde, dardurch wir
Warumb? Darumb, daß wir von Natur in Sünden emp-
fangen und geboren und der Erbsünd halben unsere
Werck nicht vollkömmlich gut, sondern für Gott wie ein
unrein und befleckt Tuch sind.
Wo kompt die Sünd her? Nicht von Gott, sondern vom
Teuffel.
Durch wen hat der Teuffel die Sünd in die Welt geführet?
Durch die erstefn] Menschen, Adam und Even, unnd ih-
ren kläglichen und erbärmlichen Fall.
Wie hat Gott den ersten Menschen anfänglich erschaf-
fen? Zu seinem Ebenbildt.
Was ist das Ebenbild Gottes gewesen? Ein vollkommene
Gerechtigkeit und Heyligkeit.
Haben sie solch Ebenbild auff ihre Nachkommling ge-
erbet? Nein.
Was ist an statt desselbigen kommen? Die Erbsünd.
Was ist die Erbsünd? Die greuliche Verderbung Mensch-
licher Natur beydes, an Leib und Seel.
Was folget auß der Erbsünde? Die würckliche Sünde.
Was sind die würckliche Sünde? Alles, was wir Menschen
boses gedencken, reden unnd thun.
Was verdienen wir mit der Erbsünd und würcklichen
Sünd? Gottes schweren, unträglichen Zorn und Ungnad,
den zeitlichen und ewigen Todt und die Hollische Ver-
damnis.
Wie werden wir aber von dem allen loß und ledig? Durch
den Glauben an Christum.
147 Ex 20,2-17; Dtn 5,6-21.
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Warzu dienen diese allesampt in gemein? j T2v |
Das wir erkennen erstlich, wer wir seyen unnd
wie wir mit unserm Herr Gott stehenw, darnach, wer
unser Herr Gott sey und wie wir mit im mögen ver-
sühnet unnd vereiniget werden.
Sage her die zehen Gebott Gottes147.
Das erste Gebottx: Du solt nicht andere Götter
habeny.
Das anderz: Du solt den Namena Gottes nicht
unnützlich führenb.
Das dritte: Du solt den Feyrtag heiligen.
Das vierdte: Du solt deinen Vatter und deine
Mutter ehren, auff daß dirs wol gehe unnd lange
lebest auff Erden.
Das fünffte: Du solt nicht tödten.
Das sechste: Du solt nicht Ehebrechen.
Das siebende: Du solt nicht stelen.
Das achte: Du solt nicht falsch zeugnuß reden
wider deinen nehesten.
w Agende 1618: stehen unnd.
x Agende 1618: Gebott: Gott der Herr spricht: Ich bin der
Herr, dein Gott.
y Agende 1618: haben neben mir.
z Agende 1618: ander Gebott [„Gebott“ ist in der Agende
1618 auch in den folgenden Antworten ergänzt].
a Agende 1618: Namen deß Herren, deines.
b Agende 1618: führen, Denn der Herr wirt den nicht un-
schuldig halten, der seinen Namen unnützlich führet.
c Agende 1618: oder alles.
d Fehlt Agende 1618.
e-e Agende 1618: Was ist das? Gott trawet zu straffen alle,
die diese Gebott ubertretten. Darumb sollen wir uns
förchten für seinem Zorn und nicht wider solche Gebott
thun. Er verheisset aber Genad und alles Guts allen, die
solche Gebott halten. Darumb sollen wir ihn auch lieben,
ihm vertrawen unnd gern thun nach seinen Gebotten.
Wer hat die zehen Gebott gegeben? Gott der herr hat sie
gegeben auff dem Berg Sinai in zwo steinernen Taffeln.
f Agende 1618: gegeben.
g-g Agende 1618: Erstlich, daß wir darauß lernen, die Sünde
vor Gott erkennen, Darnach, daß wir lernen, die Werck
erkennen, die Gott wohl gefallen, die wir thun sollen,
daß wir ein Christlich und ehrlich Leben führen.
Warumb sollen wir gute Werck thun? Nicht darumb, daß
wir die Sünde büssen und das ewige Leben verdienen,
Denn Christus hat allein die Sünde gebüsset und das
ewige Leben verdienet, sondern darumb, daß wir damit
unseren Glauben bezeugen unnd unserem Herren Gott
für seine Gutthaten danckbar seyen.
Vermogen wir auch die zehen Gebott zu erfüllen? Nein,
gar nicht.
Das neundte: Du solt nicht begeren dei- | T3r |
nes nehesten Hauß.
Das zehende: Du solt nicht begeren deines ne-
hesten Weib, Knecht, Magdt, Viehe oderc was sein
ist.
Was sagt nund Gott von diesen Gebotten allen?
Er sagt also: Ich, der Herr, dein Gott, bin ein
Eifferiger Gott, der uber die, so mich hassen, die
sünde der Vätter heimsucht an den kindern biß ins
dritte und vierdte glied, Aber denen, so mich lieben
und meine Gebott halten, thu ich wol in tausendt
gliedt, Exodi 20 [5-6].
eItem: Verflucht sey, wer nicht alle diese wort
des Gesetzes erfüllet, daß ers thu, Deut. 27 [26]e.
Warzu seind uns die zehen Gebott Gottes nützf?
gZu zweyerley: Erstlich zeigen sie die sünde unnd
offenbaren Gottes zorn uber die sünde, dardurch wir
Warumb? Darumb, daß wir von Natur in Sünden emp-
fangen und geboren und der Erbsünd halben unsere
Werck nicht vollkömmlich gut, sondern für Gott wie ein
unrein und befleckt Tuch sind.
Wo kompt die Sünd her? Nicht von Gott, sondern vom
Teuffel.
Durch wen hat der Teuffel die Sünd in die Welt geführet?
Durch die erstefn] Menschen, Adam und Even, unnd ih-
ren kläglichen und erbärmlichen Fall.
Wie hat Gott den ersten Menschen anfänglich erschaf-
fen? Zu seinem Ebenbildt.
Was ist das Ebenbild Gottes gewesen? Ein vollkommene
Gerechtigkeit und Heyligkeit.
Haben sie solch Ebenbild auff ihre Nachkommling ge-
erbet? Nein.
Was ist an statt desselbigen kommen? Die Erbsünd.
Was ist die Erbsünd? Die greuliche Verderbung Mensch-
licher Natur beydes, an Leib und Seel.
Was folget auß der Erbsünde? Die würckliche Sünde.
Was sind die würckliche Sünde? Alles, was wir Menschen
boses gedencken, reden unnd thun.
Was verdienen wir mit der Erbsünd und würcklichen
Sünd? Gottes schweren, unträglichen Zorn und Ungnad,
den zeitlichen und ewigen Todt und die Hollische Ver-
damnis.
Wie werden wir aber von dem allen loß und ledig? Durch
den Glauben an Christum.
147 Ex 20,2-17; Dtn 5,6-21.
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