Ysenburg-Birstein
durch Rew und bekehrung widerumb zur Christli-
chen Kirchen sich wendeten und mit derselben ver-
einiget und also von ihrer ubertrettung absolviert
würden unnd darüber tödtlich verfielen102, sollen sie
auch von der gemeynen Christlichen Begrebnuß ab-
gesondert werden. | XXVIIIa |
Beschluß
Unnd wir, Philips von Ysenburgk, Graf zue Büdin-
gen etc., Gebieten hiemit und wollen, daß diese vor-
geschriebene Kirchen Ordnung von allen unnd jeden
unsern Pfarrherrn bey vermeidung unserer Ungnad
trewlich vollnzogen, dero auch von unsern Under-
thanen sampt unnd sonder bey Unserer ernsten
Straff gehorsamlich gelebt, nachgesetzt und gefolgt
werde. Unnd zu ernstlicher Handhabung dieses für-
genommenen Christlichen Wercks befehlen wir auch
hiebey, daß in einem jeden Flecken oder Dorff Ein
oder mehr Erbare, tüchtige Personen nach dessel-
bigen Orts Pfarrherrs gutbedüncken neben unnd
bey unsern Sehultheissen daselbst verordnet und zu-
gethan werden, welche sampt den Pfarrherrn ein
fleissigs eynsehen und auffmercken haben sollen,
daß dieser Ordnung zum trewlichsten nachgesetzt
werde, unnd wo jemandt erfunden, Wer der were,
der sich derselbigen muthwilliglich widersetzet unnd
sich nach trewer Vermahnung, Wahrnung unnd
Lehr seines Pfarrhers in verachtung und versäu-
mung der Predigt deß Göttlichen Worts, verleste-
rung Göttliches Namens | XXVIIlb | mit dem grew-
lichen fluchen unnd schweren, prophanation und
verunheiligung der Sontag und Feyertagen und son-
derlich, da sich etlicher vor und under der Predigt
deß brandten Weins unnd losen, unnützen Ge-
schwetz vor den Kirchen und auff den Kirchhöfen
befleissigen unnd darob die Predigt versaumen,
Item die, so der Schwermer und Widertauffer Geist
anhengig und sich davon nicht abweisen unnd
Christlichers berichten lassen wollen, Item, welche
auch inn Ehebruch, Hurerey und andern offentli-
chen schanden und Lastern befunden werden, alles
inhalts deß nechst vermeldten letzten Articuls die-
ser Kirchen Ordnung von Straff der offentlichen La-
ster etc., Dieselbigen alle sollen durch den Pfarr-
herrn, Schultheissen unnd zugeordneten angezeigt
und also nach gelegenheyt der mißhandlung mit ge-
bührlicher darauff von uns verordneter Straff ange-
halten werden, Dessen sich ein jeder bey vermei-
dung derselbigen zu richten wissen soll.
Finis.
102 Stürben.
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durch Rew und bekehrung widerumb zur Christli-
chen Kirchen sich wendeten und mit derselben ver-
einiget und also von ihrer ubertrettung absolviert
würden unnd darüber tödtlich verfielen102, sollen sie
auch von der gemeynen Christlichen Begrebnuß ab-
gesondert werden. | XXVIIIa |
Beschluß
Unnd wir, Philips von Ysenburgk, Graf zue Büdin-
gen etc., Gebieten hiemit und wollen, daß diese vor-
geschriebene Kirchen Ordnung von allen unnd jeden
unsern Pfarrherrn bey vermeidung unserer Ungnad
trewlich vollnzogen, dero auch von unsern Under-
thanen sampt unnd sonder bey Unserer ernsten
Straff gehorsamlich gelebt, nachgesetzt und gefolgt
werde. Unnd zu ernstlicher Handhabung dieses für-
genommenen Christlichen Wercks befehlen wir auch
hiebey, daß in einem jeden Flecken oder Dorff Ein
oder mehr Erbare, tüchtige Personen nach dessel-
bigen Orts Pfarrherrs gutbedüncken neben unnd
bey unsern Sehultheissen daselbst verordnet und zu-
gethan werden, welche sampt den Pfarrherrn ein
fleissigs eynsehen und auffmercken haben sollen,
daß dieser Ordnung zum trewlichsten nachgesetzt
werde, unnd wo jemandt erfunden, Wer der were,
der sich derselbigen muthwilliglich widersetzet unnd
sich nach trewer Vermahnung, Wahrnung unnd
Lehr seines Pfarrhers in verachtung und versäu-
mung der Predigt deß Göttlichen Worts, verleste-
rung Göttliches Namens | XXVIIlb | mit dem grew-
lichen fluchen unnd schweren, prophanation und
verunheiligung der Sontag und Feyertagen und son-
derlich, da sich etlicher vor und under der Predigt
deß brandten Weins unnd losen, unnützen Ge-
schwetz vor den Kirchen und auff den Kirchhöfen
befleissigen unnd darob die Predigt versaumen,
Item die, so der Schwermer und Widertauffer Geist
anhengig und sich davon nicht abweisen unnd
Christlichers berichten lassen wollen, Item, welche
auch inn Ehebruch, Hurerey und andern offentli-
chen schanden und Lastern befunden werden, alles
inhalts deß nechst vermeldten letzten Articuls die-
ser Kirchen Ordnung von Straff der offentlichen La-
ster etc., Dieselbigen alle sollen durch den Pfarr-
herrn, Schultheissen unnd zugeordneten angezeigt
und also nach gelegenheyt der mißhandlung mit ge-
bührlicher darauff von uns verordneter Straff ange-
halten werden, Dessen sich ein jeder bey vermei-
dung derselbigen zu richten wissen soll.
Finis.
102 Stürben.
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