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https://doi.org/10.11588/diglit.30290#0717
25. Kirchenordnung 1580
“4. Deßgleichenn auch den grossen und gantz
unnottigen unkostenn, so bey den kindtaufften von
reichenn unndtt armenn auffgewendett wird.
Von der beichtt und des herrnn abendmall
Die personenn, so beichttenn wollenn, unndt sonn-
derlich die in der statt, solttenn sich zeittlich in die
vesper finden, derc dselben beywohnen unnd denn
ordenlich nacheinander beichttenn, auff das man sie
nach notturfftt horen unnd unterrichten kundte,
welches am sontag frue, da sie offt hauffenweiß ko-
men, nichtt woll geschehenn mag, da man sonnst
mitt lesenn, studieren unndtt predigenn gnug zu-
thun hatt.
Welche aber je auff dem landt am sonnabentt nit
kommen konnenn, die sollenn frue gehörett unndt
durch einenn pulsum ein zeichenn gegebenn wer-
denn, wenn sie in der kirchenn erscheinenn unndtt
sich anzeigenn wollenn. Auff daß den leutenn der
bapstlich aberglaube, alß were es auff die höchstenn
fest besser zu communicieren alß sonnstenn, möge
enttnommenn werdenn, so woltt nichtt unrattsam
sein, das die administratio coenae sacrae auff die-
selbige zeitt, do man sonnst viel zu predigenn einge-
steltt wurde, weill sonnderlich [...]e wir alle hauß-
wirtt samptt iren kindern und gesinde inn unndtt
ausser der statt, die hierrein pfarrenn5, aufzeichnet-
tenn, denn dadurch möchtte mancher verursachtt
unndtt bewegt werdenn, sich ettwaß fleissiger zur
predigtt unndt den h. sacramenten zu haltenn. Das
niemandt zum abendmall gehe, er habe sich denn
zuvor yhnn der beichtt angezeigtt, das wollenn wir
in den predigten erinnernn.
Vonn der begrebnus der verstorbenen
Die verstorbenen christen in der statt solten fein
ehrlich außgetragenn werdenn biß fur das thor,
unnd alßdenn möchte mann sie gar hinauß fuhrenn.
Es kundtte auch einß oder zwey gemeine
“ Leges sumptuariae.
d_£i Fehlt in A und B, ergänzt aus C.
e Text A zerstört. In B und C nicht enthalten.
f Text A zerstört. In B und C nicht enthalten.
schwartze leichtucher gemachtt unndtt (ausser der
zeitt der infection) allen burgernn zu iren leichttenn
geliehenn unndtt von dem glockener an einen gewis-
sen ort aufgehaben werden. [...]f sollenn sich dieje-
nigen, so dieselbenn begeren, derowegenn bey dem
ministerio zeittlich anmelden unndtt nichtt wart-
tenn, biß mann jetztt hinaußgehenn soll.
Der glockner in der pfarrkirchenn soltte nie-
manndt leuttenn noch auff den kirchoff begrabenn
lassenn one vorwissenn deß ministerii, auff das
mann vernemen möchtte, wer die verstorbene per-
sohnn gewessenn, wie sie sich gegenn Gottes wortt
unndtt den h. sacramenten unndtt sonnst in irem
lebenn verhalttenn unndtt zwischenn christenn
unndtt unchristenn geburlicher untterscheid mitt
der sepultur gehalttenn wurde.
Das die leute die leichenn allzeitt umb die kir-
chenn furenn und selbst auch mitt herumbgehenn,
auch ettliche fur den todttennbeinen stehen unndtt
mitt auffgehabenenn hendenn anbettenn, das ist ein
alter bäpstischer aberglaube, davon wir die leute in
den predigtenn abhalttenn wollenn unndt mussen.
Von der vesper am sonnabentt
[...]g auff andere predigtage bey [...]h, so de tempore
sind und sich auf die materiam, so in der predigt
gehandelt wird, reimett, bleibenn, welches inn dem
vonn den predigernn woll kundte angezeigtt werden,
wen er hierinn folgen unndt nichtt sein selbß her
sein und nach seinem eigenen kopff lebenn woltte.
Von den predigten unnd lectionen am sontage und
andern feyertagenn, auch in der wochenn, item
von der administration der h. sacrament,
der kinderlere und einsegnung der eheleutte.
1. Diß alleß bleibett in seiner vorigenn ordnung. Al-
lein woltte eß unnsers erachtens bequemer sein, das
die wochenpredigte nichtt allererst umb 8 uhr, son-
dern im sommer umb 5 unnd im winter umb 6 uhr
g Text A zerstört. In B und C nicht enthalten.
h Text A zerstört. In B und C nicht enthalten.
5 Die zur Stadtpfarrei gehören.
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“4. Deßgleichenn auch den grossen und gantz
unnottigen unkostenn, so bey den kindtaufften von
reichenn unndtt armenn auffgewendett wird.
Von der beichtt und des herrnn abendmall
Die personenn, so beichttenn wollenn, unndt sonn-
derlich die in der statt, solttenn sich zeittlich in die
vesper finden, derc dselben beywohnen unnd denn
ordenlich nacheinander beichttenn, auff das man sie
nach notturfftt horen unnd unterrichten kundte,
welches am sontag frue, da sie offt hauffenweiß ko-
men, nichtt woll geschehenn mag, da man sonnst
mitt lesenn, studieren unndtt predigenn gnug zu-
thun hatt.
Welche aber je auff dem landt am sonnabentt nit
kommen konnenn, die sollenn frue gehörett unndt
durch einenn pulsum ein zeichenn gegebenn wer-
denn, wenn sie in der kirchenn erscheinenn unndtt
sich anzeigenn wollenn. Auff daß den leutenn der
bapstlich aberglaube, alß were es auff die höchstenn
fest besser zu communicieren alß sonnstenn, möge
enttnommenn werdenn, so woltt nichtt unrattsam
sein, das die administratio coenae sacrae auff die-
selbige zeitt, do man sonnst viel zu predigenn einge-
steltt wurde, weill sonnderlich [...]e wir alle hauß-
wirtt samptt iren kindern und gesinde inn unndtt
ausser der statt, die hierrein pfarrenn5, aufzeichnet-
tenn, denn dadurch möchtte mancher verursachtt
unndtt bewegt werdenn, sich ettwaß fleissiger zur
predigtt unndt den h. sacramenten zu haltenn. Das
niemandt zum abendmall gehe, er habe sich denn
zuvor yhnn der beichtt angezeigtt, das wollenn wir
in den predigten erinnernn.
Vonn der begrebnus der verstorbenen
Die verstorbenen christen in der statt solten fein
ehrlich außgetragenn werdenn biß fur das thor,
unnd alßdenn möchte mann sie gar hinauß fuhrenn.
Es kundtte auch einß oder zwey gemeine
“ Leges sumptuariae.
d_£i Fehlt in A und B, ergänzt aus C.
e Text A zerstört. In B und C nicht enthalten.
f Text A zerstört. In B und C nicht enthalten.
schwartze leichtucher gemachtt unndtt (ausser der
zeitt der infection) allen burgernn zu iren leichttenn
geliehenn unndtt von dem glockener an einen gewis-
sen ort aufgehaben werden. [...]f sollenn sich dieje-
nigen, so dieselbenn begeren, derowegenn bey dem
ministerio zeittlich anmelden unndtt nichtt wart-
tenn, biß mann jetztt hinaußgehenn soll.
Der glockner in der pfarrkirchenn soltte nie-
manndt leuttenn noch auff den kirchoff begrabenn
lassenn one vorwissenn deß ministerii, auff das
mann vernemen möchtte, wer die verstorbene per-
sohnn gewessenn, wie sie sich gegenn Gottes wortt
unndtt den h. sacramenten unndtt sonnst in irem
lebenn verhalttenn unndtt zwischenn christenn
unndtt unchristenn geburlicher untterscheid mitt
der sepultur gehalttenn wurde.
Das die leute die leichenn allzeitt umb die kir-
chenn furenn und selbst auch mitt herumbgehenn,
auch ettliche fur den todttennbeinen stehen unndtt
mitt auffgehabenenn hendenn anbettenn, das ist ein
alter bäpstischer aberglaube, davon wir die leute in
den predigtenn abhalttenn wollenn unndt mussen.
Von der vesper am sonnabentt
[...]g auff andere predigtage bey [...]h, so de tempore
sind und sich auf die materiam, so in der predigt
gehandelt wird, reimett, bleibenn, welches inn dem
vonn den predigernn woll kundte angezeigtt werden,
wen er hierinn folgen unndt nichtt sein selbß her
sein und nach seinem eigenen kopff lebenn woltte.
Von den predigten unnd lectionen am sontage und
andern feyertagenn, auch in der wochenn, item
von der administration der h. sacrament,
der kinderlere und einsegnung der eheleutte.
1. Diß alleß bleibett in seiner vorigenn ordnung. Al-
lein woltte eß unnsers erachtens bequemer sein, das
die wochenpredigte nichtt allererst umb 8 uhr, son-
dern im sommer umb 5 unnd im winter umb 6 uhr
g Text A zerstört. In B und C nicht enthalten.
h Text A zerstört. In B und C nicht enthalten.
5 Die zur Stadtpfarrei gehören.
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