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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0259
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12. [Instruktion der Generalsuperintendenten von 1556]1

Damit nun die spetialis superattendentia dester
statlicher und wurgkhlicher iren furgang und exe-
cution haben möge, wellen und bevelhen wir, das
unsere verordnete ldrchenräte zu obgemelten spe-
cialen superattendenten zwen oder drey verstendig,
gelert und christlich menner ausser den kirchen-
dienern unsers churfurstenthumbsa erwelen und
deren jedem ein zirgkh der spetialium superatten-
dentium zuordnen2.
Hirauf so wellen wir, das ain jeder spetialsuper-
attendens zu jedem halben jar seinem generalsuper-
attendenten schriftlich zuschigkh aller kirchendie-
ner feel, mengel und beschwernuß, gegen wem die
weren, und die also die sachen dahin richten, damit,
was beschwerlich, gebessert, abgelainet und zufriden
gebracht werde.
Wo aber sy nichts würgklichs erhalten oder aus-
furen möchten, alßdann sollen sy, die generales
superattendentes, die schriften der specialium su-
perattendentium an unsere verordnete kirchenräte
gelangen lassen und mit denb beratschlagen, wie und
welcher gestalt allerley menglen zu begegnen were.
Sie sollen auch alle der kirchendiener sachen ne-
ben und mit iren spetialen superattendenten dahin
richten helfen, damit in alle wege fridlich, schidlich,

a Neuburger Entwurf und Reinschrift: furstenthumbs.
b Neuburger Entwurf und Reinschrift: denselben.
c Neuburger Entwurf und Reinschrift: unterhandlung.
d Im Neuburger Entwurf gestrichen: fur unsere kir-
chenrhet klag.
e Neuburger Entwurf und Reinschrift: und.
f Neuburger Reinschrift: fursehung.
g Neuburger Entwurf und Reinschrift: + und.

fuglich und dermassen gehandlet werde, das die kir-
chendiener unnötigerweiß nit so leichtlich umb ge-
ringfugig sachen fur unsere kirchenräte clagendt
dorfen laufen, dardurch andere notige gescheft ver-
hindert etc.3
Wurde aber hiewider ain kirchendiener fur uns
oder unsere kirchenräte one vorwissen und ge-
pflegte handlungc der superattendenten, auch one
gruntlichen berichtd komen, soll er wider hinder
sich uf sein spetial- odere generalsuperattendenten
gewisen werden.
Es sollen auch die generalsuperattendenten neben
und mit den spetialen fursehenf und verordnung
thun, wo gotselig kirchendiener nit fur sich selbs aus
unerfarung oder durch ir haußgesind wol hausen
kundten, das inen urkhuntlich mit etlichen der
nechsten pfarhern etwas von irer verordneten com-
petentz jerlich sequestersweiß zu ainem vorrat be-
halten werde.
Es soll auch der generalsuperattendens die zerung,
so auf des spetialsuperattendenten visitation auf-
geloffen, mit genugsamen umbstenden, an welchem
ortg wievil verzert, ufzaichnen lassen, an die kir-
chenräte gelangen g, von denselben der bezalung ge-
wertig sein.

1 Druckvorlage wie oben Nr. 10 und 11 eine nach
Neuburg übersandte, zeitgenössische Kop., in GLA
Karlsruhe 77/4277, fol. 135 verso - 136 verso. Der
Neuburger Entwurf ebendort, fol. 177 verso — 178
verso; die Neuburger Reinschrift ebendort, fol.
170 recto - 171 recto.
2 Inhaltlich aus der Neuburger Verordnung vom
16. Februar 1556, Staats-A. Amberg, Neuburger
Abgabe 1911, Nr. 14044. fol. 4 verso.
3 Inhaltlich aus der Neuburger Verordnung vom
16. Februar 1556, ebendort, fol. 5 verso.

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