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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0278
Regierungszeit Ottheinrichs 1556-1559
den] namen den ambtleuten, schulthaissen, obur-
germaistern und gerichten in den steten ernstlich
bevolhen, das sy auf diep Sonntag ire fleissige kundt-
schaft machen qund habenq sollen auf diejhenigen,
so zur zeit der predig aintweders in wirtzheusern
sitzen oder aber sonst spaciern, vogln, vischen und
dergleichen unnotwendige geschäft verrichten wol-
ten, dardurch sich selbst und die iren von der kir-
chen abzuziehen, und, wo die begriffen, sy vermög
deshalben vor diser zeit ausgangner ordnung7 stra-
fen und die straf unnachlessig vonr inen abnemen.
Dergleichen ist bevolhen worden, der widertaufer
und sectirer halben ein fleissigs aufsehen ze haben,
das sölche leut bei zeit angezaigt und furgestellt wer-
den, eh sy in irm irthumb eintweders zu vil erstar-
cken oder aber sonst ir gift zu weit under ander leut
ausgiessen.
Und sovil von unserm gehaltnen proceß sder
kirchenvisitations.
[Folgen weiterhin die eigentliche Relation und die
wichtigsten der befundenen Mängel.]
19. [Mandat auf die gehaltene Visitation vom 22. Dezember 1556]1
Wir Ottheinrich, von Gottes gnaden pfaltzgrave
bey Rhein, deß hey.[ligen] röm.[ischen] reichs ertz-
druchsas und churfürst, hertzog in Nidern- und
Obernbeyrn etc., embieten allen und jeden unsern
ober- und underamptleuten, vögten, burggraven,
vitzthumben, lantschreibern, truchsässen, schaff-
nern, kellern, zolschreibern, schulthaissen, burger-
meister, räten, gerichtscheffen und kirchenjuraten
unserer ampter, stett, flecken und dorf, zu disem
churfurstenthumb der pfaltzgraveschaft am Rhein
gehörig, unsern gruß, gnade und fugen euch zu
wissen, das nach jungst gehaltener kirchenvisitation
in den ampten berurts unsers churfurstenthumbs,
welche Gott zu ehren, erbauung warer christenlicher
religion und unsern underthanen zu wolfart durch
uns angeordnet worden, von den visitatorn auß an-
gehorten irer relation wir nicht one ringes mißfallen
vermerckt haben, under anderm dise nachfolgende
mengel an mer orten unsers gebiets bey den kirchen
und pfarkindern öflich beschinen sein:
Nemlich am fordersten der strefelich, unfleissige
o Konz.: + den.
p Konz.: den.
Im Konz. am Rande nachgetragen.
r Fehlt Konz.
s-s Im Konz. am Rande nachgetragen.
7 Polizeiordnung von 1546, oben Nr. 4, S. 102-108.
1 Druckvorlage: Zwei identische Plakatdrucke mit
Siegelspur, in Stadt-A. Straßburg, Archiv des
kirchgang solcher liederlichen massen, das an vilen
orten das pfarvolck entweder gar nicht oder doch
langsam, die verkundunge des wort Gottes zu hören,
die kirchen besuchent,
Zum andern die gefarliche verachtung und ge-
ringschetzung des heiligen sacraments des leibs und
bluts Christi, dweil etliche, die für andere etwas
wöllen verstendig sein, gar davon pleiben, der ube-
rige hauf aber allein auß alter papistischer gewon-
heit im jar sich nur einmal hinzuefindet und mit dem
eusserlichen werck Gottes wille bezalt haben,
Zum dritten, das (außgenomen an wenig orten)
sunsten bey den kirchen unsers gebiets kein cate-
chismus anher gehalten worden und, da der gleich
von etlich pfarhern etwan angefangen, doch wider-
umb davon ablassen mussen, deweil weder alt noch
junge zu solcher predig und underricht in die kir-
chen komen seint.
Zum vierten, das in merer theil kirchen das heilige
almusen zu underhaltung armer durftigen leute so-
wol uf Sontage bey der predig als zu anderer zeit,
Thomaskapitels Nr. 137, Carton 71, 2 (zeitgenössi-
scher Dorsalvermerk: Hertzogh Ottheinrichs, pfaltz-
graven, churfurstens, edictum wider die verachtung
gödtlichs worts de a[nn]o etc. 1556), und in Staats-A.
Speyer, Zweibrücken Akten III, Nr. 538, fol. 2
(zeitgenössischer Dorsalvermerk: Mandat der gehal-
tenen visitation in Churpfaltz ambtern, bei regirung
hertzog Otthainrichen ausgangen).
Abdruck nach Straßburg bei Hauss-Zier, 132-134.
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den] namen den ambtleuten, schulthaissen, obur-
germaistern und gerichten in den steten ernstlich
bevolhen, das sy auf diep Sonntag ire fleissige kundt-
schaft machen qund habenq sollen auf diejhenigen,
so zur zeit der predig aintweders in wirtzheusern
sitzen oder aber sonst spaciern, vogln, vischen und
dergleichen unnotwendige geschäft verrichten wol-
ten, dardurch sich selbst und die iren von der kir-
chen abzuziehen, und, wo die begriffen, sy vermög
deshalben vor diser zeit ausgangner ordnung7 stra-
fen und die straf unnachlessig vonr inen abnemen.
Dergleichen ist bevolhen worden, der widertaufer
und sectirer halben ein fleissigs aufsehen ze haben,
das sölche leut bei zeit angezaigt und furgestellt wer-
den, eh sy in irm irthumb eintweders zu vil erstar-
cken oder aber sonst ir gift zu weit under ander leut
ausgiessen.
Und sovil von unserm gehaltnen proceß sder
kirchenvisitations.
[Folgen weiterhin die eigentliche Relation und die
wichtigsten der befundenen Mängel.]
19. [Mandat auf die gehaltene Visitation vom 22. Dezember 1556]1
Wir Ottheinrich, von Gottes gnaden pfaltzgrave
bey Rhein, deß hey.[ligen] röm.[ischen] reichs ertz-
druchsas und churfürst, hertzog in Nidern- und
Obernbeyrn etc., embieten allen und jeden unsern
ober- und underamptleuten, vögten, burggraven,
vitzthumben, lantschreibern, truchsässen, schaff-
nern, kellern, zolschreibern, schulthaissen, burger-
meister, räten, gerichtscheffen und kirchenjuraten
unserer ampter, stett, flecken und dorf, zu disem
churfurstenthumb der pfaltzgraveschaft am Rhein
gehörig, unsern gruß, gnade und fugen euch zu
wissen, das nach jungst gehaltener kirchenvisitation
in den ampten berurts unsers churfurstenthumbs,
welche Gott zu ehren, erbauung warer christenlicher
religion und unsern underthanen zu wolfart durch
uns angeordnet worden, von den visitatorn auß an-
gehorten irer relation wir nicht one ringes mißfallen
vermerckt haben, under anderm dise nachfolgende
mengel an mer orten unsers gebiets bey den kirchen
und pfarkindern öflich beschinen sein:
Nemlich am fordersten der strefelich, unfleissige
o Konz.: + den.
p Konz.: den.
Im Konz. am Rande nachgetragen.
r Fehlt Konz.
s-s Im Konz. am Rande nachgetragen.
7 Polizeiordnung von 1546, oben Nr. 4, S. 102-108.
1 Druckvorlage: Zwei identische Plakatdrucke mit
Siegelspur, in Stadt-A. Straßburg, Archiv des
kirchgang solcher liederlichen massen, das an vilen
orten das pfarvolck entweder gar nicht oder doch
langsam, die verkundunge des wort Gottes zu hören,
die kirchen besuchent,
Zum andern die gefarliche verachtung und ge-
ringschetzung des heiligen sacraments des leibs und
bluts Christi, dweil etliche, die für andere etwas
wöllen verstendig sein, gar davon pleiben, der ube-
rige hauf aber allein auß alter papistischer gewon-
heit im jar sich nur einmal hinzuefindet und mit dem
eusserlichen werck Gottes wille bezalt haben,
Zum dritten, das (außgenomen an wenig orten)
sunsten bey den kirchen unsers gebiets kein cate-
chismus anher gehalten worden und, da der gleich
von etlich pfarhern etwan angefangen, doch wider-
umb davon ablassen mussen, deweil weder alt noch
junge zu solcher predig und underricht in die kir-
chen komen seint.
Zum vierten, das in merer theil kirchen das heilige
almusen zu underhaltung armer durftigen leute so-
wol uf Sontage bey der predig als zu anderer zeit,
Thomaskapitels Nr. 137, Carton 71, 2 (zeitgenössi-
scher Dorsalvermerk: Hertzogh Ottheinrichs, pfaltz-
graven, churfurstens, edictum wider die verachtung
gödtlichs worts de a[nn]o etc. 1556), und in Staats-A.
Speyer, Zweibrücken Akten III, Nr. 538, fol. 2
(zeitgenössischer Dorsalvermerk: Mandat der gehal-
tenen visitation in Churpfaltz ambtern, bei regirung
hertzog Otthainrichen ausgangen).
Abdruck nach Straßburg bei Hauss-Zier, 132-134.
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