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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0301
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27. Pfaltzgrave Friderichs, churfürsten, aufgerichte christliche eheordnung
[vom 30. Juli 1563]1

aWir Friderichb, von Gottes genaden pfalntz-
grave bey Rhein, des heiligen römischen reichs ertz-
truchses und churfürst, hertzog in Baiern etc., em-
pietenc allen und jeglichen unsern dobern- und
a-a Fehlt 1562 Hs
JO 1578:
Wir Johann Casimir, von Gottes genaden
pfaltzgraf bey Rhein, hertzog in Baiern etc., fü-
gen allen und jeglichen unsern ober- und under-
amptleuthen statthalter, cantzlern, rethen, hof-
gesinde, diener, schulverwandten, schultheissen,
landschreibern, zollschreibern, kellern, bürger-
meistern, räthen, burgern, gemeinden, under-
thanen, angehörigen und verwandten, manns-
und weibspersonen hiemit zu wissen:
Nachdem wir durch sonderbare fürsehung und
güte deß allmechtigen nach absterben weiland
pfaltzgraf Friderichs, churfürstens, unsers ge-
liebten herrn vaters, seligster gedechtnuß, zu re-
gierung unserer verordneten land und leut kom-
men, uns unsers obligenden ampts erinnert und
mit gutem zeitigem rath bedacht, wie wir unsere
liebe und getreue underthanen gottseligklich re-
gieren, in zucht, erbarkeit und tugentsamen
wandel durch christliche satzung erhalten möch-
ten, haben wir uns hochermelts unsers lieben
herren vaters, seliger gedechtnuß, deßwegen auf-
gerichte christliche ordnungen, so sie bey dero
lebzeiten, sonderlich soviel die fürfallende ehe-
sachen, spen, auch was demselbigen anhangt,
außgehen und publiciren lassen, erinnert. Und
dieweil wir dann dieselbige jederzeit wie auch
noch Gottes wort, der gemainen geschriebnen
kaiserlichen rechten, auch aller billich- und er-
barkeit gemeß befunden, auch damit gedachte
unsere underthanen wissens haben, weß sie sich
hierin zu verhalten, uns entschlossen, es bey den-
selbigen verbleiben und dieselbige wider publi-
ciren zu lassen. Wie wir dann hiemit erenstlich ge-
bietendt, daß berürte eheordnung von unseren
dienern, underthanen mid angehörigen strengk-
lich gehalten, auch die ubertreter mit hierin ver-
leibten oder andern gebürlichen peenen ohne
nachlaß gestraft, auch diese unsere ordnung jedes
jars aufs wenigst zweymal unseren underthanen
auf der cantzel, rhathauß oder sonsten an beque-
men ort fürgelesen werden soll, alles wie hernach
volgt.
b LR 1582 und 1583: Ludwig.
c OP LR 1606: + unserer Ambergischen regierung,
auch.
d-d OP 1563, OP 1563 Hs und OP LR 1606: prelaten,
edeln [fehlt OP LR 1606], obern und undern
ambtleuten, landrichtern, schultheissen, pflegern,

underambtleuthen, burggrafen, vitzthumbe, vögten,
hofgesinde, diener, universitetsverwanthen, schult-
heissen, landtschreibern, zollschreibern, kellern,
burgermeistern, räthen, burgern, gemeinden, under-
[OP LR 1606: + hauptleuten] landsessen, land-
schreibern, castnern, richtern, [OP LR 1606: +
dienern] burgermaistern, räthen, burgern, ge-
mainden, underthonen, [OP LR 1606: + ange-
hörigen] und verwanten unsers fürstenthumbs
[OP LR 1606: churfürstenthumbs] der Pfaltz
[OP LR 1606: Pfaltzgrafschaft] in Bairn [OP LR
1606: + etc.] unsern grus und fügen euch [OP
LR 1606: + hiemit].
c Fehlt LR 1582, 1583, LR 1611.
1 Druckvorlage: Druck mit Titel wie oben [kur-
fürstl. Wappen] 1563.
[Aij-Diij] 16 Blätter in 40, Titelrückseite und
letztes Blatt leer. Am Schluß: Heidelberg, den
30. Juli 1562. Ohne Orts- und Druckerangabe,
wohl Heidelberg bei Johannes Mayer.
Exemplare in Staatsb. München 40 J. can.
P. 302, und Hauptstaats-A. München, Pfalz-
Neuburg Akten Nr. 2023, fol. 140-156.
Dasselbe in zeitgenössischer amtlicher Kop., am
Beginn und am Schluß gekürzt, in GLA Karls-
ruhe 67/847, fol. 98 verso - 104 recto. Abk.:
1562 Hs
Davon gibt es an späteren Erneuerungen und
Übertragungen:
Druck von 1563 für Oberpfalz (unsere Nr. 28,
vgl. oben S. 36):
Pfaltzgrave Friderichs, churfürsten, aufge-
richte christliche eheordnung. 1563.
[Aij-Diij] 16 Blätter in 40, Titelrückseite imd
letztes Blatt leer. Am Schluß: Gedruckt in der
churf.[ürstlichen] stadt Amberg durch Wolfgang
Guldenmundt.
Datiert von Montag, den 12. Juli 1563.
Exemplare in Stadtb. Frankfurta.M., Samm-
lung G. Preytag IV, 126, und Universitätsb.
Heidelberg, A. Mays’sche Broschüren IV, 3.
Abk.: OP 1563
Dasselbe in anderer Druckeinrichtung und mit
zwei geringfügigen Varianten, mit Titel wie zuvor,
15 Blätter in 40, Titelrückseite bedruckt, letztes
Blatt vielleicht nur in diesem Exemplar fehlend.
Am Schluß: Gedruckt in der churfurstlichen stat
Amberg durch Wolfgang Guldemundt.
Exemplar in Universitätsb. Heidelberg B
50541 Nr. 2 (Palatina I, 2). Abk.: OP 1563 H
Danach Teilpublikation bei Richter II,
256-257.
Dasselbe in hs. Pragment (nur der Anfang) in

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