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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0348
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Regierungszeit Friedrichs III. 1559-1576

pmit der that beyeinanderp in unzucht ergriffen,
gefunden oder gesehenq werden, sondern auch ausr
stadtlichen und unzweifelhaften vermutungen, als
nemblich, wann zwey oft an heimlichen, verporge-
nen und zu solchen verpotenen slastern bequemens
orten, auch zu sondern stunden, bevorab wann
einem ein, zwey oder dreyt solchs undersagt oder zu
entpoten worden, sich einer sollichen argwöhnischen
zusammenkhunft zu mussigen, durch welche pre-
sumptiones, die man violentas nennet, vermug der
kayserlichen rechten, darbey wir es auch in diesem
fall bleiben lassen, der ehebruch genugsam bewiesen
werden khann.
33. In wellichen fellen die ehe von wegen
des ehebruchs nit geschaiden werden soll.
[L.[ex] mariti ff. de adult.[eriis]83; c.[anon] dis-
cretionem, de eo, qui cognovit consang.[uineam]84;
l.[ex] crimen c.[odicis] de adult.[eriis]85]u
Wann sich begeben und zutragen wurde, das
einer seinem gemahl selbs zum ehebruch gnugsame
ursach, rathw, hulf und furschub gegeben oder ver-
kuppelt hette, soll die ehescheidung von unßern ehe-
richtern nit erkhendt, sondern beide perßonen un-
nachleßlich von unß gestraft werden.
[c.[anon] significasti, xde divortiisx86; 32 q.
[uaestio] 6 per tot.[um]87; l.[ex] siy uxor § Judex
adulterii ff. de adulte.[riis]88; Novella 177 § si adul-
terio89]z

p-p Cgm 2553: beinander in der that.
q Cgm 2558: ersehen.
r Fehlt Cgm 2553.
s-s Fehlt Cgm 2553.
t Cgm 2553: dreymahl.
u Marginal fehlt Cgm 2553.
w Fehlt Cgm 2553.
x-x Fehlt Cgm 2555.
y Fehlt Cgm 2555.
z Marginal fehlt Cgm 2553.
a Cgm 2553: si.
c Marginal fehlt Cgm 2553.
d Marginal fehlt Cgm 2553.
e Cgm 2555: getrieben.
f Cgm 2553: gefahren.
g Marginal fehlt Cgm 2553.
h-h Cgm 2553: auch hierin.

Gleichsfals, wann der clagende thayl zuvor oder in
schwebender rechtfertigung sein ehe gebrochen
hette. Nam periniquum esset, uta pudicitiam vir
ab uxore exageret, quam ipse non exhiberet. Und
sollen alßo beide delicta mutua compensatione auf-
gehaben, auch, wie gesagt, unßer straf gewertig
sein.
[Arg[umen]to c.[anon] in lectum 34, q.[uaestio]
2 90]c
Alßo und zum dritten, wann ein ehrliche frau un-
wissendt von einem andern beschlafen worden und
die frau solches bey ihrem ayde erhalten möcht.
[L.[ex] foedissimam c.[odicis] de adult.[eriis]91;
l.[ex] vim passam ff. eod.[em]92; 32 q.[uaestio] 5
per tot.[um] 93]d
Zum vierten khann die ehescheidung nit stadt-
haben, wann jhmandt mit gewalt in unzucht ge-
drungene alßo, das man sich des lebens befharenf
mussen, wie Lucretiae Romanae beschehen ist.
[L.[ex] quaesitum § fi.[nalis] ff. de adult.[eriis]94;
l.[ex] crimen c.[odicis] de adult.[eriis]95; 32 q.[uaes-
tio] 196; Novella 117 § si [de] adulterio97; l.[ex] adul-
ter98; l.[ex] jure mariti c.[odicis] de adult.[eriis]99;
l.[ex] mariti § hoc quinquennium1]g
Zum funften, wenn das unschuldig sich zuvor mit
dem schuldigen widerumb versonet oder aber nach
begangenem ehebruch wissentlich seinem ehege-
mahl heußliche beywohnung gethan und ihnen nit
beklagt, sondern darzu still geschwigen hette, wie
dann jura civilia hhierin auchh maß geben.

83 D 48, 5, 30 (CJC I, 849).
84 C. 6 X de eo, qui cognovit consanguineam IV, 13
(CJCan II, 698).
85 C 9, 9, 2 (CJC II, 374).
86 C. 4 X de divortiis IV, 19 (CJCan II, 721).
87 C. 1-5 C. 32 qu. 6 (CJCan I, 1139-1140).
88 D 48, 5, 14, 5 (CJC I, 847).
89 Nov. 117, 8, 2 (CJC III, 557-558).
90 C. 6 C. 34 qu. 1 et 2 (CJCan I, 1259).
91 C 9, 9, 20 (CJC II, 375).
92 D 48, 5, 40 (CJC I, 850).
93 C. 1-23 C. 32 qu. 5 (CJCan I, 1132-1138).
94 D 48, 5, 41, 1 (CJC I, 850-851).
95 C 9, 9, 2 (CJC II, 374).
96 C. 1-14 C. 32 qu. 1 (CJCan I, 1115-1119).
97 Nov. 117, 8, 2 (CJC III, 557-558).
98 C 9, 9, 5 (CJC II, 374).
99 C 9, 9, 6 (CJC II, 374).
1 D 48, 5, 30, 6 (CJC I, 849).

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