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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0402
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Regierungszeit Friedrichs III. 1559-1576

[10. 11]. [Esai. 1] Laßt ab vom bösen, lernet guts
thun, trachtet nach recht, helft dem verdruckten,
schafft dem waisen recht und helft der witwen
sachen, Esai. 1 [17].
Den richtern.
[Exod. 18] Sihe dich umb under allem volck nach
redlichen leuten, die Gott förchten, warhaftig und
dem geitz feind sind, die setze uber sie, daß sie das
volck allezeit richten, Exodi 18 [21]. [2.Cron. 19]
Sehet zu, was ihr thut, dann ir halten das gericht nit
den menschen, sonder dem herrn, und er ist mit
euch im gericht. Darumb laßt die forcht des herrn
bey euch sein und hütet euch und thuts. Dann bey
dem herrn, unserm Gott, ist kein unrecht noch an-
sehen der person noch annemen des geschencks,
2.Chronic. 19 [7],
Der weltlichen oberkeyt und underthonen.
[Rom. 13 l.Pet. 2] Jedermann sey underthon
der oberkeyt, die gewalt uber in hat, dann es ist
kein oberkeyt on von Gott. Wa aber oberkeyt ist,
die ist von Gott verordnet. Wer sich nun wider die
oberkeyt setzet, der widerstrebet Gottes ordnung.
Die aber widerstreben, die werden uber sich ein
urtheil empfahen. Dann sie gewaltigen sind nicht
den guten wercken, sonder den bösen zu förchten.
Wilt du dich aber nit fürchten vor der oberkeyt, so
thu guts, so wirdstu lob von derselbigen haben.
Dann sie ist Gottes dienerin, dir zu gut. Thust du
aber böß, so fürcht dich, dann sie tregt das schwert
nicht umbsonst. Sie ist Gottes dienerin, ein recherin
zur straf uber den, der böses thut. So seyt nun auß
not underthon, nicht allein umb der straf willen,
sonder auch umb des gwissens willen. Derhalben
müssen ihr auch steur geben, dann sie seind Gottes
diener, die solchen schutz sollen handthaben etc.
Rom. 13 [1. 2 seq.] l.Pet. 2 [19].
Den ehemennern.
[Ephes. 5] Ihr menner, lieben euere weiber, gleich
wie Christus geliebt hat sein gemein etc. Ephes. 5
[25]. [Coloss. 3] Ihr menner, liebet euere weiber und
seyt nicht bitter gegen inen, Coloss. am 3. [19].

a-a Marginal fehlt 1565, 1567.

[l.Pet. 3] Ir menner, wonend bey euern weibern
mit vernunft und gebt dem weibischen als dem
schwechsten werckzeug sein eer als auch miterben
der gnaden des lebens, auf daß euer gebet nit ver-
hindert werde, l.Pet. 3. [7].
Den eheweibern.
[Ephes. 5 Coloss. 3] Ir weiber, seyt underthon
euern mennern als dem herrn, wie sichs gebürt.
Dann der mann ist des weibs haubt, gleich wie auch
Christus das haubt ist seiner gemein, Ephes. 5 [23],
Coloss. 3. [18], [l.Pet. 3] Die weiber sollen ihren
mennern underthon sein, auf daß auch die, so nit
glauben an das wort, durch der weiber wandel on
wort gewonnen werden, wenn sie ansehen euern
keuschen wandel in der forcht, welcher geschmuck
soll nicht außwendig sein mit haarflechten und
goldumbhencken oder kleideranlegen, sonder der
verborgen mensch der hertzen unverruckt mit sanft
und stillem geist, das ist köstlich vor Gott. Dann
also haben sich auch vor zeiten die heiligen weiber
geschmuckt, die ir hoffnung auf Gott satzten und
ihren mennern underthon waren, wie die Sara Abra-
ham gehorsam war und hiesse in herr, welcher töch-
ter ir worden seit, so ir wol thut und euch nit förch-
tet vor einigem schrecken etc., l.Pet. 3 [5-6].
Den eltern.
[5.Mose 6] Die wort, die der herr dir gebeut, soltu
zu hertzen nemen und solt sie deinen kindern
scherpfen und darvon reden, wenn du in deinem
hauß sitzest oder auf dem weg geest, Avenn du dich
niderlegest oder aufstehest etc., Deut. 6 [6-7].
[Prov. 23] Laß nit ab, das kind zu züchtigen, dann,
wo du es mit den ruten hauest, so darf man es nit
tödten, du hauest mit der ruten, aber du errettest
sein seel von der hell, Proverb. 23 [13-14].
Der seiner rut schont, der hasset seinen son, wer
in aber lieb hat, der züchtiget in bald, Prover. 13
[24], 19 [18], 29 [15]. [Eccles. 7 et 30] Hast du kin-
der, so zeuch sie, beug ihren halß von jugend auf,
laß in ihren willen nicht in der jugendt und ent-
schüldig ir thorheyt nicht, Ecclesiast. 7 [25] und 30
[12] a[Ephes. 6 Coloss. 3]a. Ir väter, erbittert euer

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