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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0403
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Kirchenordnung 1563

kinder nicht, auf daß sie nicht scheuch werden, son-
der ziehet sie auf in der zucht und vermanung zu
dem herrn, Ephes. 6 [4], Coloss. 3 [21].
Den kindern.
[Ephes. 6 Coloss. 3] Ir kinder, seyt gehorsam
euern eltern in dem herrn, dann das ist billich. Ehre
vater und mutter, das ist das erst gebot, das ver-
heissung hat, auf das dirs wol gehe und lang lebest
auf erden etc., Ephes. 6 [1. 23], Coloss. 3 [20].
Den knechten, mägden, taglönern
und arbeitern.
[Ephes. 6 Coloss. 3] Ir knecht, seyt gehorsam
euern leiblichen herrn mit forcht und zittern in ein-
fältigkeyt euerer hertzen als Christo, nicht mit
dienst allein vor augen als den menschen zu gefallen,
sonder als die knecht Christi, daß ir solchen willen
Gottes thut von hertzen mit gutem willen. Laßt
euch duncken, daß ihr dem herrn dienet und nit den
menschen und wisset, was ein jeglicher guts thun
wirdt, das wird er von dem herrn empfahen, er sey
knecht oder herr, Ephes. 6 [5-8], Coloss. 3 [22-24].
[l.Pet. 2]b Ir knecht, seyt underthon mit aller
forcht den herrn, nicht allein den gütigen und gelin-
den, sonder auch den wunderlichen, l.Pet. 2 [18].
Den haußherrn.
[Ephes. 6 Coloss. 3] Ir herrn, thut auch dasselbig
gegen inen und laßt euer dräuen und wißt, daß ir
auch einen herrn im himmel habt, und ist bey ihm
kein ansehen der person, und beweiset den knechten,
was recht und billich ist, Ephes. 6 [9], Coloss. 3 [25].
Der gemeinen jugend und andern.
Laßt euch nit verfüren, weder die hurer noch die
abgöttischen noch die ehebrecher noch die dieb noch
die geitzigen noch die truncknen noch die lesterer
noch die rauber werden das reich Gottes ererben,
l.Corinth. 6 [9-10]. [l.Pet. 5]c Ir jungen, seyt un-
derthon den alten, allesampt seyt undereinander
underthon und haltet vest an der demut. Dann

b Marginal fehlt 1565, 1567.
c Marginal fehlt 1565, 1567.
d Marginal fehlt 1565, 1567.

Gott widerstehet den hoffertigen, aber den demüti-
gen gibt er gnad. So demütigt euch nun under die
gewaltige hand Gottes, daß er euch erhöhe zu seiner
zeit, all euer sorg werfet auf ihn, dann er sorget für
euch, l.Pet. 5 [5-6].
Den jungfrauen.
[l.Cor. 7] Es ist ein underschied zwischen einem
weib und einer jungkfrauen, welche sich nit ver-
heyrat, die sorgt, was den herrn angehöret, daß sie
heilig sey beide, am leib und auch im geist, l.Corint.
7 [34-35].
Den witwen.
[l.Tim. 5] Welche ein rechte witwe und einsam
ist, die stellet ir hoffnung auf Gott und bleibt am ge-
bet tag und nacht, welche aber in wollust lebt, die
ist lebendig tod. Solches gebeut ihnen, das sie un-
sträflich seyen, nit faul, schwetzig noch fürwitzig
und reden, das nicht sein soll, l.Timoth. 5 [5-7].
Für jedermann.
Die summa göttlichs gsätzs.
[Matt. 22 [37-39]]d Du solt lieben Gott, deinen
herrn, von gantzem hertzen, von gantzer seelen, von
gantzem gemüt, das ist das fürnembst und gröste
gebot. Das ander aber ist dem gleich: Du solt deinen
nechsten lieben als dich selbs. In diesen zweyen ge-
boten hangt das gantz gesetz und die propheten.
Die summa des evangelions.
[Johan. 3]e Also hat Gott die welt geliebet, daß er
seinen einigen son gab, auf daß alle, die an ihn glau-
ben, nicht verlorn werden, sonder das ewig leben
haben, Johan. 3 [16].
[l.Tim. l]f Es ist gewißlich war und ein theur,
werdes wort, daß Christus Jesus kommen ist in die
welt, die sünder seelig zu machen, under welchen ich
der fürnemest bin. Aber darumb ist mir barmhert-
zigkeyt widerfaren, auf daß an mir fürnemlich
Christus Jesus erzeigte alle gedult zum exempel
denen, die an in glauben sollen zum ewigen leben.
e Marginal fehlt 1565, 1567.
f Marginal fehlt 1565, 1567.

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