Kirchenordnung 1563
50Ich glaub in Gott, vater, allmechtigen, schöpfer
himmels und der erden.
Und in Jesum Christum, seinen eingebornen son,
unsern herren, der empfangen ist vom heiligen geist,
geborn auß Maria, der junckfrauen, gelitten unter
Pontio Pilato, gecreutziget, gestorben und begra-
ben, abgestiegen zu der hellen, am dritten tage wider
auferstanden von den todten, aufgefahren gen him-
mel, sitzet zu der rechten Gottes, des allmechtigen
vaters, von dannen er kommen wirdt, zu richten die
lebendigen und die todten.
Ich glaub in den heiligen geist, ein heilige, allge-
meine christliche kirche, die gemeinschaft der heili-
gen, vergebung der sünden, auferstehung des flei-
sches und ein ewiges leben, Amen50.
Und eben 51diese erlösung51 durch das einige opfer
und leiden Christi am creutz, so uns im evangelio
verheissen wird, 51versiegelt und versichert uns der
heilig geist51 durch rechten brauch 51der heiligen
sacrament51.
Erstlich durch den heiligen tauf also, so gewiß, als
wir und unsere kindlein mit wasser, welches die
leibliche unreinigkeit pflegt abzuwaschen, getauft
sind, daß wir auch so gewiß gewaschen seind mit dem
blut und geist Christi von unser innerlichen un-
reinigkeyt, das ist, daß uns Gott umb des blutver-
giessens Christi willen am stammen des creutzes alle
unsere sünden verziegen und uns durch seinen heili-
gen geist neu geboren hab, weil Christus uns solches
verheissen hat 52in einsatzung des taufs52, welche
also lautet:
53Gehet hin und lehret alle völcker und taufet sie
im namen des vaters und des sons und des heiligen
geists. Wer da glaubt und getauft wirdt, der wirdt
selig werden. Wer aber nicht glaubt, der wird ver-
dampt werden53.
Zum andern durch das heilig abendmal also, daß
uns eben diese verheissung von der erlösung durch
das einige opfer und leiden Christi am creutz, so uns
im heiligen evangelio geschehen, im heiligen tauf
51- 51 I, II, III: Einsatzung der heiligen sacrament,
durch welche der heilige geist uns diese erlösung
versiegelt und versichert.
52- 52 III. Einsatzung des heiligen taufs.
einmal versiegelt und durch waren glauben an Chri-
stum widerfaren ist, ewig soll gehalten werden, nem-
lich, daß so gewiß wir mit augen sehen, daß das
brodt des herrn uns gebrochen und der kelch mit-
getheilet wird, so gewiß sey der leib Christi am
creutz für uns geopfert und gebrochen und sein blut
vergossen, und zum andern, so gewiß wir vom brodt
und kelch des herrn zu seiner gedechtnuß essen und
trincken, daß wir auch so gewiß mit dem gecreutzig-
ten leib und vergossnen blut Christi zum ewigen
leben gespeiset und getrencket werden, das ist, daß
uns allen, die auf Christum warhaftig vertrauen, die
ursach unsers ewigen hungers und verderbens, nem-
lich die sünd durch den todt und blutvergiessen
Christi vergeben und hinweggenommen sey, daß uns
auch dargegen der lebenmachend geist erworben
und geschenckt sey, auf daß derselbige in Christo
als dem haubt und in uns als den gliedern ewiglich
wonende dasselbige leben, gerechtigkeyt und herr-
ligkeyt in uns würcke, welche er in unserm haubt
Christo würcket, weil 54Christus54 uns solches ver-
heissen hat in der 54einsatzung seines abendmals54,
welche also lautet:
55Unser herr Jesus, in der nacht da er verrahten
ward, nam er das brod, dancket und brachs und
sprach: Nemet, esset, das ist mein leib, der für euch
gebrochen wird. Solchs thut zu meiner gedechtnuß.
Desselbengleichen auch den kelch nach dem abend-
mal und sprach: Dieser kelch ist das neue testament
in meinem blut. Solchs thut, so oft irs trinckt, zu
meiner gedechtnuß. Denn so oft ir von diesem brod
esset und von diesem kelch trincket, solt ir des herrn
tod verkündigen, biß daß er kompt. Und der heilige
Paulus in der ersten an die Corint. im 10. cap. [16-17]
spricht also: Der kelch der dancksagung, damit wir
dancksagen, ist er nit die gemeinschaft des bluts
Christi? Das brod, das wir brechen, ist das nit die
gemeinschaft des leibs Christi? Denn ein brod ists,
so seind wir viel ein leib, dieweil wir alle eines brods
theilhaftig seind55.
53- 53 Aus I, II, III.
54- 54 I; II( III. Einsatzung des heiligen abendmals
Christi.
55- 55 Aus I, II, III.
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50Ich glaub in Gott, vater, allmechtigen, schöpfer
himmels und der erden.
Und in Jesum Christum, seinen eingebornen son,
unsern herren, der empfangen ist vom heiligen geist,
geborn auß Maria, der junckfrauen, gelitten unter
Pontio Pilato, gecreutziget, gestorben und begra-
ben, abgestiegen zu der hellen, am dritten tage wider
auferstanden von den todten, aufgefahren gen him-
mel, sitzet zu der rechten Gottes, des allmechtigen
vaters, von dannen er kommen wirdt, zu richten die
lebendigen und die todten.
Ich glaub in den heiligen geist, ein heilige, allge-
meine christliche kirche, die gemeinschaft der heili-
gen, vergebung der sünden, auferstehung des flei-
sches und ein ewiges leben, Amen50.
Und eben 51diese erlösung51 durch das einige opfer
und leiden Christi am creutz, so uns im evangelio
verheissen wird, 51versiegelt und versichert uns der
heilig geist51 durch rechten brauch 51der heiligen
sacrament51.
Erstlich durch den heiligen tauf also, so gewiß, als
wir und unsere kindlein mit wasser, welches die
leibliche unreinigkeit pflegt abzuwaschen, getauft
sind, daß wir auch so gewiß gewaschen seind mit dem
blut und geist Christi von unser innerlichen un-
reinigkeyt, das ist, daß uns Gott umb des blutver-
giessens Christi willen am stammen des creutzes alle
unsere sünden verziegen und uns durch seinen heili-
gen geist neu geboren hab, weil Christus uns solches
verheissen hat 52in einsatzung des taufs52, welche
also lautet:
53Gehet hin und lehret alle völcker und taufet sie
im namen des vaters und des sons und des heiligen
geists. Wer da glaubt und getauft wirdt, der wirdt
selig werden. Wer aber nicht glaubt, der wird ver-
dampt werden53.
Zum andern durch das heilig abendmal also, daß
uns eben diese verheissung von der erlösung durch
das einige opfer und leiden Christi am creutz, so uns
im heiligen evangelio geschehen, im heiligen tauf
51- 51 I, II, III: Einsatzung der heiligen sacrament,
durch welche der heilige geist uns diese erlösung
versiegelt und versichert.
52- 52 III. Einsatzung des heiligen taufs.
einmal versiegelt und durch waren glauben an Chri-
stum widerfaren ist, ewig soll gehalten werden, nem-
lich, daß so gewiß wir mit augen sehen, daß das
brodt des herrn uns gebrochen und der kelch mit-
getheilet wird, so gewiß sey der leib Christi am
creutz für uns geopfert und gebrochen und sein blut
vergossen, und zum andern, so gewiß wir vom brodt
und kelch des herrn zu seiner gedechtnuß essen und
trincken, daß wir auch so gewiß mit dem gecreutzig-
ten leib und vergossnen blut Christi zum ewigen
leben gespeiset und getrencket werden, das ist, daß
uns allen, die auf Christum warhaftig vertrauen, die
ursach unsers ewigen hungers und verderbens, nem-
lich die sünd durch den todt und blutvergiessen
Christi vergeben und hinweggenommen sey, daß uns
auch dargegen der lebenmachend geist erworben
und geschenckt sey, auf daß derselbige in Christo
als dem haubt und in uns als den gliedern ewiglich
wonende dasselbige leben, gerechtigkeyt und herr-
ligkeyt in uns würcke, welche er in unserm haubt
Christo würcket, weil 54Christus54 uns solches ver-
heissen hat in der 54einsatzung seines abendmals54,
welche also lautet:
55Unser herr Jesus, in der nacht da er verrahten
ward, nam er das brod, dancket und brachs und
sprach: Nemet, esset, das ist mein leib, der für euch
gebrochen wird. Solchs thut zu meiner gedechtnuß.
Desselbengleichen auch den kelch nach dem abend-
mal und sprach: Dieser kelch ist das neue testament
in meinem blut. Solchs thut, so oft irs trinckt, zu
meiner gedechtnuß. Denn so oft ir von diesem brod
esset und von diesem kelch trincket, solt ir des herrn
tod verkündigen, biß daß er kompt. Und der heilige
Paulus in der ersten an die Corint. im 10. cap. [16-17]
spricht also: Der kelch der dancksagung, damit wir
dancksagen, ist er nit die gemeinschaft des bluts
Christi? Das brod, das wir brechen, ist das nit die
gemeinschaft des leibs Christi? Denn ein brod ists,
so seind wir viel ein leib, dieweil wir alle eines brods
theilhaftig seind55.
53- 53 Aus I, II, III.
54- 54 I; II( III. Einsatzung des heiligen abendmals
Christi.
55- 55 Aus I, II, III.
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