Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0474
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Regierungszeit Friedrichs III. 1559-1576

zuhörer, jeden in seinen beruf vleißig zu erhalten, alle
ergernus und laster bey lehrern und zuhörern abzu-
schneiden und zu vorkommen und gottseligkeit zu
pflantzen, kein egewißer und richtigere weg ist, dan
den Gott selbsf in seinem wortg verordnet und bevol-
hen hat, so haben demnach ihre churf.[urstliche]h
g.[naden] iihr furgenommen, selbs das aug auf die
kirchendiener und mit denselben auf ihr gesindtk zu
hof zu haben, auch dem herrn rectori und der univer-
siteti befolhen, lzween auß irem mittel, dergleichen
eim ehrsamen rhat vier und vier auß der gemeindtl zu
wehlen, welche wochentlichen einmal, nachdem es
die notturft erfordert, zusamenkommen und, was
sich in lehr und leben fur ergernus zutrügen, sich
die zu verbeßern und abzuschaffen underreden, auch
vermanungen auß dem wort Gottes zum ersten, an-
dern und dritten mal oder, so oft es merbeulich und
fur rhatsamm eracht wurdt, thun sollen und, dan
einer in offnen sunden mutwillig verharren wolte,
denselben von den heiligen sacramenten oin der
stilleo mit christlicher bescheidenheit abmanenp,
biß er beßerung verheißt und erzeigt.

So sollen auch auß derselben mittel etliche, damit
den durftigen, armen glidern Christi handtreichung
geschehe und die almußen recht außgespendet, ge-
zogen werden.
Und seindt qvon derr universitetq , so also mit und
neben den kirchendienern aufsehens auf die christ-
liche gemein haben sollen, erwelet sd.[octor] Imma-
nuel Tremellius, magister Hermannus Widekindus,
von einem ehrsamen rhat und kirchendienern seindt
auß mittel des rhats erwehlet h.[err] Ezechias
Fettich und Hans Walber, auß der gemeinde seindt
gewehlet Niclas Kickel, Gabriel Wetzel, aus der bur-
gerschaft Niclas Burggraf, Martin Schenck, Seba-
stian Reusch, Lorentz Gurtlers.
Ist derwegen das begeren, das die gantz christ-
liche gemeindte Gott, den herrn, bitte, das er zu
solcher seiner ordnung seinen segen und gedeien,
auch den verordneten seine gnad und kraft seines
h.[eiligen] geistes geben wolle, also zu handlen, das
es zu Gottes ehre und zu erbauung seiner kirchen
gereichen möge. Amen.

50. Officium presbyterorum [für Rheinpfalz und die Vordere Grafschaft Sponheim
von 1571]1

Der verordneten eltisten ambt ist underschiedlich, der laster, in der policeiordnung2 und deroselben
wie hernach volgt. declaration3 begriffen, acht haben. Und diß ist ein
1. Erstlich sollen zwen einem schultesen jedes orts politisch werck.
beisthen, neben demselben uf die handhab und straf 2. Alle Sonntag nach der mittagspredigt sollen

e-e Sponheim: richtiger und gewisser.
f Fehlt hier Sponheim.
g Sponheim hier: + selbs.
h Sponheim: chur- und f.[urstliche].
i-i Fehlt Sponheim.
k Eppingen: hofgesindt.
l-l Sponheim: etliche ußm gericht und gemein alhie.
m-m Sponheim: fur rathsam und erbaulich.
n Sponheim: + je.
o- o fehlt Sponheim.
p Sponheim: + sollen.
q-q Sponheim: also N. N. ußm gericht und von der
gemeinde N. N.
r Eppingen: ir.
s-s Fehlt Sponheim; Eppingen statt der Namen je-
weils: N.

1 Druckvorlage: Zeitgenössische Kop. in Staats-A.
Amberg, Oberpfälz. Religions- und Reformations-
wesen Nr. 67, fol. 115-116.
Dasselbe ebendort, fol. 119-120, mit dem Dorsal-
vermerk auf fol. 120 verso: Articuli discipline.
Abk.: 2. Fassung.
Dasselbe ebendort, fol. 136, 139-140, mit dem
Dorsalvermerk: Officium presbyterorum. Dieser
Text gehört augenscheinlich mit der Abkündigung
der Ordnung des Presbyteriums für die Vordere
Grafschaft Sponheim, oben S. 447 Anm. 1, zusam-
men.
Abk.: 3. Fassung.
2 Unsere Nr. 26.
3 Deklaration zur Polizeiordnung vom 21. Juli 1564,
vgl. oben Nr. 44, S. 436, Text nicht erhalten.

448
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften