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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0482
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Regierungszeit Friedrichs III. 1559-1576

schrieft, idemnach auß erheblichen ursachen und
sonderlich der kirchen erheischenden notturft eines
neuen glögkners wegen handlung fürtzunemen die
notturft erforderti das mit sonderm vorwissen und
vorwilligung derk churf.[urstlichen] Pfaltz kirchen-
gefellvorwaltung2 lheut dato mitl mdem erbaren
Philips Reysingenm, burger alhien, ogehandlet, ab-
geredt und beschlossen worden, als er von itzt an
und fürohin, so lang er sich in diesem dienst ehrlich,
vleißig und getreu verhalten würdeo, zu einem
glögkner pbestellet und angenomen sein und pleiben
solle, so lang das nicht aus sonderlichen ursachen, so
obgedachter churf.[urstlicher] Pfaltz kirchenver-
waltung jederzeit freystehn solle, möchte nach ge-
legenheit verendert werdenp.
qUndt sollq er erstlich uf alle kirchendiener, so-
vil das ministerium anlanget, bescheyden seinr, von
inen idesmals, was ime in kirchen zu thun, bescheid
nemen und demselben vleißig nachkomen, derglei-
chen die krangken betreffen[d], was ime idesmalss
befolhen werdtt, verrichten undt insonderheitu in
dem catechismo3 die kinder zu verhören helfen
schuldig seinwx.

i-i Fehlt 1577.
k 1577: + undern.
l-l Fehlt 1577.
m-m 1577: der erbar Hanß Greyer.
n 1577: daselbst.
o-o Fehlt 1577.
p-p 1577: in der kirchen zum Heiligen Geist biß auf
widerrufen bestelt und angenommen worden.
q-q 1577: Nemlich und dergestalt, das.
r Fehlt 1577.
s 1577: jederzeit.
t Fehlt 1577.
u 1577: + uf erfordern.
w 1577: + solle.
x Johann Casimir: + solle, auch ehe man zusam-
menleitet, di psalmen, welche man vor der predig
singen wird, fleissig an allen kyrchtühren in ider
tafel mit dem gemerck zaichnen.
y 1577: Zum andern.
z 1577: und.
a-a 1577: mochten werden.
b 1577: + jederzeit.
c Johann Casimir: + von hunden oder andern der-
gleichen.
d-d 1577: zum tauf undt deß hern abentmal.
e-e Fehlt 1577.
f 1577: schlussel.
g 1577: bewahren.

2. ySoll er zu allen predigen, so itz sein oder künftig
angesteldt oderz verendert awerden möchtena, zur
kirchen leuten, wie das gewohnlich ist oder erb be-
scheiden wurdet, und er selber in der predig pleiben,
alles, was sich ohne füglichsc darein begeben mechte,
haben der gepur abzuschaffen.
3. Soll er alles, was dzu des herrn abendtmal und
taufd an getuch, silberin und anderm geschier, so
ime uf ein inventarium gelifert ewerden sollee, un-
der seinein schüßelf haben und dasselbig vleißig vor-
wahreng, auchh rein und sauber halten.
4. Soll er die kirchen, sovil müglich, sampt den
venstren von den spinnen und andren unlust seu-
bern und iider wocheni zum wenigsten einmahl die
durchauß kehrenk, das lhinfüro nicht deswegen ei-
nige clag, wie bißhero beschehen, fürfallen mügel.
5. Soll er malle kastenm, schragen, thisch nund
desgleichen gerumpelsn, oso die kremer pflegen in die
kirchen zu stellen, hinaußschaffen und hinfüro kein,
etwas dareinzusetzen, verstatteno, desgleichen vor
der kirchen die eingeng auchp nicht mit krämen,
holtz oder fassen lassenq belegen oderr versperrens,
sonder tsovil müglicht sauber behaltenu.
h 1577: undt.
i-i 1577: jederzeit in der wochen.
k Johann Casimir: + Auch kain geschray von lo-
sem gesinde und rumlaufung, wen man entweder
zun hochzeiten oder aber zun leichen leitet, in
der kyrchen gestattet werde, das derwegen nit
ainige klag fürfallen möge, wie dan bisher ge-
schehen, bevorab wan die kyrchenthüren zu
hochzeittagen gar zu balt aufgesperret werden.
l-l 1577: deßwegen nicht einige klag furfallen moege.
m-m 1577: kein.
n-n 1577: truhen oder dergleichen.
o-o 1577: in die kirchen zue stellen gestatten.
p Fehlt 1577.
q Fehlt 1577.
r 1577: und.
s 1577: + lassen; Johann Casimir: + lassen, son-
derlich aber an den wochenmärcken, do ain ider
sein ros und karren darfürstellen wil, schendli-
chen unlust zu vermeiden,
t-t 1577: nach bester vermuglichkeit; Johann Casi-
mir: bester müglichkait.
u 1577: halten.
2 Deren Ordnung von 1576, unsere Nr. 58.
3 In 1572 und Johann Casimir: Heidelberger Katechis-
mus, Text oben S. 342-368; in 1577: der kleine Ka-
techismus Luthers, Text oben S. 134-142.

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