Ordnung der Classicalconvente 1587
geben werden, damit wargenomen werden möge, ob
sie alle, so zu angesetztem conventu gehören, an-
komen sein oder nicht.
Benante und zu einem solchen convent von kir-
chenräthen verordnete kirchendiner sollen alle mo-
nat an einem gewissen ordt, dessen siea sich doch
hebevor zu vergleichen8, ankomen mit diesem an-
hang, das die ordtnunge herumbergehe und einer
nach dem andern den convent an seinem ordt halte.
Solle demnach derjenig, so itzmals den convent
halten wirdt, wie sich bdessen dannb die kirchen-
diner zu vereinigen, locum praesidis vertreten, der
die suffragia colligiren, den gantzen actum dirigirn
und, waß notwendig sein wirdt, proponiren, waß
von den fratribus in gemein a parte potiore oder
meliore (non enim hic numerandae, sed ponderandae
sunt sententiae) geschlossen werden, aussprechenc,
welchen den ein scriba aussem mittel der ministro-
rum zugeordnet dwerden solld, zum endt aber der
gantze handelung ein ander praesese, der in nechste-
kunftigem convent praesidiren solle, damit alle
suspicia prioritatis alhie vermiten pleibe, gewehlet
werden.
Nich destoweniger aber sollen sich fdie superin-
tendentenf und andere inspectores dahin befleissen,
damitg an die kirchenräht und amptleudt alles, waß
notwennig zu berichten, anbracht werde, hsoh, so-
vil ire person anlangt, die conventus abwechsel und
im gantzen ampt bißweilen besuchen also, da sie
schon zu einem conventi komen, dennochk achtung
geben, wie die angefangene ordtnung gehandthabt
werde und ob enderungl furgangen, auch abwesent
bestendiger bericht oder erkundigung einnemen,
alles an solche ordt, da es sich geburt, hin zu brin-
genm, nauch zu ihrm außbleiben an ire stadt ein ge-
a Fehlt Speyer.
b-b Speyer: dan dessen.
c Speyer: + soll.
d-d Speyer: wirdt.
e Speyer: person.
f-f Speyer: der geordnete superintendens.
8 Fehlt Speyer.
h-h Speyer: das sie.
i Speyer: + nicht.
k Speyer: demnach.
l Speyer: unordnung.
m Speyer: berichten.
wisse person, so uf den gantzen coetum achtung
gibt, verordtnenn.
Zu diesen conventibus sollen die seniores und
schultheissen, dieo dessen ordts, da der conventus
gehalten wirdt, erfurtert werden, mit und neben
den ankomenten ministris sampt deren gantzen ge-
mein, welche am Sontag zuvor ein solcher conven-
tus soll verkundigt werden, die anbevolene predig,
so der minister, welchem der convent zu halten uf-
erlegt, offentlich in seiner gewönlichen kirchen thun
soll, anhören9.
Niemandt under den kirchendinern soll von sol-
chem convent aussen pleiben, er würde dann durch
kranckheidt oder sonst durch solche gescheft ver-
hindert, welche als erheblich von den andern con-
ventualibus konnen erkandt werden. In solchen fall
hat er sich seines außbleibens schriftlich oder durch
einen andern mundtlich zu entschuldigen und, ob er
seins außpleibens genugsame ursachenp vorgewendt,
die anwesende zu judicirn.
Dieweil auch solche zusamenkunft under anderm
hierumb angeordtnetq, das nach angehörter predig
die andere fratres, waß dieser, rso gepredigtr, vor
ein methodum docendi brauch und waß hierin zu
verbessern, vernemen mögen, sollen sie zeitlich und
vor der stundt der predig ankomen, damit die
gantze predig angehört und rechtmessig censurirts
werden möge, auch der gemeine man nit zu lang von
seinen gescheften ufgehalten wurde.
Da dan jemandt ohne erhebliche ursachen auß-
bleiben, welches, wie gemelt, von kirchendinern im
convent zu erachtent, oder auch nit zur angesetzter
stundt erscheinen solte, wirdt im die gemeine mulc-
ta, welche solchen außpleibenden in gemein zuu
ordnen, wzu erlegenw uferlegt und solches geldt
n-n Fehlt Speyer.
o Fehlt Speyer.
p Fehlt Speyer.
q Speyer: angerichtet.
r-r Fehlt Speyer.
s Speyer: conferirt.
t Speyer: rahten.
u Fehlt Speyer.
w-w Fehlt Speyer.
8 Vgl. oben S. 452.
9 Vgl. oben S. 452.
34 Sehling, Bd. XIV, Kurpfalz
529
geben werden, damit wargenomen werden möge, ob
sie alle, so zu angesetztem conventu gehören, an-
komen sein oder nicht.
Benante und zu einem solchen convent von kir-
chenräthen verordnete kirchendiner sollen alle mo-
nat an einem gewissen ordt, dessen siea sich doch
hebevor zu vergleichen8, ankomen mit diesem an-
hang, das die ordtnunge herumbergehe und einer
nach dem andern den convent an seinem ordt halte.
Solle demnach derjenig, so itzmals den convent
halten wirdt, wie sich bdessen dannb die kirchen-
diner zu vereinigen, locum praesidis vertreten, der
die suffragia colligiren, den gantzen actum dirigirn
und, waß notwendig sein wirdt, proponiren, waß
von den fratribus in gemein a parte potiore oder
meliore (non enim hic numerandae, sed ponderandae
sunt sententiae) geschlossen werden, aussprechenc,
welchen den ein scriba aussem mittel der ministro-
rum zugeordnet dwerden solld, zum endt aber der
gantze handelung ein ander praesese, der in nechste-
kunftigem convent praesidiren solle, damit alle
suspicia prioritatis alhie vermiten pleibe, gewehlet
werden.
Nich destoweniger aber sollen sich fdie superin-
tendentenf und andere inspectores dahin befleissen,
damitg an die kirchenräht und amptleudt alles, waß
notwennig zu berichten, anbracht werde, hsoh, so-
vil ire person anlangt, die conventus abwechsel und
im gantzen ampt bißweilen besuchen also, da sie
schon zu einem conventi komen, dennochk achtung
geben, wie die angefangene ordtnung gehandthabt
werde und ob enderungl furgangen, auch abwesent
bestendiger bericht oder erkundigung einnemen,
alles an solche ordt, da es sich geburt, hin zu brin-
genm, nauch zu ihrm außbleiben an ire stadt ein ge-
a Fehlt Speyer.
b-b Speyer: dan dessen.
c Speyer: + soll.
d-d Speyer: wirdt.
e Speyer: person.
f-f Speyer: der geordnete superintendens.
8 Fehlt Speyer.
h-h Speyer: das sie.
i Speyer: + nicht.
k Speyer: demnach.
l Speyer: unordnung.
m Speyer: berichten.
wisse person, so uf den gantzen coetum achtung
gibt, verordtnenn.
Zu diesen conventibus sollen die seniores und
schultheissen, dieo dessen ordts, da der conventus
gehalten wirdt, erfurtert werden, mit und neben
den ankomenten ministris sampt deren gantzen ge-
mein, welche am Sontag zuvor ein solcher conven-
tus soll verkundigt werden, die anbevolene predig,
so der minister, welchem der convent zu halten uf-
erlegt, offentlich in seiner gewönlichen kirchen thun
soll, anhören9.
Niemandt under den kirchendinern soll von sol-
chem convent aussen pleiben, er würde dann durch
kranckheidt oder sonst durch solche gescheft ver-
hindert, welche als erheblich von den andern con-
ventualibus konnen erkandt werden. In solchen fall
hat er sich seines außbleibens schriftlich oder durch
einen andern mundtlich zu entschuldigen und, ob er
seins außpleibens genugsame ursachenp vorgewendt,
die anwesende zu judicirn.
Dieweil auch solche zusamenkunft under anderm
hierumb angeordtnetq, das nach angehörter predig
die andere fratres, waß dieser, rso gepredigtr, vor
ein methodum docendi brauch und waß hierin zu
verbessern, vernemen mögen, sollen sie zeitlich und
vor der stundt der predig ankomen, damit die
gantze predig angehört und rechtmessig censurirts
werden möge, auch der gemeine man nit zu lang von
seinen gescheften ufgehalten wurde.
Da dan jemandt ohne erhebliche ursachen auß-
bleiben, welches, wie gemelt, von kirchendinern im
convent zu erachtent, oder auch nit zur angesetzter
stundt erscheinen solte, wirdt im die gemeine mulc-
ta, welche solchen außpleibenden in gemein zuu
ordnen, wzu erlegenw uferlegt und solches geldt
n-n Fehlt Speyer.
o Fehlt Speyer.
p Fehlt Speyer.
q Speyer: angerichtet.
r-r Fehlt Speyer.
s Speyer: conferirt.
t Speyer: rahten.
u Fehlt Speyer.
w-w Fehlt Speyer.
8 Vgl. oben S. 452.
9 Vgl. oben S. 452.
34 Sehling, Bd. XIV, Kurpfalz
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