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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0572
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Regierungszeit Friedrichs IV. 1592-1610

verordneten kirchenrathsstuben36 39zusammenkom-
men, die kirchengeschäft daselbsten zu berathschla-
gen und zu expediren.
Dieweilen sich aber oft zutregt, das der kirchen-
gescheft so viel, das sie uf die ordinari tage nicht
können verrichtet werden, so mögen40 auch41 zu zei-
ten41 die übrige tage in der wochen, als Dienstag, Don-
nerstag und Sambstag, diejhenige kirchenräthe, so
nicht uf ihre predigten 42oder lectiones42 zu studieren
haben, von dem politico, welcher43 die direction hat,
durch den pedelln zusammenberufen werden, 44die
fürgefallene nothwendige geschäfte zu44 expediren,
doch hierinnen diese bescheidenheit zu45 halten,
das die wichtigste händel46 uf die ordinaritage, da
der gantze kirchenrath beysammen, verschoben47
werden39.
48III. Was eines kirchenraths befehlich,
gewalt und verrichtung sein soll.48
49Unsers kirchenraths in unsern churfursten-
thumb der undern Pfaltz befehlich soll zweyerley
sein:
Erstlich, das50 ministeria und schulen mit guten,
tauglichen personen, die reiner lehr und unsträfli-
chen lebens sein, zu bestellen und uf derselben lehr
und leben achtzuhaben, die untaugliche aber in
lehr und leben abzuschaffen,
Zum andern der51 kirchenzucht halben nothwen-
diges einsehens zu thun, alles wie hernach folgt49.
39-39 Ähnlich 1564, oben S. 410-411.
40 1564: sollen.
41-41 Fehlt 1564.
42-42 Fehlt 1564.
43 1564: so.
44-44 1564: do sie die gescheft.
45 Fehlt 1564.
46 1564: gescheft.
47 1564: verrichtet.
48-48 Aus 1585, oben S. 517.
49-49 Aus 1564, oben S. 511.
50 1564: die.
51 1564: + disciplin und.
52-52 Fast wörtlich aus 1564, oben S. 411—413.
53 1564 und 1585 hier und im folgenden immer:
superintendens.
54 1564: teglichs.
55 1564: + wie die jetzo bestelt, hinfuro, wo einer
abgienge, doch.
56 1564: + wider.

IV. 52Von bestallung der ministerien.
Soviel nun anfenglichs die bestallung der mini-
sterien belangt, soll nachfolgende ordtnung darin
gehalten werden.
Erstlich soll in einem ihden ampt und, sovil müg-
lich, desselben hauptstadt ein inspector53, welcher
uf der kirchendiener lehr und wandel fleissigs und
tüglichs54 ufsehen haben könne55, mit unserm vor-
wissen56 bestelt werden, auch, wo man es an leuten
haben kan und die ämpter groß sein, etwan zween57
in einem ampt bestellen und ihdem seine gewisse
loca assigniren, die er zu versehen. Die sollen für-
neme, gelerte und erfarne, zimlich betagte und an-
sehnliche personen58 sein und nicht eher zu inspec-
torn angenommen werden, sie seyn dann sehr wol
bekant und probirt. Denen 59man die begriffene59
instruction neben ihrer bestallung60 61zustellen,
sich deroselben gemes in allen puncten zu verhal-
ten61.
Im fall nun ein inspector abgienge und ein ande-
rer 62mit unserm vorwissen62 bestelt würde, soll der
durch unserer kirchenräth einen, welchem solches63
uferlegt64, den amptleuten und kirchendienern im
ampt65 an unser stadt praesentirt66 wrerden.
Es soll auch unser kirchenrath fleissiges67 ufse-
hens haben, daß an einem68 ihden ort die nothwen-
dige69 zahl der kirchen- und schuldiener70 hinfuhro
behalten71 werde.
Da sich dann zutrüge, daß ein kirchendiener, es
sey ein pfarrer, diaconus72, schulmeister oder colla-
57 1564: ein bar.
58 1564: leut.
59-59 1564: soll ein.
60 Unsere Nr. 86 mit deren Erneuerung, vgl. unsere
Nr. 99, oben S. 86-87.
61-61 1564: wie die sonderlich begriffen und diesem be-
velch auch anhengig ist, zugestelt werden, deren
sie sich gemeß verhalten sollen.
62-62 Fehlt 1564.
63 1564: + einhelligclich.
64 1564: + wirdt.
65 1564: presentiert und.
66 1564: befolhen.
67 1564: gut.
68 Fehlt 1564.
69 Fehlt 1564.
70 1564: + so ietzo ist.
71 1564: + und nit gemindert.
72 1564: + subdiacon.

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