Regierungszeit Friedrichs IV. 1592-1610
96. Kirchenordnung, wie es mit der christlichen lehre, heyligen sacramenten und
ceremonien in des durchleuchtigsten, hochgebornen fürsten und herrn, herrn
Friderichs, pfaltzgrafen bey Rhein, des heyligen römischen reichs ertztruchsessen
und churfürsten, hertzogen in Bayern, churfürstenthumb gehalten wirdt
[vom 4. Juli 1601]1
Wir Friderich, von Gottes gnaden pfaltzgraf bey
Rhein, des heiligen römischen reichs ertztruchses
und churfürst, hertzog in Baiern, entbieten allen
und jeden unsern inspectoribus, pfarherrn, kirchen-
und schuldienern unser chur- und fürstenthumb am
Rhein und in der Obern Pfaltz, auch zu Simmern,
unsern gruß, gnad und alles guts zuvor und fügen
euch hiemit zu wissen:
Demnach weiland der hochgeborn fürst, unser
freundlicher, geliebter anherr, pfaltzgraf Friderich,
churfürst, christlobseliger gedechtnuß, verschie-
nen 1563 jahrs ein kirchenordnung2 sampt einem
summarischen unterricht3 auß dem reinen wort
Gottes treulich zusammengetragen, verfassen und
in druck außgehen lassen, welche hernacher in anno
[15]85. durch unsernfreundlichen, lieben vettern und
gewesenen vormund, pfaltzgraf Johan Casimir, löb-
seliger gedächtnuß, erneuert4 und also biß anhero
in unseren chur- und fürstenthumben geübt und ge-
braucht worden, anjetzo aber mangel an exempla-
rien fürgefallen, so haben wir dieselbige durch un-
sere räth und fürneme theologos erwegen und an
1 Druckvorlage: Druck mit Titel wie oben.
[Kurfürstl. Wappen]. Gedruckt in der churfürst-
lichen statt Haidelberg bey Gothard Vögelin
anno 1601 [Titel in roten und schwarzen Let-
tern].
[aij-aiij; A-Ziij; Aa-Lliij], 8 unpag. und
270 pag. und 2 unpag. Seiten, insgesamt 140 Blät-
ter in 40, Titelrückseite und S. 15—16 leer. Auf der
vorletzten Seite Errata typographica; auf der
letzten Seite: Gedruckt in der churfürstlichen
statt Haidelberg [Kurfürstl. Wappen] Anno
MDCI.
Exemplare eines ersten Abzugs in Universi-
etlich wenig orten verbessern und erkleren, auch
darauf in unserem namen widerumb auflegen und
von neuem drucken und publiciren lassen.
Befehlen solchem nach in gemein allen unseren zu-
gehörigen und verwanten hiemit und in kraft diß, ir
wollet euch allerseits tragenden ampts und berufs we-
gen solch christlich und notwendig werck besten ver-
mögens angelegen sein lassen und befürdern. Inson-
derheit aber sollen obbemelte inspectores, kirchen-
und schuldiener dieser unser ordnung in verkündigung
göttlichs worts, ausspendung der heiligen sacramen-
ten und anderm, so zu irem ampt gehöret, in unser
chur- und fürstenthumb kirchen und schulen durch-
auß mit allem fleiß geleben und nachsetzen und
mit gebürlicher bescheidenheit treulich und ordent-
lich alles verhandlen. Das gereicht zur außbreitung
des seligmachenden wort Gottes, auch christlicher
auferbauung seiner kirchen und beschicht daran
unser zuverlessiger will und meinung.
Datum Haidelberg, den 4. Julii anno 1601.
tätsb. Marburg XVIII d B 1008 (in gepreßtem
Originaleinband, am Schluß drei weitere Seiten
mit Errata), und im Besitz des Bearbeiters; eines
zweiten Abzugs, der auf S. 33, Zeile 14 ,,an“ in
,,in“ und auf S. 82. Zeile 23 „Christ“ in „Christi“
verbessert, in Staatsb. München 40 Liturg. 320,
und Universitätsb. Göttingen Jus statut. II
2315.
2 Unsere Nr. 31 hier als Vorlage mit: 1563 bezeich-
net.
3 Wohl der Heidelberger Katechismus, Text oben
S. 342-368.
4 Unsere Nr. 82, Text bei Nr. 31, oben S. 333-408.
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96. Kirchenordnung, wie es mit der christlichen lehre, heyligen sacramenten und
ceremonien in des durchleuchtigsten, hochgebornen fürsten und herrn, herrn
Friderichs, pfaltzgrafen bey Rhein, des heyligen römischen reichs ertztruchsessen
und churfürsten, hertzogen in Bayern, churfürstenthumb gehalten wirdt
[vom 4. Juli 1601]1
Wir Friderich, von Gottes gnaden pfaltzgraf bey
Rhein, des heiligen römischen reichs ertztruchses
und churfürst, hertzog in Baiern, entbieten allen
und jeden unsern inspectoribus, pfarherrn, kirchen-
und schuldienern unser chur- und fürstenthumb am
Rhein und in der Obern Pfaltz, auch zu Simmern,
unsern gruß, gnad und alles guts zuvor und fügen
euch hiemit zu wissen:
Demnach weiland der hochgeborn fürst, unser
freundlicher, geliebter anherr, pfaltzgraf Friderich,
churfürst, christlobseliger gedechtnuß, verschie-
nen 1563 jahrs ein kirchenordnung2 sampt einem
summarischen unterricht3 auß dem reinen wort
Gottes treulich zusammengetragen, verfassen und
in druck außgehen lassen, welche hernacher in anno
[15]85. durch unsernfreundlichen, lieben vettern und
gewesenen vormund, pfaltzgraf Johan Casimir, löb-
seliger gedächtnuß, erneuert4 und also biß anhero
in unseren chur- und fürstenthumben geübt und ge-
braucht worden, anjetzo aber mangel an exempla-
rien fürgefallen, so haben wir dieselbige durch un-
sere räth und fürneme theologos erwegen und an
1 Druckvorlage: Druck mit Titel wie oben.
[Kurfürstl. Wappen]. Gedruckt in der churfürst-
lichen statt Haidelberg bey Gothard Vögelin
anno 1601 [Titel in roten und schwarzen Let-
tern].
[aij-aiij; A-Ziij; Aa-Lliij], 8 unpag. und
270 pag. und 2 unpag. Seiten, insgesamt 140 Blät-
ter in 40, Titelrückseite und S. 15—16 leer. Auf der
vorletzten Seite Errata typographica; auf der
letzten Seite: Gedruckt in der churfürstlichen
statt Haidelberg [Kurfürstl. Wappen] Anno
MDCI.
Exemplare eines ersten Abzugs in Universi-
etlich wenig orten verbessern und erkleren, auch
darauf in unserem namen widerumb auflegen und
von neuem drucken und publiciren lassen.
Befehlen solchem nach in gemein allen unseren zu-
gehörigen und verwanten hiemit und in kraft diß, ir
wollet euch allerseits tragenden ampts und berufs we-
gen solch christlich und notwendig werck besten ver-
mögens angelegen sein lassen und befürdern. Inson-
derheit aber sollen obbemelte inspectores, kirchen-
und schuldiener dieser unser ordnung in verkündigung
göttlichs worts, ausspendung der heiligen sacramen-
ten und anderm, so zu irem ampt gehöret, in unser
chur- und fürstenthumb kirchen und schulen durch-
auß mit allem fleiß geleben und nachsetzen und
mit gebürlicher bescheidenheit treulich und ordent-
lich alles verhandlen. Das gereicht zur außbreitung
des seligmachenden wort Gottes, auch christlicher
auferbauung seiner kirchen und beschicht daran
unser zuverlessiger will und meinung.
Datum Haidelberg, den 4. Julii anno 1601.
tätsb. Marburg XVIII d B 1008 (in gepreßtem
Originaleinband, am Schluß drei weitere Seiten
mit Errata), und im Besitz des Bearbeiters; eines
zweiten Abzugs, der auf S. 33, Zeile 14 ,,an“ in
,,in“ und auf S. 82. Zeile 23 „Christ“ in „Christi“
verbessert, in Staatsb. München 40 Liturg. 320,
und Universitätsb. Göttingen Jus statut. II
2315.
2 Unsere Nr. 31 hier als Vorlage mit: 1563 bezeich-
net.
3 Wohl der Heidelberger Katechismus, Text oben
S. 342-368.
4 Unsere Nr. 82, Text bei Nr. 31, oben S. 333-408.
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