Kirchenordnung 1601
tag je lenger je mehr ihm eingeleybet werden, biß
endtlich auch unsere sterbliche leibe auß dem staub
der erden auferwecket und mit ihren seelen wider
vereiniget, seinem verklerten und herrlichem leibe
gleichförmig werden [vgl. Phil. 3, 21] und bey ihm
sein in der ewigen freude und herrligkeit.
[Für die kirchendiener und obrigkeit.] Gib auch
deinen segen zu der predigt deines heiligen evangeli-
ons, zerstöre alle werck des teufels, stercke alle kir-
chendiener und obrigkeit cleines volcks, die römische
keyserliche mayestat, alle könige, fürsten und her-
ren. Insonderheit bitten wir dich für unsern gnedig-
sten fürsten und herrn, herrn Friederichen, pfaltz-
grafen, churfürsten, sampt ihrer churfürstlichen
gn.[aden] geliebtem ehegemal, der jungen herrschaft
und den sämptlichen freulein,dem gantzen fürstlichen
hauß der pfaltzgrafen bey Rhein, dero rhäten und
amptleuten, auch [einer erbaren gemein dieses orts.]
einem ehrsamen rhat dieser statt, wollest ihnen allen
gnad und einigkeit verleihen, die unterthanen nach
deinem göttlichen willen und wolgefallen zu regieren,
auf das die gerechtigkeit gefördert, die boßheit ver-
hindert und gestraft werde, damit wir in stiller ruhe
und gutem frieden unser leben, als christen gebüret,
in aller gottseligkeit vollstrecken mögen.
[Für schwache und betrübte.] Stercke alle schwa-
che und betrübte gemühte und sende uns deinen
frieden durch Jesum Christum, unsern herren, wel-
cher uns also hat gelehret beten: Unser vater etc.
[Matth. 6, 9-13].
Gebet am Auffartstag nach der predigt.
[Dancksagung für die erniedrigung Jesu Christi.]
Wir dancken dir, herr Gott, himlischer vater, das du
uns so hoch geliebet und uns deinen einigen sohn ge-
schenckt hast, der sich deiner väterlichen schoß und
der herrligkeit, die er bey dir von ewigkeit gehabt,
geeussert und zu uns armen sündern herunter auf
erden kommen, knechtsgestalt an sich genommen
[Phil. 2, 7] und der aller verachtest worden ist
[Jes. 53, 3], auf daß er uns mit dir, o himlischer va-
ter, versöhnete und zu der ewigen glori und herrlig-
keit brechte.
[Bitt, das wir auch der kraft seiner himmelfart
theilhaftig werden.] Wir bitten dich, du wollest umb
seines bittern leidens und sterbens willen uns alle
sünde verzeihen. Und nachdem er gen himmel gefah-
ren, zu erscheinen für deinem heyligen angesicht für
uns und uns den himmel zu eröffnen und die stette
zu bereiten, wollestu durch deinen heiligen geist in
uns reichlich wohnen, der uns deiner gnade und des
ewigen erbguts im himmel also versichere, daß wir
durch desselben kraft unsere hertzen von den irdi-
schen dingen dieser welt abziehen und suchen, was
droben ist, da er, unser haupt und heyland Christus,
ist, sitzend zur rechten Gottes [Kol. 3,1-2] und nit,
was hienieden ist auf erden, biß er widerkommen
und uns zu sich nehmen wird, das wir sein, wo er ist,
und seiner herligkeit ewig theilhaftig werden.
[3. Für die weltliche obrigkeit.] Wir bitten dich
auch für alle obrigkeit der welt, für den römischen
keyser (und könig), auch alle andere konige, fürsten
und herrn und insonderheit für unsern gnedigsten
fürsten und herren, herren Friederichen, pfaltz-
grafen und churfürsten, sampt ihrer churfürstlichen
gnaden geliebtem ehegemal, jungen herrschaft,
sämptlichen freulein und dem gantzen fürstlichen
hauß der pfaltzgrafen bey Rhein, dero rähten und
amptleuten, auch [einer erbar gemein dieses orts.]
einem ehrsamen rhat dieser statt. Gib inen deine
gnad, das sie ire gantze regierung dahin richten, das
der könig aller königen Jesus Christus uber sie und
ire unterthanen hersche und daß das reich des teu-
fels, welches ist das reich aller schanden und laster,
je länger je mehr durch sie als deine diener zerstöret
werde und wir unter inen ein geruwig und stilles le-
ben führen mögen in aller gottseligkeit und erbar-
keit [1.Tim. 2, 2].
[Für schwache und betrübte.] Stercke alle schwa-
che und betrübte gemühte und sende uns deinen
frieden durch Jesum Christum, unsern herren, wel-
cher uns also hat gelehret beten: Vater unser etc.
[Matth. 6, 9-13].
Gebet am Pfingstage nach der predigt.
[Dancksagung für die schenckung Jesu Christi.]
Himlischer vater, demnach du uns so hoch geliebet,
das du uns deinen eingebornen sohn zum mitler und
heyland geschencket hast, wir arme sünder aber
dich und, den du gesand hast, deinen sohn Jesum
Christum, nicht recht erkennen [Joh. 16, 3] noch un-
seren herren nennen können ohne die hülfe und
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tag je lenger je mehr ihm eingeleybet werden, biß
endtlich auch unsere sterbliche leibe auß dem staub
der erden auferwecket und mit ihren seelen wider
vereiniget, seinem verklerten und herrlichem leibe
gleichförmig werden [vgl. Phil. 3, 21] und bey ihm
sein in der ewigen freude und herrligkeit.
[Für die kirchendiener und obrigkeit.] Gib auch
deinen segen zu der predigt deines heiligen evangeli-
ons, zerstöre alle werck des teufels, stercke alle kir-
chendiener und obrigkeit cleines volcks, die römische
keyserliche mayestat, alle könige, fürsten und her-
ren. Insonderheit bitten wir dich für unsern gnedig-
sten fürsten und herrn, herrn Friederichen, pfaltz-
grafen, churfürsten, sampt ihrer churfürstlichen
gn.[aden] geliebtem ehegemal, der jungen herrschaft
und den sämptlichen freulein,dem gantzen fürstlichen
hauß der pfaltzgrafen bey Rhein, dero rhäten und
amptleuten, auch [einer erbaren gemein dieses orts.]
einem ehrsamen rhat dieser statt, wollest ihnen allen
gnad und einigkeit verleihen, die unterthanen nach
deinem göttlichen willen und wolgefallen zu regieren,
auf das die gerechtigkeit gefördert, die boßheit ver-
hindert und gestraft werde, damit wir in stiller ruhe
und gutem frieden unser leben, als christen gebüret,
in aller gottseligkeit vollstrecken mögen.
[Für schwache und betrübte.] Stercke alle schwa-
che und betrübte gemühte und sende uns deinen
frieden durch Jesum Christum, unsern herren, wel-
cher uns also hat gelehret beten: Unser vater etc.
[Matth. 6, 9-13].
Gebet am Auffartstag nach der predigt.
[Dancksagung für die erniedrigung Jesu Christi.]
Wir dancken dir, herr Gott, himlischer vater, das du
uns so hoch geliebet und uns deinen einigen sohn ge-
schenckt hast, der sich deiner väterlichen schoß und
der herrligkeit, die er bey dir von ewigkeit gehabt,
geeussert und zu uns armen sündern herunter auf
erden kommen, knechtsgestalt an sich genommen
[Phil. 2, 7] und der aller verachtest worden ist
[Jes. 53, 3], auf daß er uns mit dir, o himlischer va-
ter, versöhnete und zu der ewigen glori und herrlig-
keit brechte.
[Bitt, das wir auch der kraft seiner himmelfart
theilhaftig werden.] Wir bitten dich, du wollest umb
seines bittern leidens und sterbens willen uns alle
sünde verzeihen. Und nachdem er gen himmel gefah-
ren, zu erscheinen für deinem heyligen angesicht für
uns und uns den himmel zu eröffnen und die stette
zu bereiten, wollestu durch deinen heiligen geist in
uns reichlich wohnen, der uns deiner gnade und des
ewigen erbguts im himmel also versichere, daß wir
durch desselben kraft unsere hertzen von den irdi-
schen dingen dieser welt abziehen und suchen, was
droben ist, da er, unser haupt und heyland Christus,
ist, sitzend zur rechten Gottes [Kol. 3,1-2] und nit,
was hienieden ist auf erden, biß er widerkommen
und uns zu sich nehmen wird, das wir sein, wo er ist,
und seiner herligkeit ewig theilhaftig werden.
[3. Für die weltliche obrigkeit.] Wir bitten dich
auch für alle obrigkeit der welt, für den römischen
keyser (und könig), auch alle andere konige, fürsten
und herrn und insonderheit für unsern gnedigsten
fürsten und herren, herren Friederichen, pfaltz-
grafen und churfürsten, sampt ihrer churfürstlichen
gnaden geliebtem ehegemal, jungen herrschaft,
sämptlichen freulein und dem gantzen fürstlichen
hauß der pfaltzgrafen bey Rhein, dero rähten und
amptleuten, auch [einer erbar gemein dieses orts.]
einem ehrsamen rhat dieser statt. Gib inen deine
gnad, das sie ire gantze regierung dahin richten, das
der könig aller königen Jesus Christus uber sie und
ire unterthanen hersche und daß das reich des teu-
fels, welches ist das reich aller schanden und laster,
je länger je mehr durch sie als deine diener zerstöret
werde und wir unter inen ein geruwig und stilles le-
ben führen mögen in aller gottseligkeit und erbar-
keit [1.Tim. 2, 2].
[Für schwache und betrübte.] Stercke alle schwa-
che und betrübte gemühte und sende uns deinen
frieden durch Jesum Christum, unsern herren, wel-
cher uns also hat gelehret beten: Vater unser etc.
[Matth. 6, 9-13].
Gebet am Pfingstage nach der predigt.
[Dancksagung für die schenckung Jesu Christi.]
Himlischer vater, demnach du uns so hoch geliebet,
das du uns deinen eingebornen sohn zum mitler und
heyland geschencket hast, wir arme sünder aber
dich und, den du gesand hast, deinen sohn Jesum
Christum, nicht recht erkennen [Joh. 16, 3] noch un-
seren herren nennen können ohne die hülfe und
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