Regierungszeit Friedrichs IV. 1592-1010
einige fleischliche affecten, mit guter bescheidenheit
führen, mich auch aller ohngebürlicher scheltwort
und lesterungen, als durch welche einfaltige schwa-
che leuthe bald geärgert, auf der cantzel gäntzlich
enthalten und dem deßwegen in anno [15]84. publi-
cirtem christlichem mandat51 durchauß gemeß er-
zeigen wil. Dann es stehet geschrieben: [l.Pet. 4,
V. 10] So jemand redet, daß ers rede als Gottes
wortm.
IX.
nDas icho auch ausserhalb der cantzel pgelegen-
heit wil suchenp, wie diejenigen, so in der lehr oder
leben irr gemacht, wider herbeygebracht werden.
Denn das ist mir befohlen, wie geschrieben stehet:
[2.Tim. 4, V. 2] Halt an, es sey zur rechter zeit oder
zur unzeit.
X.
9 Das ich die krancken fleißig besuchen und nach
anweisung churfürstlicher Pfaltz almosenordnung6
auch darauf sehen wil, wie die armen unterhalten
werden. Dann es stehet geschrieben: [Rom. 12,
V. 13] Nemet euch der heiligen nothturft an.
rXI.
Das ich nach meinem besten vermögen daran sein
wil, das die in Gottes wort gegründte und von chur-
furst.[licher] Pfaltz publicirte eltestenordnung7 steif
gehalten und die versamlung meiner miteltesten
nimmermehr ohne wüchtige ursachen underlassen,
auch solch eltestenampt nicht etwan worinnen miß-
braucht oder ermeldte ordnung sonsten in einem
oder dem andern weg violirt, sondern in allen punc-
l Amberg 1609: + de non calumniando.
m Amberg 1609: + und [2.Timoth. 2, V. 24]. Ein
kirchendiener oder knecht deß herrn soll nicht
zänckisch seyn, sonder freundlich gegen jederman,
lehrhaft, der die bösen trage und mit sanftmuth
strafe die widerspänstigen, ob ihnen Gott dermal-
eins gebe, daß sie sich bekehren und die warheit
erkennen.
n Amberg 1609: + Zum neunden.
o Amberg 1609: + nachdem vielleicht unter mei-
nem anbefohlenen pfarrvölcklein nicht jedermann
in allen artickeln gleich unterrichtet und gesinnet
seyn möchte, nit allein in öffentlicher predigt, son-
dern.
Amberg 1609: privatim will gelegenheit suchen.
q Amberg 1609: + Zum zehenden.
r-r Fehlt Amberg 1609.
ten treulich geleistet und gehandbabt werde. Dann
es stehet geschrieben: [Act. 20, V. 28] Habt acht auf
euch selbst und auf die gantze herd, unter welche
euch der heilige geist gesetzt hat zu bischofen, zu
weiden die gemeinde Gottes, welche er durch sein
eigen blut erworben hatr.
XII.s
tDas ich, wofern bey meiner anbefolenen pfarr
ein schul geordnet, durch die verordnete wöchent-
liche visitationes und halbjärige examina wie auch
sonsten auf dieselbige ein fleissiges aufsehen haben,
in der schulordnung8 mich ersehen, was schulmei-
sters ampt und ob er demselben gemeß lebe und da-
ran sein wil, das die befundene mängel verbessert
werden.
XIII.u
wDas ich mich für mein person in meinem ampt
und gantzem leben, worten, wercken, geberden,
kleidungen und sonsten eines erbaren, aufrichtigen
und gottseligen wesenx und wandels zum höchsten
wil befleisseny Dann es hat mir Christus, der herr,
durch seinen apostel Paulum befehlen lassen:
[l.Tim. 4, V. 12] Ich solle sein ein fürbilde meiner
gemeine nicht allein im wordt, sondern zugleich
auch im wandelz, im geist, im glauben, in der
keuschheit.
XIV.a
bDas ich auch neben dem mein weib, kinder, ge-
sinde und haußgenossen ernstlich wilc anhalten, das
sie sich mit menniglichen freundlich betragen, auch
sonsten durchauß einen guten, christlichen und un-
streflichen wandel führen und niemand kein ärger-
s Amberg 1609: XI.
t Amberg 1609: + Zum eylften.
u Amberg 1609: XII.
w Amberg 1609: + Zum zwölften.
x Amberg 1609: wesens.
y Amberg 1609: + und meinen kirchendienst mit
einem guten wandel zieren.
z Amberg 1609: + in der liebe.
a Amberg 1609: XIII.
b Amberg 1609: + Zum dreyzehenden.
c Amberg 1609: + dahin weisen und.
5 Unsere Nr. 80.
6 Unsere Nr. 95, Text bei Nr. 55, oben S. 458-484.
7 Vgl. unsere Nr. 100, unten S. 593-603.
8 Nicht bekannt.
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einige fleischliche affecten, mit guter bescheidenheit
führen, mich auch aller ohngebürlicher scheltwort
und lesterungen, als durch welche einfaltige schwa-
che leuthe bald geärgert, auf der cantzel gäntzlich
enthalten und dem deßwegen in anno [15]84. publi-
cirtem christlichem mandat51 durchauß gemeß er-
zeigen wil. Dann es stehet geschrieben: [l.Pet. 4,
V. 10] So jemand redet, daß ers rede als Gottes
wortm.
IX.
nDas icho auch ausserhalb der cantzel pgelegen-
heit wil suchenp, wie diejenigen, so in der lehr oder
leben irr gemacht, wider herbeygebracht werden.
Denn das ist mir befohlen, wie geschrieben stehet:
[2.Tim. 4, V. 2] Halt an, es sey zur rechter zeit oder
zur unzeit.
X.
9 Das ich die krancken fleißig besuchen und nach
anweisung churfürstlicher Pfaltz almosenordnung6
auch darauf sehen wil, wie die armen unterhalten
werden. Dann es stehet geschrieben: [Rom. 12,
V. 13] Nemet euch der heiligen nothturft an.
rXI.
Das ich nach meinem besten vermögen daran sein
wil, das die in Gottes wort gegründte und von chur-
furst.[licher] Pfaltz publicirte eltestenordnung7 steif
gehalten und die versamlung meiner miteltesten
nimmermehr ohne wüchtige ursachen underlassen,
auch solch eltestenampt nicht etwan worinnen miß-
braucht oder ermeldte ordnung sonsten in einem
oder dem andern weg violirt, sondern in allen punc-
l Amberg 1609: + de non calumniando.
m Amberg 1609: + und [2.Timoth. 2, V. 24]. Ein
kirchendiener oder knecht deß herrn soll nicht
zänckisch seyn, sonder freundlich gegen jederman,
lehrhaft, der die bösen trage und mit sanftmuth
strafe die widerspänstigen, ob ihnen Gott dermal-
eins gebe, daß sie sich bekehren und die warheit
erkennen.
n Amberg 1609: + Zum neunden.
o Amberg 1609: + nachdem vielleicht unter mei-
nem anbefohlenen pfarrvölcklein nicht jedermann
in allen artickeln gleich unterrichtet und gesinnet
seyn möchte, nit allein in öffentlicher predigt, son-
dern.
Amberg 1609: privatim will gelegenheit suchen.
q Amberg 1609: + Zum zehenden.
r-r Fehlt Amberg 1609.
ten treulich geleistet und gehandbabt werde. Dann
es stehet geschrieben: [Act. 20, V. 28] Habt acht auf
euch selbst und auf die gantze herd, unter welche
euch der heilige geist gesetzt hat zu bischofen, zu
weiden die gemeinde Gottes, welche er durch sein
eigen blut erworben hatr.
XII.s
tDas ich, wofern bey meiner anbefolenen pfarr
ein schul geordnet, durch die verordnete wöchent-
liche visitationes und halbjärige examina wie auch
sonsten auf dieselbige ein fleissiges aufsehen haben,
in der schulordnung8 mich ersehen, was schulmei-
sters ampt und ob er demselben gemeß lebe und da-
ran sein wil, das die befundene mängel verbessert
werden.
XIII.u
wDas ich mich für mein person in meinem ampt
und gantzem leben, worten, wercken, geberden,
kleidungen und sonsten eines erbaren, aufrichtigen
und gottseligen wesenx und wandels zum höchsten
wil befleisseny Dann es hat mir Christus, der herr,
durch seinen apostel Paulum befehlen lassen:
[l.Tim. 4, V. 12] Ich solle sein ein fürbilde meiner
gemeine nicht allein im wordt, sondern zugleich
auch im wandelz, im geist, im glauben, in der
keuschheit.
XIV.a
bDas ich auch neben dem mein weib, kinder, ge-
sinde und haußgenossen ernstlich wilc anhalten, das
sie sich mit menniglichen freundlich betragen, auch
sonsten durchauß einen guten, christlichen und un-
streflichen wandel führen und niemand kein ärger-
s Amberg 1609: XI.
t Amberg 1609: + Zum eylften.
u Amberg 1609: XII.
w Amberg 1609: + Zum zwölften.
x Amberg 1609: wesens.
y Amberg 1609: + und meinen kirchendienst mit
einem guten wandel zieren.
z Amberg 1609: + in der liebe.
a Amberg 1609: XIII.
b Amberg 1609: + Zum dreyzehenden.
c Amberg 1609: + dahin weisen und.
5 Unsere Nr. 80.
6 Unsere Nr. 95, Text bei Nr. 55, oben S. 458-484.
7 Vgl. unsere Nr. 100, unten S. 593-603.
8 Nicht bekannt.
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