Presbyterordnung ca. 1601
unsern angehörigen und verwanten, soviel einem
jeden, was ampts, stands oder wesens er auch seie,
diese unsere ordnung betreffen mage, insonderheit
aber zue vorgemelten unsern kirchenrhäten, inspec-
torn, pfarrherrn, kirchendiener und eltesten, ihr
sampt und sonders mit allem ernst und fleiß darob
und anu sein wolt, daß dieses gottseelig und zue dem
bau der kirchen hochdienliches werck embsiglich
befordert und allen puncten und articuln dieser ord-
nung ihres inhalts gehorsamblich gelebt und nach-
gesetzt werde. Dardurch wirt Gottes ehr befurdert,
der kirchenbau je lenger je mehr fortgepflantzt und
erhalten und geschicht daran unser zueverläßiger
will und meinung etc.
Datum Heidelbergk, den.t
wRegister xoder titul dieser ordnungk,
an welchem blat ein jederx zu finden.
y1. Was presbyterium, das ist der eltistenrhat,
seie, wie derselbe in Gotteswort gegründet und zue
dem bau der kirchen notwendig und nützlichy.
2.z Was für personen, wieviel deroselben, wan, von
weme und wie sie sollen erwelet, confirmirt und pro-
clamirt werdena.
3.z Vomampt der altisten außer ihrer versamb-
lunga.
4.z Wan und wie oft die eltisten zuesammenkom-
men und was alsdan ihre verrichtungenb sein sol-
lena.
5. zWan und wie sich die eltisten selbst unter-
einander censurirn sollena.
6.zVon handhab dieserordnunga.
7.z Wasfür underscheidt sey zwischen dem ampt
der eltisten und der weltlichen obrigkeita.
u Göttingen (2): dran.
w In Oberpfalz geht dies Register dem obigen Ein-
führungsmandat direkt vorauf.
x-x Oberpfalz: an welchem blatt ein jeder titul dieser
ordnung.
y-y Oberpfalz: Von eltestenwahl.
z Oberpfalz numeriert stattdessen: 1.-6.
a Oberpfalz jeweils: + pag. [mit Seitenbezifferung].
b ORuR 71 (2): verrichtung.
cWas presbyterium, daß ist der eltistenrhat, sey,
wie derselbe in Gottes wort gegrundet und zue
dem bau der kirchen notwendig und nutzlich.
Zum unterricht der einfaltigen ist anfanglich zue
wissen, daß durchs presbyterium oder eltistenrhat
dieses und anders nicht verstanden werde, dan das
neben den kirchendienern jedes orts etliche gewiße
personen zue eltisten und aufsehern der christlichen
gemein jerlich erwehlet werden, welche anstatt der
gantzen gemein zue gewißen zeiten, nachdeme es
die not erfordert, zusammenkommen und, was sich
in lehr und leben für ärgernus in der gemain zue-
tragen, sich dieselben zue verbeßern und abzue-
schaffen miteinander underreden, auch vermanun-
gen aus dem wort Gottes nach der ordnung des her-
ren Christi zum ersten, andern und dritten mahl
oder, so oft es erbaulich und für rhatsam er-
achtet würdt, thun und, da einer in offenen sunden
und ergernus mutwillig verharren wolt, denselben
von den hailigen sacramenten in der still mit christ-
licher beschaidenhait abmahnen, biß er beßerung
verhaiset und erzeigetc.
deDaß nun diese ordnung in Gottes wort gegrun-
det und Christus selbst solche angeordnet und be-
folhen habe, weisen nachfolgende spruch der heili-
gen schrift clarlich ause.
Matth. 18, V. 15, fibid. V.f 18 spricht der herr:
Sundiget dein bruder an dir, so gehe hin und strafe
ihn zwischen dir und ihm allein. Hört er dich, so
hastu deinen bruder gewonnen. Höret er dich nicht,
so nimb noch einen oder zween zue dir, auf daß alle
sache bestehe auf zweier oder dreier zeugen munde.
Höret er dich nicht, so sage es der gemein. Höret er
die gemein nicht, so halt ihn als einen heiden und
zölner.
c-c Fehlt Oberpfalz.
d Den hier folgenden Bibelstellennachweis hat Ober-
pfalz am Beginn der gesamten Ordnung.
e-e Oberpfalz: Grundt auß der heyligen schrift. 1. Daß
Christus, der herr, selbst in seiner kirche den rath
der eltisten verordnet habe.
f-f Oberpfalz: 16. 17.
g Oberpfalz: geberen.
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unsern angehörigen und verwanten, soviel einem
jeden, was ampts, stands oder wesens er auch seie,
diese unsere ordnung betreffen mage, insonderheit
aber zue vorgemelten unsern kirchenrhäten, inspec-
torn, pfarrherrn, kirchendiener und eltesten, ihr
sampt und sonders mit allem ernst und fleiß darob
und anu sein wolt, daß dieses gottseelig und zue dem
bau der kirchen hochdienliches werck embsiglich
befordert und allen puncten und articuln dieser ord-
nung ihres inhalts gehorsamblich gelebt und nach-
gesetzt werde. Dardurch wirt Gottes ehr befurdert,
der kirchenbau je lenger je mehr fortgepflantzt und
erhalten und geschicht daran unser zueverläßiger
will und meinung etc.
Datum Heidelbergk, den.t
wRegister xoder titul dieser ordnungk,
an welchem blat ein jederx zu finden.
y1. Was presbyterium, das ist der eltistenrhat,
seie, wie derselbe in Gotteswort gegründet und zue
dem bau der kirchen notwendig und nützlichy.
2.z Was für personen, wieviel deroselben, wan, von
weme und wie sie sollen erwelet, confirmirt und pro-
clamirt werdena.
3.z Vomampt der altisten außer ihrer versamb-
lunga.
4.z Wan und wie oft die eltisten zuesammenkom-
men und was alsdan ihre verrichtungenb sein sol-
lena.
5. zWan und wie sich die eltisten selbst unter-
einander censurirn sollena.
6.zVon handhab dieserordnunga.
7.z Wasfür underscheidt sey zwischen dem ampt
der eltisten und der weltlichen obrigkeita.
u Göttingen (2): dran.
w In Oberpfalz geht dies Register dem obigen Ein-
führungsmandat direkt vorauf.
x-x Oberpfalz: an welchem blatt ein jeder titul dieser
ordnung.
y-y Oberpfalz: Von eltestenwahl.
z Oberpfalz numeriert stattdessen: 1.-6.
a Oberpfalz jeweils: + pag. [mit Seitenbezifferung].
b ORuR 71 (2): verrichtung.
cWas presbyterium, daß ist der eltistenrhat, sey,
wie derselbe in Gottes wort gegrundet und zue
dem bau der kirchen notwendig und nutzlich.
Zum unterricht der einfaltigen ist anfanglich zue
wissen, daß durchs presbyterium oder eltistenrhat
dieses und anders nicht verstanden werde, dan das
neben den kirchendienern jedes orts etliche gewiße
personen zue eltisten und aufsehern der christlichen
gemein jerlich erwehlet werden, welche anstatt der
gantzen gemein zue gewißen zeiten, nachdeme es
die not erfordert, zusammenkommen und, was sich
in lehr und leben für ärgernus in der gemain zue-
tragen, sich dieselben zue verbeßern und abzue-
schaffen miteinander underreden, auch vermanun-
gen aus dem wort Gottes nach der ordnung des her-
ren Christi zum ersten, andern und dritten mahl
oder, so oft es erbaulich und für rhatsam er-
achtet würdt, thun und, da einer in offenen sunden
und ergernus mutwillig verharren wolt, denselben
von den hailigen sacramenten in der still mit christ-
licher beschaidenhait abmahnen, biß er beßerung
verhaiset und erzeigetc.
deDaß nun diese ordnung in Gottes wort gegrun-
det und Christus selbst solche angeordnet und be-
folhen habe, weisen nachfolgende spruch der heili-
gen schrift clarlich ause.
Matth. 18, V. 15, fibid. V.f 18 spricht der herr:
Sundiget dein bruder an dir, so gehe hin und strafe
ihn zwischen dir und ihm allein. Hört er dich, so
hastu deinen bruder gewonnen. Höret er dich nicht,
so nimb noch einen oder zween zue dir, auf daß alle
sache bestehe auf zweier oder dreier zeugen munde.
Höret er dich nicht, so sage es der gemein. Höret er
die gemein nicht, so halt ihn als einen heiden und
zölner.
c-c Fehlt Oberpfalz.
d Den hier folgenden Bibelstellennachweis hat Ober-
pfalz am Beginn der gesamten Ordnung.
e-e Oberpfalz: Grundt auß der heyligen schrift. 1. Daß
Christus, der herr, selbst in seiner kirche den rath
der eltisten verordnet habe.
f-f Oberpfalz: 16. 17.
g Oberpfalz: geberen.
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