Pfalz-Zweibrücken
wochen, damit die Predigt dardurch nit versäumt
werde, es geschehe dann mit vorwissen und erlaub-
niß der Oberkeit, die nach gelegenheit der ordt oder
Zeitt und Persohnen darunder zu bescheiden haben,
gleichfalls auch kein Ehe proclamiren, sonderlich da
Zweifel wehre, ob sie einander haben möchten und
die der herschaft selb mit der Leibeigenschaft noch
verbunden und nicht verglichenn wehren, aber in
unstrittigen ehesachenn mag ein jeder wohl mit der
Ausheyschung lautt der Ordnung23 fort fahren.
20.) Soll jeder Pfarrher bey oder in seiner Pfarr Ach-
tung geben und nit gestatten, das man an Sonn- und
Feyertagen zu den Stundenn, da man predigt, Ke-
gelschieb, Dänz anfahe oder Kleinotter24 außgebe,
vilweniger in den Bächen vischenn gehe. Da man
aber nach beschehener Predigt in der gleichen etwas
fürnemen wolt, soll es allemahl mit Vorwissen eines
Schulteisen, Pfarhers oder der Oberkeyt gesche-
henn. Unndt da etwas erlaubt wird, die Censores
ε Diese weisung wurde von dem damaligen Landschreiber
Simon Glaser dem Exemplar de a[nn]o 1589 beigesetzet
und dem Superintendenten Johanni Fabritio unterm
18ten April 1590 zugefertiget.
mit zusehen, das der Mißbrauch von dannen bleib,
und nit mehr erfolgt, als was verantwortlich und zu
läsig ist.
εMutatis mutandis
ein Exemplar dem Pfarher zu Cuscheln
eins dem Diacono [daselbst]
eins dem Pfarher zu Baumholder
eins dem Diacono daselbst
eins dem Pfarher zu Bollenbach
eins dem Pfarher zu Capellen
eins dem Pfarher zu Bosenbach
eins dem Pfarher zu Altenglan
eins dem Pfarher zu Concken
eins dem Pfarher zu Niederkirchen
eins dem Pfarher zu Wolfersweiler
eins dem Pfarher zu Achtelsbach
23 Vgl. in der KO 1557, S. 213f.
24 Kleinodien, entweder die ausgeteilten Geschenke oder
die Siegespreise bei Wettspielen o. ä., vgl. Grimm,
DWb 11, Sp. 1128.
380
wochen, damit die Predigt dardurch nit versäumt
werde, es geschehe dann mit vorwissen und erlaub-
niß der Oberkeit, die nach gelegenheit der ordt oder
Zeitt und Persohnen darunder zu bescheiden haben,
gleichfalls auch kein Ehe proclamiren, sonderlich da
Zweifel wehre, ob sie einander haben möchten und
die der herschaft selb mit der Leibeigenschaft noch
verbunden und nicht verglichenn wehren, aber in
unstrittigen ehesachenn mag ein jeder wohl mit der
Ausheyschung lautt der Ordnung23 fort fahren.
20.) Soll jeder Pfarrher bey oder in seiner Pfarr Ach-
tung geben und nit gestatten, das man an Sonn- und
Feyertagen zu den Stundenn, da man predigt, Ke-
gelschieb, Dänz anfahe oder Kleinotter24 außgebe,
vilweniger in den Bächen vischenn gehe. Da man
aber nach beschehener Predigt in der gleichen etwas
fürnemen wolt, soll es allemahl mit Vorwissen eines
Schulteisen, Pfarhers oder der Oberkeyt gesche-
henn. Unndt da etwas erlaubt wird, die Censores
ε Diese weisung wurde von dem damaligen Landschreiber
Simon Glaser dem Exemplar de a[nn]o 1589 beigesetzet
und dem Superintendenten Johanni Fabritio unterm
18ten April 1590 zugefertiget.
mit zusehen, das der Mißbrauch von dannen bleib,
und nit mehr erfolgt, als was verantwortlich und zu
läsig ist.
εMutatis mutandis
ein Exemplar dem Pfarher zu Cuscheln
eins dem Diacono [daselbst]
eins dem Pfarher zu Baumholder
eins dem Diacono daselbst
eins dem Pfarher zu Bollenbach
eins dem Pfarher zu Capellen
eins dem Pfarher zu Bosenbach
eins dem Pfarher zu Altenglan
eins dem Pfarher zu Concken
eins dem Pfarher zu Niederkirchen
eins dem Pfarher zu Wolfersweiler
eins dem Pfarher zu Achtelsbach
23 Vgl. in der KO 1557, S. 213f.
24 Kleinodien, entweder die ausgeteilten Geschenke oder
die Siegespreise bei Wettspielen o. ä., vgl. Grimm,
DWb 11, Sp. 1128.
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