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https://doi.org/10.11588/diglit.30658#0658
Hintere Grafschaft Sponheim
4. Abschaffung katholischer Bräuchea
4. Oktober 1575
Copia gnädigsten Rescripti de dato Zweibrücken, den 4ten Octobris 1575,
die Abschafung der höltzern Creutzen in Dörfern und an den Straßen
und des Salvegeläutths morg[ens] und abends betreffen.
Nachdem wir auch in dem Amt Bürckenfeldt selbs
gesehen und befunden, das die Underthanen ettzli-
che hültzene Creutzer auf die Strassen und in die
Dörfer aufgericht, der Meinung, wie wir berichtet
seind worden, dardurch zu verhütten, das Pestis bey
ihnen nit einreißen soll, und aber solches ein greuli-
che Abgötterei, die nie zu gestatten, so ist unser Be-
velch, das ihr solches alßbaldt abschaffen nit allein
im Ambt Bürckenfeldt, sonder auch sonst, wo es
mehr geschicht. Und dem Pfarrer zu Bürckenfeldt
bevelhendt, das Pfarrvolck von solchem Aberglau-
ben mit Ernst abzuweisen und auß Gottes Wort bes-
ser | zu underrichten. Wie auch er und die Ambt-
leuth zu Bürckenfeldt darüber zu reden gesetzt wer-
den sollen, warum sie ein solches also geschehen ha-
ben lassen.
Gleichergestalt kumbt uns für, das in dem Ambt
Hörstein noch gebreuchig sein soll, abendts und
morgens nach papistischem Gebrauch das Salve zu
leitten. Dasselbige wöllet auch abschaffen und ver-
ordnen, das abendts und morgens nur ein zeichen
aneinander geleut werde.
Verlassen wir uns zu geschehen.
Datum Zweibrück, den 4ten Octobris Anno
1575.
[Unterschrift:] Johannes, Pfaltzgrave etc.
a Textvorlage (Handschrift): LHA Koblenz 33-7202.
642
4. Abschaffung katholischer Bräuchea
4. Oktober 1575
Copia gnädigsten Rescripti de dato Zweibrücken, den 4ten Octobris 1575,
die Abschafung der höltzern Creutzen in Dörfern und an den Straßen
und des Salvegeläutths morg[ens] und abends betreffen.
Nachdem wir auch in dem Amt Bürckenfeldt selbs
gesehen und befunden, das die Underthanen ettzli-
che hültzene Creutzer auf die Strassen und in die
Dörfer aufgericht, der Meinung, wie wir berichtet
seind worden, dardurch zu verhütten, das Pestis bey
ihnen nit einreißen soll, und aber solches ein greuli-
che Abgötterei, die nie zu gestatten, so ist unser Be-
velch, das ihr solches alßbaldt abschaffen nit allein
im Ambt Bürckenfeldt, sonder auch sonst, wo es
mehr geschicht. Und dem Pfarrer zu Bürckenfeldt
bevelhendt, das Pfarrvolck von solchem Aberglau-
ben mit Ernst abzuweisen und auß Gottes Wort bes-
ser | zu underrichten. Wie auch er und die Ambt-
leuth zu Bürckenfeldt darüber zu reden gesetzt wer-
den sollen, warum sie ein solches also geschehen ha-
ben lassen.
Gleichergestalt kumbt uns für, das in dem Ambt
Hörstein noch gebreuchig sein soll, abendts und
morgens nach papistischem Gebrauch das Salve zu
leitten. Dasselbige wöllet auch abschaffen und ver-
ordnen, das abendts und morgens nur ein zeichen
aneinander geleut werde.
Verlassen wir uns zu geschehen.
Datum Zweibrück, den 4ten Octobris Anno
1575.
[Unterschrift:] Johannes, Pfaltzgrave etc.
a Textvorlage (Handschrift): LHA Koblenz 33-7202.
642