1. Bekenntnis der Kirchendiener [1564]
Dißer nuz oder fruchtbarkeit ist dißes Sacraments
deß leibs und blutts Christi eigen, welche man Con-
corporationem nennet, durch die wir ein leib mit
Christo werden. Den Christus will nit allein in uns
wo- |57| nen und bleiben geistlich, welches auch ge-
schicht durchs wort und den h. Geiste, sonder auch
leiblich, das ist durch die wesentlichen nießung seins
leibs und blutts. Daher der h. Cyrillus sagt, daß
Christus nit allein durch die liebe in uns sey, sonder
auch durch die weßentliche und leibliche nies-
sung,40 das ist, er seye bei und in uns nit allein durch
sein krafft und wirckung oder sein Gottheit und h.
Geist, sonder auch durch seins leibs und blutts sub-
stanz, natur und wessen. Diße eigentliche und für-
nempste frucht und nutzbarkeit deß h. Abendtmals
40 Cyrill von Alexandrien, In Io. 10,2; PG 74,341. Schon
Bucer benutzte diese beiden Zitate von Hilarius und Cy-
|58| heben die Sacramentirer uff und an der selbigen
statt setzen sie bloße und lere zeichen, figuren,
schatten und bedeuttung, die sie der armen kirchen
unchristlich uffdringen.
Ab welchen scheuzlichen irrthumen ich von ganzem
herzen ein abscheuchen trage, bitte auch ernstlich
den Ewigen Gott und Vatter unsers h. Jesu Christi,
er wolle mich in dißer reinen und gottseligen mei-
nung, glauben und bekantniß in verrichtung meines
befolchnen kirchendienst[s] bestetigen und erhalten
zu |59| ußbreittung der ehren seiner Majestet, auch
meiner eignen selbs und vieler menschen ewigen
heyl und seligkeit befurderung. Amen.
rill wiederholt, vgl. Bucer, DS 6/1, S. 49, 87; DS 8, S. 87,
277.
697
Dißer nuz oder fruchtbarkeit ist dißes Sacraments
deß leibs und blutts Christi eigen, welche man Con-
corporationem nennet, durch die wir ein leib mit
Christo werden. Den Christus will nit allein in uns
wo- |57| nen und bleiben geistlich, welches auch ge-
schicht durchs wort und den h. Geiste, sonder auch
leiblich, das ist durch die wesentlichen nießung seins
leibs und blutts. Daher der h. Cyrillus sagt, daß
Christus nit allein durch die liebe in uns sey, sonder
auch durch die weßentliche und leibliche nies-
sung,40 das ist, er seye bei und in uns nit allein durch
sein krafft und wirckung oder sein Gottheit und h.
Geist, sonder auch durch seins leibs und blutts sub-
stanz, natur und wessen. Diße eigentliche und für-
nempste frucht und nutzbarkeit deß h. Abendtmals
40 Cyrill von Alexandrien, In Io. 10,2; PG 74,341. Schon
Bucer benutzte diese beiden Zitate von Hilarius und Cy-
|58| heben die Sacramentirer uff und an der selbigen
statt setzen sie bloße und lere zeichen, figuren,
schatten und bedeuttung, die sie der armen kirchen
unchristlich uffdringen.
Ab welchen scheuzlichen irrthumen ich von ganzem
herzen ein abscheuchen trage, bitte auch ernstlich
den Ewigen Gott und Vatter unsers h. Jesu Christi,
er wolle mich in dißer reinen und gottseligen mei-
nung, glauben und bekantniß in verrichtung meines
befolchnen kirchendienst[s] bestetigen und erhalten
zu |59| ußbreittung der ehren seiner Majestet, auch
meiner eignen selbs und vieler menschen ewigen
heyl und seligkeit befurderung. Amen.
rill wiederholt, vgl. Bucer, DS 6/1, S. 49, 87; DS 8, S. 87,
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