Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0054
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Edition

1. Katechismusa

1526

Eynn gesprech büchlein
vom anfangk des Christlichen lebens mit dem jungen volck zu Landaw
auff die Oster zeyt.
M.D.XXVI.
Durch Johan Bader in schulßweyßse gehandelt.

Eym jeglichen menschen, ehe er sich für eynn Christen außgibt unnd zum nachtmal des herren zu gon
sich vermisset, gantz not zu wissen.
Marci X:
Lasset die Kindlein zu mir kommen und weret in nit, dann solicher ist das reych gotes.1

Vorrede.

Dem Ersamen und fürsichtigen Jacob Speyrer, Bur-
ger und altburgermeyster zu landaw, meynem
freuntlichen gefatter unnd besondern günstigen lie-
ben herren.
Früntlicher und günstiger lieber herr gefatter, es ist
dir wol wissens, wie ich mich guter Christlicher
meynung der ungezognen jugent zu Landaw (als ein
unwirdiger diener des götlichen worts) erbarmet
und sie ein wenig in den nottürfftigesten stücken des
anfangs eyns Christlichen lebens zuunderrichten
fürgenommen und deßhalben nun etzliche versame-
lung und offentliche schulrecht mit dem jungen
volck gehalten habe, darnebenn auch soviell erfaren,
das gutte hoffenung zuhaben ist, so die dörecht,
zarth jugent |AIIv| bey angefangener Christlicher

zucht und lere angehalten würde, das in kurtzer zeit
mit der hilff des herrn gar viell eyn zirlicher Chris-
tenheit und löblicher Evangelischer wandel bey uns
würde erstaen unnd gespürt werdenn, dann bißheer
geschehen ist.
Ich glaube auch festigklich, das dieser wege die
eynig hülff sey, die verdorbene Christenheit widde-
rumb auffzurichten, demnoch die alten sprichwörter
ußweysen, als man spricht: Alt hunde ist böß bandt
leren. Proverbio. xxii etc.: Was das kindt inn der
jugent gewonet, das treybt es gerne im alter.2 Das
redet der herr durch den propheten Hiere. xiii: Also
ists müglich, das der motte3 seyn haüdt verwandel
und der Pard sein mancherley farbe, so werdenn ir
auch mögen recht thun, so ir doch unrecht gelernt
habenn.4

a Textvorlage (Druck): BSB München Res/Catech. 828z.
Abdruck (gekürzt): Cohrs, MGP 20, S. 261-280;
Gelbert, Leben und Schriften, S. 293-301.

1 Mk 10,14.
2 Spr 22,6.
3 Mohr.
4 Jer 13,23.

34
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften