Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0111
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
4. Kirchenordnung 1557

4. Kirchenordnunga
1557

Kirchen Ordnung
Anno etc. 1557

Nachdem unnd als unsere herrn von baiden rethen
die wirtenbergisch kirchen ordenung,1 ausserhalb et-
licher weniger punctenb und geringer bedencken, wie
das zu anfangk nach gelegenheit unnd gestalt der
sachen alhie erduldet werden mag, alhie in der kir-
chen zu halten verordent, domit dann sich die herrn
predicanten und kirchendienere derselbigen desto
statlicher zu verhalten haben unnd aigentlich wißen
mogen, was obangeregter vorbedencken seyen. So
thuen jetztgemelte unsere herrn von baiden rethen
zu erclerung derselbigen puncten biß uff weitter ire
verordenung hiemit bevehlen und wollen auch, das
dem also nachgegangen und gelept werde.
[Die Augsburger Konfession.]
Nemblich, als erstlich in bemelter wirtenbergischen
ordenung zu anfangk derselben gesetzt |4v| wurdet,
das mann sich in alleweg der Augspurgischen con-
fession2 außthun unnd berumen soll, welchs baiden
rethen, unseren herrn, auß etlichen beweglichen,
redlichen und gutten ursachen bedencklich fallen
will, in dem ain solchs wenig zur sachen thutt, so
wollen ehegemelte unsere herrn, das ain solchs
[also]c umbgangen werden unnd mann eß allein bei
verkhundung des wortt gottes, so dem alten unnd
newen testament, auch den prophetischen und apo-
stolischen schrifften gemeß, furgenomen (wie dann
bißanher von denen hern predicanten bescheen) ge-
laßen werden soll.

Die Tauff belangen.
Do ist unnserer herrn bevelch, wo die kirch one das
nit beieinander ist unnd ein oder meher khinder, so
zu tauffen sein, vor- |5r| handen sein werden, das zu
solchem [stuck]d darvor ein glock zu den Augusti-
nern geleutet, welchs denen, so solche khinder zu-
steen, durch die herren predicanten zu verschaffen
angetzeigt werden soll.
Sovil aber der jahetauff betreffen, ist, dweyl unnsere
herrn die fursorg tragen, das die hebammen deßen,
wie eß wol die notturff der sachen erfordert, nit be-
richt sein mochten, so wollen, das dye predicanten
dieselbigen samptlich in beisein eins rhats erforder-
ten under die handt nemen, derhalben examinieren
unnd, wo nott, wie sie sich in solchem fall verhalten,
underweisen sollen, confusion und irthumb, so sich
bei der kirchen zutragen mocht, dardurch zuvor-
khommen.
Den cathec[h]ismum betreffen.
Dweyl derselbig ein zeitlang uff der cantzeln gepre-
digt und gelert worden, auch zu verhoffen, das die
zuhorer deßen nunmeher etlicher maßen bericht sein
werden, so soll |5v | derjhenig, so albereit mit den
knaben in der kirchen zu exercieren unnd zu uben
angefangen, continuirt unnd außgefurt werden.

a Textvorlage (Handschrift): StadtA Speyer 1 A 451-1
fol. 4r-8r.
b Evt. durchgestrichen.
c Unleserlich.
d Unleserlich.

1 Die KO Württemberg 1553, vgl. Sehling, EKO XVI,
S. 223-276.
2 BSLK S. 44-137.

91
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften