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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0160
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Worms

dises lebens. Jetzu[nd] aber besitzt er seliglich und
rüwig ewigs le[bens], freud und erbe unnd nach der
menschlich[en] natur, die er auffarend in Himel nit
hing[ab], [ge]neußt er volkommlich die Himlischen
freu[den] Als das Haubt mit seinen seligen Glidern,
d[en] ausserwelten seelen. Er ist der schönste under
d[en] menschenkindern, holdselig seind seine
lipp[en], drumb segnet in Gott ewiglich mehr dann
s[eine] gesellen, Psal. xlv.52 Drumb er auch uber alle
[him]mel erhöcht und, wie S. Paulus sagt, Col. i,53
h[at] er in allen dingen den fürgang, dann es ist d[as]
wolgefallen gewesen, das in im alle fülle won[en] sol-
te etc., von welches fülle wir alle nemen, Joa[n].
i.54 Auff dise weiß heist die Rechte hand Gott[es] das
ort der seligen und die ewige seligkeit, H[ie]von S.
Augustinus de Agone Christiano ca. [...],55 Item de
Symbolo & fide cap. 7.56 Und also he[is]set sitzen
ruwen und alles unglücks absein, d[a]von Numeri
xxiii,57 Michee iiii etc.58
Ferner nimpt die Schrifft die Rechte Gott[es] für
sein krafft, schirm, gewalt und unermeßlic[he] her-
likeit Gottes, ii. Mos. xv: Herr, dein Rec[hte] hand
thut grosse wunder, Herr, deine rec[hte] hand hat
die feind zuschlagen.59 Psal. xviii: De[in] Rechte
stercket mich.60 Psalm. cxviii: Die Rech[te] des Her-
ren ist erhöhet, die Rechte des Her[ren] behelt den
Sig.61
Auff die weiß heist Sitzen Regieren und [ge]walt
erfür thun, schirmen, ein Fürst sein unn[d] fürstlich
regieren. I. Königbuch i. cap. spric[ht] |Bviiir| David:
Salomon wirt sitzen auff meinem stul und er wirt
nach mir regieren.62 Psal. cx: Der Herr hat gesagt zu
meinem Herren: Sitze zu meiner Rechten etc.63

t-t Aus Bucer, Katechismus 1537, S. 185.
u Text zerstört.

52 Ps 45,3.
53 Kol 1,19.
54 Joh 1,16.
55 Augustinus, de agone christiano 28: Dextera Patris est
beatitudo perpetua, quae sanctis promittitur; PL 40, 304.
56 Augustinus, de fide et symbolo 7: Ad dexteram ergo in-
telligendum est sic dictum esse, in summa beatitudine, ubi
justitia et pax et gaudium est; PL 40, 188.

Unnd Zacha. vi: Es ist ein mann, der heist Zemah,
das ist gewechs, der wirt sitzen unnd herschen auff
seinem Thron etc.64 Also wirt gesprochen: Christus,
in welchem der Vatter erkleret und durch welches
hand er regieren wil, sey zus Vatters Rechten hand
auffgenommen und ein Herr Himels und der erden
eingesetzt und das er jetzund uber alles regiere.65
Also darvon zu reden ist die Rechte hand Gottes
Onentlich unnd wirt mit keinem ort und loco einge-
schlossen, dann Gottes krafft und maacht ist on
maß und das Reich Christi ist ein Reich aller welt
und ewig. Er ist auch eins wesens mit dem Vatter,
an kein ort angebunden, Sonder allenthalben ist er
und wircket da, dann er nit allein ein mensch ist,
sonder auch warer Gott. Nach menschlicher natur
finitus, nach Göttlicher unermäßlich und in einer
unzertrenlichen person warer Gott unnd mensch, ist
er der Priester und Herr aller ding, i. Pet. iii,66 Ephe.
i. etc.67
tUn.: Was sol der glaub von der Aufferstehung, Hi-
melfart und sitzung zur Rechten Gottes bey dir
bringen?
K.: Drey ding.
Un.: Das erst.
K.: Das ich mich in allem meinem leben, es gan-
ge mir wol oder ubel, wol getröste der aufferstendt-
|Bviiiv| niß und des künffti[gen]u Himlischen ewigen
lebens.
Un.: [S]age mir das ander.
K.: Das ich mich als ein Himels genoß eins rei-
nen Himlischen lebens befleisse.

57 Num 24,9?
58 Mi 4,4.
59 Ex 15,6.
60 Ps 18,36.
61 Ps 118,15f.
62 1Kön 1,30.
63 Ps 110,1.
64 Sach 6,12.
65 Mt 26,64.
66 1Petr 3,22.
67 Eph 1,20f.

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