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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Bergholz, Thomas [Oth.]; Goeters, J. F. Gerhard [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0186
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Worms

übel, Denn Dein ist das Reich Und die Krafft Und
die Herrligkeit In Ewigkeit, Amen. |VIv|
Darnach nennet er das Kind oder die Kinder, Si plu-
res sunt Baptizandi, ordenlich nacheinander mit ih-
ren Nammen und fraget die Paten an ihrer stadt
also:
Frage: N., Widersagstu dem Teuffel und allen sei-
nen Wercken unnd allem seinem Wesen.
Antwort der Pat: Ja, ich widersage.
Weitter frage er: N., Glaubstu an Gott, den All-
mechtigen Vatter, Schöpffer Himmels und der Er-
den?
Antwort der Pat: Ja, ich Glaube.
Frage: Glaubstu an Jhesum Christum, seinen einge-
bornen Son, unsern Herren, der empfangen ist vom
Heyligen Geyst, Geboren auß Maria der Jungfra-
wen, gelitten hatt unter Pontio Pilato, Ist gecreut-
ziget, gestorben und begraben, Nidergefah- |Vllr | ren
zur Hellen, Am dritten tag wider aufferstanden
vonn den todten, Auff gefahren gen Himeln, da er
sitzet zu rechten handt Gottes, des Allmechtigen
Vatters, von dannen er kommen wirdt, zurichten die
Lebendigen unnd die Todten?
Antwort der Pat: Ja, ich Glaube.
Frage: Glaubstu an den Heyligen Geyst, ein Heylige
Christliche Kirche, eine Gemeinschafft der Heyli-

1 1582: Glaube. Frag an die Paten: Erkennet ir auch diese
unsere Gemeyn und alle die, so sich zu den jetzerzehlten
Articuln deß Christlichen Glaubens mit warhafftigem
hertzen halten, für ein wahre gemeyn Christi und diese
unsere Tauff und das ander Sacrament deß Herrn Jesu
Christi, Abendmals, unserm gebrauch und ubung nach,
für die wahre Tauff und wahres Sacrament Christi? Ant-
wort der Pat: Ja, ich erkenns. Frage: Wöllet ir auch,
soviel euch der Herr gnad verleihet unnd euch durch die-
selbige müglich seyn wirdt, diß Kindlein / dise Kindlein

gen, vergebung der Sünden, Aufferstehung des Flei-
sches und ein Ewiges Leben?
Antwort der Pat: Ja, ich Glaube.1
Nach dieser bekantnuß fraget er des ersten Kindes
Paten, an stadt des Kindes, sonderlich also mit be-
namung des Kindes.
Frage: N., wiltu getaufft werden? |Vllv |
Antwort der Pat: Ja, ich will.
Hie nimbt er das Kind vom Paten in seine handt
und spricht: N., Der Herr behüte deinen ein und
außgang von nun an biß zu Ewigen zeiten.30
Dann begiest er das Kind dreymal mit wasser und
spricht: N., Ich tauffe dich im Namen Gottes, des
Vatters und des Sons unnd des Heyligen Geistes.
Nach diesem raichet er dem Paten das Kind wider
und spricht: Der Allmechtige, Ewige Gott, Vatter
unsers Herrn Jhesu Christi, der dich vonn oben he-
rab anderwerts geborn hat durchs Wasser und den
Heyligen Geist31 unnd hat dir alle deine Sünde ver-
geben, der stercke und erhalte dich mit seiner Gnade
zum Ewigen leben, Amen. Der fried des Herrn sey
mit dir, Amen.32
Dieses gleichen tauffet er ordenlich alle Kinder, je
eins nach dem andern, wie vom ersten gesaget ist.
|VIIIr |

neben Vatter und Mutter dahin helffen befürdern, daß
es / sie nach außweisung diser unser Kirchen ordnung in
die gemeine Christi zum Catechismo gebracht und dem-
selben nach und anderß nit underweisen werde / werden?
Antwort der Pat: Ja, ich wil.

30 Ps 121,8.
31 Joh 3,3.7.
32 Aus Luthers Taufbüchlein, vgl. BSLK S. 541.

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